Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was könnte dahinter stecken, dass unser Sohn wieder einkotet?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was könnte dahinter stecken, dass unser Sohn wieder einkotet?

Dezemberbaby

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn (Dezember 3 geworden) war sei Oktober zuverlässig trocken und hat "angesagt". Seit Januar ist er im Kindergarten, zuvor war er seit 1,5 Jahren bis Dezember schon in einer Krippe. Seit etwa 2 Wochen hat er begonnen einzukoten. Immer nur kleine Mengen, nie soviel, dass ich denke, der Darm ist geleert. Er sagt es einfach nicht mehr an, sogar wenn wir daneben sitzen und es ihm schon ansehen, beteuert er, nicht zu müssen und dann ist es zu spät. Auf die Toilette bringen lässt er sich nur unter Protest und oft kommt auch gar nicht mehr als eben diese kleine Menge, die in der Hose gelandet ist. Ich habe es erst mit ruhig bleiben versucht und ihn einfach umgezogen, dann von Tag zu Tag (manchmal kommt es auch mehrfach vor) habe ich aber die Geduld verloren und richtig mit ihm geschimpft. Er weint dann auch und sagt, dass er nicht auf die Toilette will, dass er aber auch keine Windel will, dass er auf die Wiese machen will (bei -18 Grad weiß ich nicht, wie er darauf kam). Dann verspricht er, es beim nächsten Mal anzusagen. Da er insgesamt ein kluges und eigensinniges (ignoriert uns z.B. gern, wenn er mit anderen Dingen beschäftigt ist und sagt das auch so) Kerlchen ist, gehe ich davon aus, dass er die Situation begreift. Aber ich werde nicht schlau daraus, was es zu bedeuten hat und bin dann natürlich wütend. Was sollen wir denn davon halten und wie kriegen wir das hin? Ich habe heute dann die schmutzige Hose erst 10 Minuten anbehalten, dann ihn förmlich gezwungen, sich selbst auszuziehen, was er eklig fand. Soll ich es ignorieren, soll er einfach Windeln kriegen, soll ich mit Belohnung arbeiten oder mit z.B. Spielzeug-Entzug...? Man hört ja viel: Hat er vielleicht Angst, ist es Trotz, oder ist Ihrer Erfahrung nach an der Freudschen Theorie von der analen Phase doch was dran? Mit lieben Grüßen Dezemberbaby


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Hallo Dezemberbaby Stellen Sie Ihrem Sohn frei entweder auf die Toilette mit Kindersitz oder aber auch auf den Topf zu gehen. Dort sollte er jedes Mal versuchen ob er muss, nachdem Sie ihn regelmäßig (alle 2 Std.?) an den Toilettengang erinnern. Weigert er sich -in dieser Zeit könnte er ja etwas verpassen- wird er wohl wieder eine Höschenwindel tragen müssen.- Versuchen können Sie auch, ihm stets eine Windel bereit zu legen, die er sich selbst anziehen darf, wenn er merkt, dass er muß. Eine weitere Möglichkeit ist Ihren Sohn darauf hinzuweisen, dass der "Müll aus seinem Bauch" herausgedrückt werden muß um Platz für neue, leckere Dinge zu schaffen. Solange der "Müll" nicht weg ist, gibt's auch nichts Leckeres, wie z.B. einen Vollkornkeks, ein besonderes Stück Obst/rohes Gemüse oder auch mal ein Gummibärchen o.Ä.! Für wichtig halte ich es, dass die vorübergehend eingesetzten Belohnungen variieren, damit Ihr Sohn sich (und Sie) nicht auf eine bestimmte Leckerei festlegt und dann nur auf die Toilette in Erwartung einer Belohnung geht. Eine anale Phase KANN durchaus erneut auftreten, wenn Ihr Sohn im vergangenen Oktober nicht von sich aus sondern unter Druck trocken/sauber wurde. Liebe Grüße und: bis bald?


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