Frage: Was stimmt da nicht?

Ich mache mir echte Sorgen! Mein Kind, 15 Monate alt, spielt nicht mit anderen Kindern. Sind wir zu Besuch bei Freunden/ Familie klammert sie sich entweder nur an Papa oder an mich! Begegnen wir Nachbarn im Hausflur versteinert sie buchstäblich zur Salzsäule- sie erstarrt in ihrer Bewegung und "erwacht" erst sobald der Nachbar weg ist. Wir haben es schon mit einer "Leih-Oma" probiert, die 2 mal die Woche für je 4 Stunden kam. Seit Anfang November versuchen wir es mit einer Tagesmutter mit insgesamt 4 Kindern, sie ist das zweitälteste. Vor 2 Wochen wurden wir dann dort zum Gespräch gebeten, sie sei sich unsicher ob unser Mädchen sich dort wohl fühlt, die Eingewöhnungsphase sei sehr schwierig verlaufen, sie macht überhaupt nichts mit, spielt nicht mit anderen Kindern, nimmt am gemeinsamen Essen nicht teil... Zuhause ist sie ein fröhliches und ausgelassenes Kind, mit Sinn für Humor, tierlieb, sie lacht viel, hat aber auch hier manchmal schwierige Phasen (wahrscheinlich wie jedes andere Kind auch). Es gibt keine Proteste wegen Mittags- oder Nachtschlaf, badet sehr gerne, lässt sich problemlos an- und ausziehen. Bewegt sich aber kaum allein in der Wohnung, meine damit das entweder immer der Papa oder ich an ihrer Hand mitgehen muss. Auch bei uns ist das gemeinsame Essen eher schwierig. Verdauungsprobleme vereinfachen unsere Lage auch nicht. Das sind ein paar Infos zu unserem Mädchen. Sie macht uns stolz und wir lieben unser schwieriges Mädchen! Aber unser Leben ist soo schwer, und sie steht sich selber sehr oft im Weg! Wir hoffen auf ihre Hilfe!

von Sadmom am 21.12.2017, 15:44



Antwort auf: Was stimmt da nicht?

Liebe Sadmom, Ihre Tochter zeigt ein ganz normales alterstypisches Verhalten. Sie muss anderen Menschen gegenüber noch nicht aufgeschlossen sein. Manche Kinder gehen in dem Alter offen auf andere zu, andere mögen lieber noch die Zweisamkeit mit Mama oder Papa. Sie brauchen noch die Sicherheit ihrer Eltern. Durch Leihoma und Tagesmutter werden Sie das Verhalten nicht ändern. Vielmehr wird Ihre Tochter älter werden und auch anderen Leuten gegenüber aufgeschlossener. Gehen Sie wieder arbeiten und Ihre Tochter soll aus dem Grund fremdbetreut werden? Dann halten Sie noch ein wenig durch. Da das Essen auch zu Hause noch nicht so gut läuft, ist es nicht verwunderlich, dass Ihre Tochter bei der Tagesmutter noch nicht an den Mahlzeiten teilnehmen mag. Gemeinsames Spielen mit anderen Kindern wird sich erst in einigen Monaten, vermutlich auch erst in mehr als einem Jahr entwickeln. Bis dahin spielen Kinder nebeneinanderher. Auch die Anhänglichkeit zu Hause, bzw. das Nicht-alleine-sein-wollen ist in dem Alter ganz normal. I.d.R. wird es ab ca. 18 Monaten entspannter. Die Kinder trauen sich mehr zu und auch Ihre Tochter wird die Welt alleine entdecken wollen und sich von Ihnen wegbewegen. Haben Sie noch ein wenig Geduld und geben Ihrer Tochter noch ein wenig Zeit. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.12.2017



Antwort auf: Was stimmt da nicht?

Hi, also unser Sohn war als Baby auch so. Fremden gegenüber sehr zurückhaltend bis nicht zugänglich. Der Versuch mit einer Tagesmutter klappte auch nicht - wir haben abgebrochen. Er war einfach ein anhängliches, anspruchsvolles Baby/ Kleinkind. Ich war letztendlich 3 Jahre mit ihm zu Hause und ab dem 2. LJ würde es zunehmend besser. Jetzt ist er Vorschulkinder und hat genug Freunde im KiGa und außerhalb. Er arrangiert sich mit großen Gruppen, bevorzugt aber nach wie vor eher kleinere ( so, wie auch nicht jeder Erwachsene sich im Trubel wohl fühlt). Es gibt Kinder, die sind eben zurückhaltender, introvertierter und als Baby fremden gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. Aber das heißt nicht, daß es unnormal ist oder immer so „extrem“ bleiben wird. Wenn ihr es könnt, gönnt ihr doch noch ein Jahr zu Hause und gebt ihr etwas mehr Zeit, Selbstvertrauen zu entwickeln. Ich glaube, es forcieren zu wollen über Leihoma o.ä. Wird den grundsätzlichen Charakter nicht ändern und evt eher für noch mehr Ablehnung sorgen. Ach ja: so kleine Kinder spielen auch eh nicht wirklich miteinander - eher nebeneinander her. Normal.

von cube am 22.12.2017, 12:51