Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was machen wir falsch?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was machen wir falsch?

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Hallo Fr. Schuster! Wir haben 2 Söhne, der Große ist knapp 4, der Kleine 8 Monate alt. Eigentlich läuft alles sehr gut, die beiden lieben sich abgöttisch und der Große ist sehr lieb und kümmert sich rührend um seinen Bruder. Und trotzdem... Bisher hat der Große abends kaum Theater gemacht, wenn es ans Zubettgehen ging. Wir haben feste Zeiten und feste Rituale. Aber seit einigen Wochen tickt er regelmäßig aus. Er macht Faxen, tobt durch die Gegend und lässt alles von uns Gesagte in der Luft verpuffen. Ihm scheinen Konsequenzen auch egal zu sein. Wir stellen z.B. den Wecker für's Sandmännchen, er macht ewig lange Faxen beim Zähneputzen - Wecker klingelt, es gibt also kein Sandmännchen mehr. Das interessiert ihn nicht. Wieder Wecker stellen, dann ist die Geschichtenzeit vorbei, anschließend die Kuschelzeit und letztendlich muss er sich allein in seinem Zimmer umziehen (Zähne putzen kriegen wir dann schon irgendwie hin, zwischendrin macht er ja mal mit...) und darf auch keine CD mehr hören. Ihm ist das alles schnuppe, nur das mit der CD ärgert ihn und er fängt wütend an zu weinen. Ich weiß nicht, ob wir richtig mit ihm umgehen und frage mich auch, was er eigentlich hat. Zum einen sicher der für sein Alter normale Trotz, zum anderen aber bestimmt auch Eifersucht auf seinen Bruder (aber warum jetzt erst?). Und vielleicht fühlt er sich auch überfordert in der Rolle des "Großen"? Wir versuchen, dass er sowohl mit mir als auch mit meinem Mann auch immer mal was allein unternimmt, aber das geht nur am Wochenende und ist ihm vielleicht zu wenig. Können Sie uns einen Rat geben, wie wir ihm am besten begegnen, damit das abendliche Zubettgehen allen wieder Spaß macht!? Danke, Anja


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Hallo Anja Ihr "Großer" scheint mir ein wenig unterfordert. Besucht er schon eine Tageseinrichtung? Gönnen Sie ihm möglichst viel Kontakt zu ca. Gleichaltrigen und lassen Sie ihn nach Möglichkeit an 1-2 (sportlich oder musisch orientierten) Interessengruppen teilnehmen. Loben Sie sein Können und seine Hilfsbereitschaft und geben Sie ihm ganz bewußt und liebevoll das Gefühl, als "großer" Sohn und großer Bruder einfach unentbehrlich zu sein. Liebe Grüße und: bis bald?


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