Was soll ich noch machen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Was soll ich noch machen?

Hallo Frau Schuster. Ich bin seit über 2 Jahren alleinerziehende Mutter eines 4 Jährigen Sohnes. Ich bin sehr traurig, denn ich weiß nicht mehr weiter. Ich versuche meinem Kind soviel zu ermöglichen wie ich nur kann. Nur wird nichts davon auch nur ansatzweise anerkannt. Er hört einfach nicht mehr auf mich, macht was er will, diskutiert täglich mit mir, stellt mich als dumm da und hat keinen Respekt. Er übertreibt immer wieder in sämtlichen situationen (muss z.b. immer lauter sein als andere) Er schafft es einfach nicht still zu sitzen, weigert sich sich zu waschen, isst schlecht, ist grob (nicht nur zu mir), lacht mich aus, beschimpft mich und vor 2 Tagen hat er mich sogar angespuckt. Er will sogar seiner Oma nicht mal mehr einen Kuss geben. "Bei Papa is alles besser" "Ich hab Papa viel lieber" "Bei Papa darf ich alles"..... Der Papa is nur auf Montage und sieht seinen Sohn vllt insg. 5 Wochen im Jahr. Ich hab schon soviel ausprobiert. Sämtliche Belohnungsmethoden aber das hilft 1 Woche und dann fällt er wieder in sein altes Verhalten. Ich bin es leid und so dermaßen traurig. Denke oft, dass ich daran schuld bin aber mir wird immer wieder bestätigt das ich eine gute Mutti sei.... ich weiß einfach nicht mehr weiter.

von JasonsMum am 29.11.2012, 19:19



Antwort auf: Was soll ich noch machen?

Hallo JasonsMum Vermutlich sind Sie gegenüber Ihrem Sohn ein wenig zu nachsichtig und lesen Sie ihm nahezu jeden Wunsch von seinen Augen ab, da er Ihr Ein und Alles ist. Damit er sich aber sicher orientieren kann und ein entsprechend altersgerechtes, angemessenes soziales Verhalten zeigt, braucht Ihr Sohn unbedingt auch das Setzen von jeweils KURZ begründeten Grenzen, die er mit beschriebenem Verhalten geradezu einfordert. Regen Sie seinen Ehrgeiz an, indem Sie ihn z.B. fragen ob er es wohl schon selbst schafft sich zu waschen oder ob Sie ihm noch helfen müssen. Sein selbstständiges Handeln wird dann entsprechend gelobt, während Sie ihm ggf. auch ohne große Worte auf seinen Wunsch hin helfen sollten. Lassen Sie ihn beim Zubereiten der gemeinsamen Mahlzeiten helfen und loben Sie seine Hilfsbereitschaft. Werden Sie angespuckt o.Ä. fragen Sie ihn erstaunt, ob ihm das Spucken so viel Spaß macht und schlagen Sie ihm vor doch ins Waschbecken zu spucken. Da Sie nicht die erwartete Reaktion zeigen und schimpfen, wird Ihr Sohn an dieser Verhaltensweise bestimmt bald das Interesse verloren haben. Zusätzlich empfehle ich Ihnen aber auch einen Termin beim behandelnden Kinderarzt um medizinische Ursachen hoffentlich zuverlässig ausschließen zu können, wie z.B. eine Seh- oder Hörschwäche, eine Wahrnehmungsstörung o.Ä. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.11.2012