Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was sollen wir machen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was sollen wir machen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich weiß nicht genau, ob Sie mir bei meinem Problem weiterhelfen können, ich schildere aber mal kurz mein Anliegen. Ich bin Mutter von 3 Kinder. Meine älteste Tochter ist 7 Jahre alt und geht in die 2. Klasse. Hier in Berlin und auf unserer Grundschule gibt es seit diesem Schuljahr das sogenannte JÜL. Somit ist meine Tochter mit 1. und 3. Klässlern in einer Klasse. Seit Anfang des Schuljahres hat meine Tochter ein Problem mit einer Mitschülerin (ebenfalls 2. Klasse). Vorher waren die beiden "beste Freundinnen" nur jetzt auf einmal wird meine Tochter immer ausgeschlossen wenn sie mitspielen möchte und auch so ist diese Mitschülerin sehr hart mit ihren Aussagen wie z.B. Türken spielen nur mit Türken oder vorherige Woche hat dieses Mädchen die Jacke meiner Tochter in die Toilette gestopft. Dieses Mädchen hat sich zwar entschuldigt, hat meiner Tochter nach zu einem späteren Zeitpunkt gesagt, dass die Entschuldigung nicht ernstgemeint war, sie hätte sich nunmal entschuldigen müssen. Und ansonsten vergeht kaum ein Tag an dem unsere Tochter uns nicht irgendetwas neues erzählt. Die Klassenlehrerin kennt den Vorfall hält unsere Bedenken aber für übertrieben, da wir unserer Tochter nun verboten haben mit diesen Mädchen zu spielen und sich überhaupt mit ihr abzugeben. Da es scheinbar kein Ende nimmt und meine Tochter wirklich darunter leidet, da diese Mitschülerin auch regelmäßig Lügen erfindet, vergeht kaum ein Tag, an dem meine Tochter nicht aufgelöst weint. Sie gehört zu den Kindern, die auch jetzt leider nicht das "böswillige" in diesem Mädchen sieht, meine Tochter sieht (so glaube ich) scheinbar immer noch das gute in ihr. Von Seiten der Schule gab es hier kein Gespräch mit den Kindern, so dass sich dieses Mädchen auf der sicheren Seite fühlt. Wie sollen wir nun agieren? Wir hatten bereits überlegt, in der Schule anzufragen, ob ein Wechsel der Klasse möglich ist, so dass unsere Tochter dieser Mitschülerin nicht ständig ausgesetzt ist oder gar ein kompletter Schulwechsel? Was können wir hier als Eltern tun um unsere Tochter zu unterstützen, wir haben die Angst, dass sie ggf. auch einen seelischen Schaden davonnimmt. Vielen Dank Manuela


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Hallo Manuela Da Ihre Tochter gerade in einer Großstadt wie Berlin mit sehr unterschiedlichen Charakteren auskommen und leben MUSS, wird es bald eine neue Mitschülerin in einer neuen Schule geben, die nicht gerade eine Symphatie für Ihre Tochter hegt und: Kinder sind in ihren Äußerungen, die meist gar nicht so gemeint sind, wie sie gesagt wurden, oft grausam. Erwachsene meinen, was sie sagen und haben gelernt, sich zu verstellen.- Fördern Sie das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter, indem Sie darüber informieren, dass diese Mitschülerin gar nicht überlegt, was sie sagt, denn: Ihre Tochter hat bestimmt schon häufiger gesehen, dass Türken gar nicht nur mit Türken, sondern auch mit Deutschen, Japanern, Afrikanern usw. spielen. Schlagen Sie ihr vor, sich einfach eine neue Freundin zu suchen und dieses Mädchen gar nicht mehr zu beachten, bzw. ihr möglichst aus dem Weg zu gehen. Kommt es immer wieder zu Reibereien zwischen Ihrer Tochter und dieser Mtschülerin, informieren Sie jedes Mal bitte die Lehrerin und stellen Sie sie nach 2-3 maligem Desinteresse vor die Wahl: entweder, sie handelt und spricht mit den Kindern oder Sie wenden sich an die nächst höhere Instanz, den Rektor oder sogar an die Schulbehörde! Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, vielen Dank ersteinmal für Ihre Antwort. Ich hatte bereits ein eindringliches Gespräch mit meiner Tochter und habe ihr auch gesagt, dass sie diese Mitschülerin einfach nicht mehr beachten soll und schon gar nicht mit ihr spielen soll. Sie hat dem zugestimmt und wenn ich nachmittags nachgefragt habe ob irgendetwas war, wurde das nur verneint und sie hat auch täglich gesagt, dass sie mit diesem Mädchen weder spielt noch spricht. Wie sich das jetzt herausstellte, war das ihrerseits eine Lüge. Mein Mann hat die zwei gestern spielend erlebt und als man sie darauf angesprochen hat, hat sie es trotzdem verneint - ja sie hat sogar geschworen, dass sie nicht mit diesem Mädchen gespielt hat. Ich bin wirklich enttäuscht von meiner Tochter, da hat sie uns doch die ganze Zeit über angelogen und wir hatten sie verteidigt gegenüber der Klassenlehrerin und auch anderen Eltern das unsere Tochter nicht lügt. Ganz ehrlich - ich bin sehr enttäuscht von meiner Tochter. Wie kann ich je wieder Vertrauen zu ihr haben? Ich muss doch jetzt eigentlich immer davon ausgehen, dass sie lügt. Wir haben uns Dritten gegenüber so blamiert, aber viel schlimmer an allem finde ich, dass sich unsere Tochter nicht viel zu schade ist, sich weiterhin mit diesem Mädchen abzugeben. Ich bin davon überzeugt, dass das immer so weitergehen wird und das mit der Jacke dann wahrscheinlich nur der Anfang war. Aber meine Tochter sieht das scheinbar nicht so, sie sieht nicht, dass dieses Mädchen ihrgegenüber einfach nur böse ist. Ich möchte meine Tochter vor soetwas natürlich schützen und zum anderen möchte ich ihr die Augen öffnen, dass sie versteht, dass man sich nach solchen Aktionen voneinander trennen muss, sonst gibt das nie ein Ende. Gruß Manuela


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Hallo Manuela Nach dieser Mail bin auch ich der Meinung, dass Sie vorerst weder die Worte noch das Fehlverhalten des anderen Kindes überbewerten sollten, da es scheinbar nur eine "Momentaufnahme" war und Ihre Tochter nicht länger darunter zu leiden hat. Wie schon gesagt: Kinder untereinander sind manchmal grausam, streiten sich und handeln aus dem Augenblick heraus -unabhängig davon, welcher Nationalität sie nun angehören-. Im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen sind sie aber selten nachtragend. Liebe Grüße und: bis bald?


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