Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wenn das die Pupertät ist...?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wenn das die Pupertät ist...?

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Hallo Frau Schuster, Leon ist 10 Jahre (Feb. wird er 11) und zur Zeit ganz anders. Er hatte im Sept.den Schulwechsel -ist jetzt auf einer Schule in freier Trägerschaft - und ist das sehr zufrieden. Nur spricht er ganz selten über das was i.d. Schule so passiert ist. Nach allem frage ich nach, oder wir Eltern erfahren das Wichtige durch den Lehrer oder andere Eltern. Wir haben noch `ne kleine Maus (2 3/4 J.). Ist sie zuhause interessiert er sich sehr wenig für sie, ist sie aber nicht da -ist Leon total traurig... Ich komme mit ihm zur Zeit nicht gut klar, er zieht sich zurück, gibt "pampige" Antworten, läßt alles stehen und liegen (Schulzeug, Anziehsachen, Geschirr ...) Ich will ihn aber auch nicht gängeln und jedesmal nachfragen was das Problem ist. Richtig so? Ich erinnere mich an meine Teenie-zeit,auch ich war oft genervt v.d. Fragerei. Fühlte mich aber andererseits ungeliebt und unverstanden wenn man mich und meine Gefühlsduselei ignorierte. Natürlich will ich / wollen wir alles besser machen als unsere Eltern vor 20 Jahren... Ab wann ist mit der pupertären Phase bei Jungs zu rechnen? Haben Sie einen Tipp für unsere Family? Ivonne


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Hallo Ivonne Wie bei jedem Schulwechsel fühlt Ihr Sohn sich nun erst einmal groß/erwachsen und möchte deshalb Alles selbst schaffen. Da ist es durchaus richtig, dass Sie ihn nicht ständig mit Fragen "überfallen". Dennoch werden Sie darauf achten müssen, dass er sich an wichtige Grenzen und Regeln innerhalb der Familie hält. So kann sein eigenes Zimmer z.B. aussehen, wie er es möchte, während herumliegende Gegenstände in anderen Räumen wegzuräumen sind. Geschieht es nicht, werden sie in sein Zimmer (mittenrein) gelegt! Das Geschirr gehört in die Küche! Räumt er seinen Teller oder sein Glas nicht entsprechend aus seinem Zimmer, wird er nichts essen oder trinken können! Seine Wäsche wird er so gut er es kann sortieren müssen (in entsprechende Behälter legen). Sie kommen ihm dann entgegen und informieren darüber, was und wann Sie waschen! Kommt er in der Schule recht gut mit und hören Sie selten Negatives, warten Sie ab, bis Leon von sich aus Etwas erzählt. Berichten Sie aber zu gemeinsamen Mahlzeiten o.Ä. über Ihre Erlebnisse und hören Sie zwischendurch mal einen Bericht im Radio, um dann eine Diskussion über das Gehörte anzuregen. Denken Sie daran, dass auch 10-Jährige (wie wir Alle) hin und wieder gelobt werden möchten, damit sie merken, dass sie geliebt und respektiert werden. Dass Leon sich mit 10 Jahren nicht für seine 2 3/4 jährige Schwester interessiert, liegt einfach an den sehr unterschiedlichen Interessen. Außerdem ist es "uncool", irgendwelche Gefühle zu zeigen.:-) Fazit: Halten Sie Leon "an der langen Leine", aber setzen Sie auch wenige, zuvor reflektierte Grenzen! Liebe Grüße und: bis bald?


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