Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was tun?

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Frage: Was tun?

Vancouver

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Hallo. Unsere Tochter (2 1/2) ist ein sehr aufgewecktes, fröhliches Kind mit einem Temperament das seine Grenzen sucht. Wir hatten bisher immer Gefühl das wir Grenzen aufzeigen, sie Grenzen erfährt und aktzeptiert. Im Juli bekam sie eine Schwester. Unser zweites Kind schläft sehr viel, daher kann ich viel Zeit mit meiner ersten Tochter verbringen - wobei ich darauf achte das es Zeiten am Tag gibt, wo sie weiß jetzt muß Mama was machen und sie hat bisher in diesen Zeiten immer selbständig gespielt. In letzter Zeit beobachten wir das wenn wir Besuch haben oder wo zu Besuch sind und wir Erwachsenen uns unterhalten, sie sich im Verhalten auffällig benimmt, d.h. sie macht Sachen die sie so nicht macht (wirft Sachen auf den Boden, klettert auf die Couch und hüpft, schreit laut rum). Als wir dieses Verhalten das erste mal bemerkten habe ich sachlich darauf reagiert, bestimmt gesagt das man das nicht macht. Ich wollte nicht, dass sie merkt, ah ich mache jetzt was "ungezogenes" dadurch wird die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Wir haben dann angefangen ein Rollenspiel anzufangen, ein Spiel oder Dinge mit denen sie sich zu hause gerne alleine beschäftigt mitzunehmen - kein Erfolg. Ich habe ihr auch erklärt, dass ich mich jetzt unterhalte und wenn ich fertig bin wieder Zeit habe für sie, es hat nichts gebracht. Seit einer Woche hat sie einen neuen "Trick" entdeckt: Da sie ein ehemaliges Frühchen ist hat sie mit der Lunge Probleme - muß jetzt da es kalt ist sich warm anziehen - es war nie ein Problem sie weiß es. Nun hat sie beim letzten Besuch sich die Hose, Strumpfhose und Windel ausgezogen. Ich war wirklich sprachlos, sowas hat sie noch nie gemacht - aber sie hat dadurch wirklich meine ganze Aufmerksamkeit gehabt. Wie soll ich reagieren? Wir haben ihr gesagt, draußen ist es kalt, es hat sogar schon Schnee, du bekommst kalte Beine ziehe dich bitte an, wir wollen nicht das su krank wirst, kein Erfolg. Die Windel habe ich ihr dann ohne Geschrei angezogen bekommen, aber der Rest (wir haben sie dann einfach so in der Wohnung rumspringen lassen) war beim Gehen ein Kampf. Wir haben sie so noch nie erlebt. Geschrien, getobt, gebissen. Inzwischen hat sie es zuhause auch nochmal gemacht. Können sie uns einen Rat geben? Unser zweites Thema das uns gerade beschäftigt: Abendessen. Bisher auch ohne Probleme, nun isst sie ein/zwei Gabeln und steht auf, sagt sie seit satt und geht ins Wohnzimmer spielen. Wir essen um halb sieben, halb acht geht sie ins Bett. Kurze Zeit später schreit sie los "Essen" wir haben von Anfang an ihr gesagt, sie bekommt was zu trinken, gegessen wird unten am Tisch. Wir empfinden, dass es auch hier wieder um Aufmerksamkeit geht. Wir haben sie dann rausgenommen, kurz auf dem schoß gekuschelt, da wir nicht wußten ob sie einfach noch jemand braucht. Sind aber da noch ganz am Anfang. Wie sollen wir uns weiterhin verhalten? Vielen Dank für Ihre Antwort.


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Hallo Vancouver Zuhause ist das Ausziehen ein Zeichen dafür dass Ihre Tochter müde ist und gerne ins Bett möchte. Haben Sie 1 mal auf diese logische Konsequenz hingewiesen wird sich ggf. auch daran gehalten werden müssen. Bei Besuchen empfehle ich darauf hinzuweisen dass Ihre Tochter dann wie Babys einen Overall tragen werden muss, damit sie nicht kalt und krank wird. Dazu werden dann Latzhosen oder auch ein Schneeanzug auf dem Rücken geschlossen. Da hilft dann auch kein Theater da Sie nicht möchten dass Ihre Tochter krank wird. Um es hoffentlich erst gar nicht soweit kommen zu lassen rate ich Ihnen besonders bei Besuchen den Ehrgeiz Ihrer Tochter zu wecken: Sie DARF dann dem Besuch zeigen, wie schön sie schon ein Bild mit einem Tannenbaum, mit einem Haus o.Ä. malen oder ihr Puppenbaby füttern und wickeln kann usw. Ein großes Lob sollte ihr bei entsprechendem Verhalten dann gewiß sein. Bitte beziehen Sie Ihre Tochter während des gemeinsamen Abendessens in Ihr Gespräch mit ein. Sie ist dann beschäftigt, wird sich an Ihrem (Ess-)Verhalten orientieren und gar nicht merken dass sie isst. Geht sie dennoch mit einem "satt" ins Wohnzimmer, weisen Sie bitte freundlich und bestimmt darauf hin, dass es später nichts mehr zu essen gibt und sie evtl. hungrig ins Bett gehen muss. Bitte halten Sie sich dann ggf. auch an diese Aussage konsequent -unabhängig vom Theater-. Bestimmt wird sie nicht gleich verhungern, aber erkennen können dass auch sie sich an begründete Grenzen und Regeln zu halten hat. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


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