Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich würde mich über Ihren Rat bzw. Ihre Meinung zu folgendem Thema freuen: Mein Sohn ist 19 Monate alt, wir leben in Österreich, bei uns gibt es noch sehr wenige Betreuungsplätze für unter 4 Jährige (vor allem am Land) und daher auch noch einige Mütter die länger bei ihren Kindern zu Hause bleiben (stagniert aber auch schon sehr).Wir haben eigentlich kein Problem damit, weil mein Mann und ich uns immer schon einig waren, dass wir mehrere Kinder möchten und die Kinder nicht unter 4 Jahren in Fremdbetreuung geben möchten. Also erst ab 4 Jahren halbtags in den Kindergarten.Deshalb bin ich auch zu Hause, und eigentlich sind wir alle mit dieser Situation zufrieden. Leider spricht uns die Familie meines Mannes jedesmal drauf an wann denn unser Sohn endlich in die "Krabbelstube" ginge..Mein Mann ist Italiener und dort ist es Gang und Gäbe die Kinder bereits mit 3-6 Monaten in den "asilo nido" zu schicken.Deshalb ist es für so so ungewöhnlich dass unser Sohn noch mit 19 Monaten zu Hause ist.Ich muss sagen, dass ich eigentlich gar nicht verstehe warum sie darauf so bestehen. Mein Sohn ist kerngesund und ein aufgeweckter Kerl, wie halt alle Kinder in seinem Alter. Ich will mich einfach selber um ihn kümmern, klar, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, vormittags erledigen wir "gemeinsam" den Haushalt er "hilft" mit und hat Spaß dabei, "Hausarbeit" ist sogar sein Lieblingsspiel und Nachmittags haben wir Zeit für Spaziergänge, Spielen, etc...wir treffen uns auch mit anderen, egal ob Großeltern oder andere Kinder - also er hat auch Umgang mit vielen anderen Leuten. Was denken Sie, warum wird oft von außen so ein Druck gemacht, die Kinder früh in Fremdbetreuung zu schicken, ist das wirklich so viel besser? Mag schon sein, dass Kinder in Fremdbetreuung schneller lernen (wie z.B. Sprechen etc...) aber noch ziehe ich einfach andere Werte vor, die ich meinem Sohn geben möchte.Früher waren doch kaum Kinder (bei uns in Österreich zumindest) unter 4 Jahren von zu Hause fort, und wir haben doch auch alles gelernt.... Wie sehen Sie das?Was ist das Beste für meinen Sohn?
Christiane Schuster
Hallo Rena Solange Ihr Sohn mit Dem, was Sie selbst ihm bieten können, sehr zufrieden und ausgeglichen ist, werden Sie auch genug Aktivitäten anbieten, die ihn altersgerecht fördern und fordern. Dazu gehört das Erlernen eines angemessenen Sozialverhaltens genauso, wie das Finden und Verteidigen der eigenen, individuellen Position in einer (noch) überschaubaren Gruppe. Haben Sie die Möglichkeit sich bewußt Zeit zu nehmen, Ihren Sohn im selbstständigen Handeln (selbst an- und ausziehen, in seiner Kreativität (Umgang mit Materialien wie Stifte, Papier, Wachsmalkreiden) zu fördern und sein Selbstwertgefühl zu stärken; bieten Sie ihm zusätzlich die Möglichkeit Kontakte zu ca. Gleichaltrigen aufzunehmen, an deren Verhalten er sich orientieren kann, genügt es durchaus, ihn erst mit ca. 4 Jahren fremdbetreuen zu lassen. Schauen Sie zur weiteren Info doch auch noch einmal auf nachfolgend genannte Seite unseres Magazins: http://www.rund-ums-baby.de/kiga.htm Heute ist es leider häufig so, dass beide Eltern arbeiten müssen und dann mit der Hinführung ihres Kindes in eine sichere Selbstständigkeit überfordert sind. Die Anforderungen an uns Menschen in der Schule, in der heutigen Gesellschaft usw. sind gegenüber früher derart gewachsen, dass kaum noch Zeit für ein harmonisches Familienleben, für Gefühle und Werte, die nicht greifbar sind, bleibt. Meine Sichtweise in Kurzform hilft Ihnen hoffentlich ein wenig, bei Ihrer eigenen Entscheidung weiter. Sie wissen selbst am Besten, was Ihnen und Ihrer Kernfamilie besonders wichtig ist, um in Harmonie den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, die Sie behutsam an Ihren Sohn heranführen möchten. Liebe Grüße und: bis bald?
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