Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

weiss nicht mehr weiter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: weiss nicht mehr weiter

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Liebe Frau Schuster, ich benötige dringend Ihren Rat bzw. einen konkreten Tip wie man sich in folgender situation am besten verhält. Wir sind in einem Freizeitpark und unsere Tochter (genau 4) hält sich auch nach mehrm.Aufforderung nicht an ein wichtige Regel. Die mehrm. Aufforderung etwas zu unterlassen was sie und andere gefährdet stösst auf taube Ohren. Also bin ich hin und habe sie geholt (in diesem Fall von einer Rutsche) und ihr untersagt nochmals zu dieser Rutsche zu gehen. Ich habe ihr ruhig klar gemacht, das sie leider bei mir bleiben muss da sie sich ja nicht an die Regeln hält. Klar, sie wehrt sich, will weglaufen wie sie es immer macht. Ich halte sie fest und was dann passierte war publikumsreif und zog das Interesse aller Umstehenden auf sich. Ich hielt meine Tochter an der Hand fest, sie schrie, spukte, und warf sich wie ein Tiger an der Leine hin und her, warf sich zu Boden drehte sich wie ein Kreisel und brüllte. Hätte ich nicht aufgepasst hätte sie sich locker die Handgelenke und Schulter auskugeln können. Sie gebährdete sich wie ein wildes Tier und hörte nicht mehr auf. Das Ganze ging locker 15min, ich war sehr sehr ruhig habe sie aber definitiv nicht losgelassen da sie sonst lachend weggelaufen wäre. Meine Tochter macht mir mom. taglich mehrm. klar das sie macht was sie will ("ich entscheide das selber , ich mache was ich will!") Der Spuk war erst vorbei als der Papa kam und sie ihm weinend in die Arme sprang. wobei das Gebrüll aber erst nach weiteren 20 min. vorüber war. Wie setze ich in dieser Situation die Regeln durch ? Ich kann ihr schlecht androhen das wir nach Hause gehen da ich ja nicht die andere Familie die mit dabei ist stehenlassen kann und auch dem kleinen Bruder gegenüber wäre das eine riesige Ungerechtigkeit wenn er wegen der Schwester heim müsste. Um ihn mit den anderen dort zu lassen ist er aber noch viel zu klein, er würde nicht bleiben u. der Park war zu weit weg. Der oft gelesene Tip (hier im forum und anderswo) dem Kind klar zu machen das es eben hier bei den Eltern bleiben muss wenn es nicht folgt funktioniert bei meiner Tochter nicht. Man muss sie schon festhalten was in o.g. Kämpfen gipfelt. Bitte geben sie uns einen konkreten Rat ! Herzlichen Dank im voraus. LG Katja


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Hallo Katja Konnten Sie eine Gefährdung an der Rutsche o.Ä. nicht mit einem geeigneten Verhaltens-Vorschlag abwenden? Auch eine 4-Jährige ist sich oft der Gefahren nicht bewußt, denen sie sich aussetzt, sodass Ihre Tochter ihr Verbot vermutlich nicht verstanden und deshalb auch nicht akzeptiert hat. Ein "blinder" Gehorsam lässt die Kleinen nicht aus den Folgen lernen, was für die Hinführung in eine SICHERE Selbstständigkeit aber von großer Wichtigkeit ist. Kommt es aber dennoch mal zu einem jähzornigen Verhalten, wie Sie es beschrieben haben, bleiben Sie bitte wie bisher sehr ruhig, informieren Sie darüber, dass diese Toberei Ihrer Tochter auch nicht weiterhelfen wird und lenken Sie möglichst mit einer ansprechenden Aktivität ab. In konkreter Situation können Sie z.B. begeistert auf eine Wippe, ein Karussell o.Ä. hinweisen, während Sie Ihre Tochter möglichst nicht nur an die Hand, sondern auch fest in Ihre Arme nehmen. Ebenso können Sie mit ihr an der Hand fröhlich lachend um einen Sandkasten oder eine kleinere Spielanlage rennen, über ein Hindernis springen usw. Nehmen Sie Ihre Tochter an die Hand oder wenigstens direkten Blickkontakt zu ihr auf, wenn Sie eine gleichzeitig KURZ begründete Bitte an sie richten. Formulieren Sie die Bitte möglichst so, dass Sie Ihrer Tochter eine Entscheidungsfreiheit lassen. Beispiel: " Ziehst du dir die Schuhe selbst an, damit wir rausgehen können oder muß ich dir (etwa) noch helfen?" Handeln Sie ggf. entsprechend konsequent. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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