Partyhuhn
Sehr geehrte Frau Schuster, leider muss ich Sie mit einem hier bereits sehr häufig angesprochenem "Problem" behelligen. Wir haben einen fast 4jährigen Sohn, der im August 2011 in den Kindergarten gekommen ist, und eine 8 Monate alte Tochter. Die beiden lieben sich im Prinzip abgöttisch. Aber trotzdem kommt es immer wieder zu Agressionen. Unser Sohn schlägt seine Schwester häufig einfach so ohne Grund. Er läuft an ihr vorbei und bums hat sie eins übergebraten bekommen. Selbst wenn wir sie auf dem Arm haben beißt oder schlägt er sie. Heute kam es z.B. zu der Situation wo wir zusammen gesessen haben und eigentlich ganz harmonisch gespielt hat. Dann hat er sich ganz langsam an die Kleine rangeschmust und ihre Hand in seinen Mund gesteckt. Als ich gesagt habe er soll sie nicht beißen hat er natürlich genau dies getan. Und das wirklich heftig, so dass sie geweint hat. Ich habe ihm dann den Umgang mit ihr für heute Nachmittag verboten. Aber das kann es ja auch nicht sein. Sowieso ist seine Masche immer so, dass er sich an sie heranschmust und sie richtig fest drückt bis sie weint. Er lässt sie auch oft dann erst nach mehrfachen Ermahnungen oder Drohungen los. Wir machen wirklich vil mit ihm und sehen zu, dass wir viel Zeit mit ihm verbringen. Mittags, wenn die Kleine schläft nehm ich mir die Zeit und spiele viel mit ihm. Mein Mann und ich versuchen uns am Wochenende auch oft abzuwechseln, um alleine was mit ihm zu machen. Ich habe auch schon versucht den von Ihnen oft genannten Rat umzusetzen, indem ich mit ihm zusammen versuche seine Schwester zu trösten und sich bei ihr zu entschuldigen, wenn er sie wieder geschlagen oder gebissen hat. Auch lasse ich die beiden i.d.R. nicht aus den Augen. Aber das brauche ich auch nicht, es passiert auch wenn ich dabei bin. Da wir nicht mehr weiter wissen haben wir begonnen ihn zu "bestrafen", indem wir ihm sein Lieblingsspielzeug wegnehmen. Aber das kann es das sein? Ich denke nicht. Aber was können wir stattdessen machen? Glauben Sie, dass unser Sohn vielleicht ein paar Probleme mit seinem eigenen Körperbewusstsein haben könnte und gar nicht merkt, dass er der Kleinen so weh tut? Wir lieben unsere Kinder über alles und sind wirklich sehr traurig, dass bei uns momentan nur noch geschrien und gestritten wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir ein paar Tipps geben könnten, damit es wieder ein wenig harmonischer bei uns wird.
Christiane Schuster
Hallo Partyhuhn Mit zunehmender Mobilität der Kleinen sieht Ihr Sohn in seiner Schwester eine Konkurrentin, wie es sehr treffend in dem Ratgeber: "Tauziehen um die Elternliebe" beschrieben wird. Nun möchte er beweisen, dass er die älteren Rechte hat, indem er die Konkurrentin im wahrsten Sinne des Wortes "wegbeißt". Dieses Verhalten zeigen die Kleinen meist solange, bis sie nicht mehr nur spontan handeln sondern gleichzeitig über die Folgen ihres Handelns nachdenken können. Statt ihn nun zu bestrafen probieren Sie einmal das Gegenteil aus: Heben Sie sein Können, seine Selbstständigkeit und Hilfsbereitschaft lobend hervor und zeigen/sagen Sie ihm, wie stolz Sie darauf sind auch schon einen größeren Sohn und wie stolz seine Schwester sein wird einen großen Bruder zu haben. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
Partyhuhn
Liebe Frau Schuster, vielen Dank für Ihre Antwort. Vielleicht sollte ich mir den Ratgeber bei uns in der Bücherei einmal ausleihen. Den Rat, den Sie mir gegeben haben bzgl. des Lobens wenden wir ständig an. Er kann wirklich schon sehr viel und hilft auch wirklich toll mit. Wir sagen ihm auch immer wieder wie toll er das schon macht und das seine Schwester sich wirklich sehr darüber freut wenn er lieb zu ihr ist. Vor allem weil sie ihm auch immer wieder zeigt wie sehr sie ihn liebt. Und auch mein Mann und ich zeigen ihm immer wieder wie stolz wir auf ihn sind. Aber leider scheint es nicht zu fruchten. Aber wie gesagt, ich werde mir den ratgeber einmal besorgen und schauen, welche Tipps dort gegeben werden. Noch einmal vielen Dank und liebe Grüße, Anna Leferink
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