Trice030
Hallo! Ich hoffe sie können mir helfen bzw mich beruhigen, dass es normal ist :-) Mein Sohn wurde im Juli 2 Jahre alt und seit ein paar Monaten spinnt er rum und ist wegen allem Möglichem böse und wütend. Er beginnt dann zu weinen und zu schreien. Manchmal legt er sich auch auf den Boden. "Leider" werden mir immer wieder auf verschiedenen Plattformen Artikel vorgeschlagen, welche meinen "Schimpfen schädigt die Seele der Kinder" usw usw. Diese Artikel verunsichern mich und ich habe es ohne Schimpfen und "WENN-DANN" versucht. Ich versuche eine gute Mutter zu sein, aber diese Wutanfälle bringen mich oft auf die Palme und ich mache mir Sorgen etwas falsch zu machen. Dann habe ich eine Freundin (sie hat auch 2 Kinder), welche mich immer schief ansieht, wenn er einen Wutanfall hat und mir das Gefühl gibt, ich habe ihn schlecht erzogen. Ebenso Aussagen von ihr wie "Schnuller abgewöhnen ist noch kein Thema bei euch?" verunsichern mich und dann versuche ich ihm den Schnuller abzugewöhnen, was natürlich bei ihm tlw noch mehr Wut auslöst. Er hat seinen Schnuller zum Schlafen und tlw am Tag verteilt (so in etwa 5x). Seit seine kleine Schwerster da ist (7 Monate) braucht er ihn halt einfach öfters. Wie kann ich bei Wutanfällen richtig reagieren? Welche Tipps soll ich hier beherzigen bzw. was macht keinen Sinn? Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße
Liebe Trice030, ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin nur anschließen und werde diese hier nicht wiederholen, nur ein wenig ergänzen: Ist Ihr Sohn wütend, dann reden Sie nicht auf ihn ein, da ihn das womöglich noch wütender macht. Bleiben Sie in seiner Nähe und bieten so Sicherheit. Ihr Sohn kann zu Ihnen kommen, wenn er getröstet werden möchte. Auch ein gut strukturierter Tagesablauf gibt Kindern Sicherheit und Entspannung. Viele Grüße Sylvia
Mamamaike
Hallo, wenn-dann muss nicht schlecht sein. Es zeigt neutral erst einmal einen Zusammenhang auf, und es ist meiner Meinung nach wichtig, dass Kinder Zusammenhänge erkennen können/erlernen, vor allem, wenn es um ihr Verhalten geht. Das sollte natürlich keine "Erpressung" sein à la "Wenn Du jetzt xy nicht machst, dann gibt es kein..." Aber es kann ja auch kindgerechte Zusammenhänge positiv verdeutlichen: "Wenn Du dir jetzt die Zähne putzen lässt, kann ich dir noch eine Geschichte vorlesen." "Wenn du bis zur Post an meiner Hand gehst, kannst du danach bis zum Bäcker alleine laufen." Abgesehen davon gibt es sicher kein zweijähriges Kind, dass nicht wütet, schreit, verzweifelt ist und sich womöglich auch hinschmeißt. Das ist normal: In dem Alter können die Kinder schon sehr viel, sie wollen aber alles können. Nur müssen sie immer wieder feststellen, dass das nicht funktioniert. Das sorgt für Frust, mit dem sie altersbedingt noch nicht umgehen können - emotional, aber auch, weil ihnen die Worte dafür fehlen. Was Du konkret tun kannst: - Lass Dich nicht so verunsichern, weder vom Internet noch von "perfekten" Freundinnen (die es meiner Erfahrung nach gar nicht gibt. Sie reden nur nicht über Wutanfälle, schlaflose Nächte usw.). Das ist schwer, das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber notwendig. Ich habe für mich festgestellt, dass ich dadurch Dinge superkritisch hinterfrage, die ganz normal sind, und mich (aus der Perspektive des Rückblickes) nur unnötig schlecht gefühlt habe. Ein Beispiel: Zweijährige mit gutem Zahnstatus "dürfen" natürlich noch ihren Schnuller haben, wenn sie ihn brauchen. Und das ist bei euch ja der Fall. (Unser Sohn ist viereinhalb, und erst seit kurzem braucht er tagsüber keine Windel mehr - ein Quell ewiger Bemerkungen...) - Benenne für Deinen Sohn seine Gefühle. "Du bist gerade wütend, weil du keine Schokolade bekommst. Aber wenn Du möchtest, schneide ich Dir einen Apfel in Schnitze." "Du bist enttäuscht, weil ich dir jetzt nicht vorlesen kann, denn ich spüle gerade. Magst du mir abtrocknen (natürlich Ungefährliches), danach lese ich dir vor." Damit hast Du ihm auch gleichzeitig eine Alternative angeboten, die in Deinem Sinne ist und ihn ablenkt. - Lass ihn sich körperlich auspowern. Ausgelastete Kinder sind kooperativer. - Sei netter mit Dir. Schimpfen ist nicht schädlich, wenn es angebracht ist (und das wissen Kinder auch). - Und: Du bist eine gute Mutter, Du versuchst es nicht nur. Du machst Dir Gedanken um Dein Kind, Du willst ihn verstehen, Du willst, dass es ihm gut geht, Du kennst ihn so gut, dass Du seine Bedürfnisse erkennst. Eine gute Mutter muss nicht perfekt sein, sondern gut ist sie dann, wenn sie liebt und (emotional) nah an ihrem Kind dran ist. Viele Grüße
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