Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was mach ich nur mit so einem Zornigel?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was mach ich nur mit so einem Zornigel?

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Unser Kleiner wird bald 17 Monate alt und hatte schon immer einen extremen Willen. Seit einigen Wochen hat er richtige Zornanfälle, die können ausgelöst werden, wenn man z.B. abends ins Haus geht oder wenn man ihm die Hände waschen will, er aber noch weiter im Dreck wühlen möchte und sonstigen Sachen, die im Tagesablauf einfach sein müssen. Er schreit/grillt/brüllt dann mind. eine viertel Stunde in den höchsten Tönen und -was mir am meisten Sorgen macht- wenn man ihn auf den Boden setzt, wirft er sich mit Energie nach hinten bis er seinen Kopf auf den Boden haut. Das kann er dann mehrmals wiederholen, auf den Arm nehmen, rumtragen, Schnuller - nichts hilft, er muß sich ausbrüllen. Komischerweise zeigt er dieses Verhalten nie wenn ihm sein 2 Jahre älterer Bruder etwas weg nimmt. Dann weint er zwar, beruhigt sich aber schnell wieder. Er kann auch im Bett, wenn ihm etwas nicht passt, den Kopf ständig an die Wand donnern, er liegt in einem großen Bett, das wir rundherum gesichert haben. Man kann sich das vorstellen wie ein Rammbock aus dem Mittelalter, er ist auf den Knien und Händen und rammt den Kopf an die Wand, wieder und wieder. Manchmal denke ich, er ist nicht normal... Auf der anderen Seite ist er lt. Kinderärztin seiner Zeit weit voraus und sehr intelligent, sowohl geistig als auch körperlich sehr fit, läuft seit er gut 10 Monate alt ist, kommt seit er 15 Monate alt ist alle Treppen am Geländer rauf und runter und läuft bereits mehrer Stufen frei. Er kann sich mit Kugelbahnen, Motorikschleifen und solchen Dingen beschäftigen, länger als sein grosser Bruder es je getan hat. Wie reagiere ich denn in so einem heftigen Zornanfall und bei seinen Rammaktionen im Bett? Bin echt ratlos zumal unser Grosser nie solche Zornattaken hatte. Danke Gabi


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Hallo Gabi Zeigen Sie eine möglichst große Gelassenheit in beschriebenen Situationen, aber auch Verständnis, indem Sie Ihrem Sohn mitfühlend ein Wutkissen o.Ä. reichen, damit er sich nicht selbst weh tun muß und gleichzeitig seine Wut rauslassen, bzw. sich abreagieren kann. Nehmen Sie ihn ggf. anschließend tröstend in den Arm. Da er auf diese Weise eine gewünschte Reaktion Ihrerseits erhält, wird er sich rasch verstanden und akzeptiert fühlen und hoffentlich sich ebenso rasch beruhigen. Mit 17 Mon. und mind. altersgerecht entwickelt, wird er auch in seinem Bett nur solange gegen die Wand "donnern", wie er es selbst aushält ohne sich ernsthaft zu verletzen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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