Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was soll ich nur mit ihm machen??? Lang, sorry!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was soll ich nur mit ihm machen??? Lang, sorry!

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Hallo! Ich habe das gleiche schon im Kinderforum 5. Lebensjahr gepostet, wollte aber auch noch mal Ihren Rat hören. Mein Sohn (* 03.07.01) ist immer nur bockig. Er ist mein Zweitgeborener, sein Bruder ist 6 Jahre alt und dann haben wir vor 6 Monaten noch eine Nachzüglerin bekommen. Es fängt schon morgens beim Aufstehen an und hört erst abends beim Bettgehen auf. Er will nicht aus dem Bett, nicht angezogen werden, nicht früstücken, schon gar nicht das, was er vor zwei Minuten noch essen wollte, nicht Zähne putzen, usw. und dann abends natürlich auch nicht ins Bett, wobei das geht noch, da er mit seinem Bruder zusammen ins Bett geht. Es geht immer alles mit Geheule und Geschrei von statten. Ich muß immer alles dreimal sagen, bis er was macht, weil er oft unter dem Spielen gar nciht zuhört. Er ist auch immer gleich genervt. Und wenn er dann einen Zorn hat -den hat er SEHR schnell- dann ist auch nichts mehr zu machen, er wirft sich auf den Boden, schreit, schlägt, oder er rennt weg und verkriecht sich irgendo. Man kommt gar nicht mehr an ihn ran, wenn er so ist. Und erkann einen zur Weißglut bringen!!! Ich habe es im Guten versucht, mit Konsequenz -die ihn übrigens überhaupt nicht stört, er zieht dann halt sein Ding später durch- und auch mit Strafe (stiller Stuhl). Aber das alles macht ihm nix aus. Er ist dickköpfig hoch 3. Er hört einfach nicht, und wenn ich vesuche mit ihm zu reden, hört er demonstrativ nicht hin und sagt mir dann ggf. auch, daß er jetzt nicht zugehört hat. Er macht auch immer noch in die Hose und geht nicht aufs Klo, er weiß genau, wann er muß, aber er WILL nicht, aus Trotz. Er war schon trocken, bis die Kleine kam. Ich weiß, dann wirds meistens wieder schlimmer, aber dann doch eigentlich auch irgendwann wieder besser. Bei ihm nicht, wir machen jetzt schon über ein Jahr rum. Wenn man sich das so durchliest, dann könnte man meinen, das Kind wird nicht genug beachtet (würde ich genauso sehen), aber das ist nicht der Fall. Ich muß dazu sagen, daß ich mir immer ein Mädchen gewünscht habe, und auch mein Großer ist ein außerordentlich liebes Kind. Bin ich zu.... wie soll ich sagen.... zu wenig fürsorglich zu ihm? Geht er unter? Was mache ich bloß falsch? Er ist von Geburt an zu klein und wird deswegen gerade in der Uniklinik Tübingen untersucht, evtl. muß eine Wachtumshormontherapie gemacht werden. Vielleicht macht ihm auch das zu schaffen? Ich denke, das ist alles sehr komplex und ich erwarte hier bestimmt auch kein psychologisches Gutachten, aber vielleicht kann mir jemand Tipps geben, wie ich -ohne Auszurasten- mehr Disziplin und Gehorsam (hört sich so hart an, kanns aber nicht anders beschreiben) an ihn ranbringe. Ich könnte noch tausend Dinge mehr schreiben, aber dann kommt bestimmt wieder der Satz, ob es auch was Gutes an meinem Kind gibt. Natürlich gibt es das: Er sagt mir oft, daß er mich liebt und kann ganz toll schmusen und wenn er spielt, läuft das sehr harmonisch ab und seine kleine Schwester liebt und umsorgt er sensationell. Er vergöttert seinen Papa und wenn er sich freut leuchtet sein ganzes Gesicht. Er ist einfach ein ganz Süßer... Aber wehe, er bekommt seine 5 Minuten... Noch was, bitte jetzt nicht irgendwelche bitterböse Vorwürfe, ich versuche wirklich meinen Kindern eine gute Mama zu sein. Liebe Grüße von der verzweifelten Anja


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Hallo Anja Kann es vielleicht sein, dass Sie Ihren Sohn auch selbst ein wenig unterfordern -vielleicht, weil er so klein ist?- Sog. "Sandwichkinder" haben es meist schwer, da sie weder zu den Großen noch zu den Kleinen gehören. Lassen Sie ihn doch morgens mit seinem Bruder aufstehen und machen Sie ein Wettspiel aus dem Anziehen, Waschen: Wer zuerst fix und fertig angezogen ist, darf sich den Platz am Frühstückstisch, den Nachtisch mittags, die Gute-Nacht-Kassette... aussuchen. Wessen Zähne wohl die Saubersten sind?- Heben Sie verstärkt sein Können lobend hervor und geben Sie ihm das Gefühl, genauso geliebt und in seiner Einzigartigkeit akzeptiert zu werden wie seine Geschwister. Er muß sich einfach unentbehrlich fühlen! Vielleicht DARF er auch ganz alleine -ohne seinen Bruder- eine Interessengruppe besuchen? Kommt es dennoch zu einem Ausraster, bieten Sie ihm mitfühlend ein Wutkissen an, damit er sich nicht selbst weh tut, einen Boxsack, Fußball..., um seine Wut rauszulassen und bleiben Sie in seiner Nähe, um ihn zu trösten, wenn er sich halbwegs beruhigt hat. Friedliches Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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