Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was ist nur mit unserer Tochter (16 Mon.) los?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was ist nur mit unserer Tochter (16 Mon.) los?

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Hallo, ich wende mich heute an Sie, da ich mir selber keinen Rat mehr weiß und mit den Nerven auch ziemlich am Ende bin. Unsere Kleine (16 Mon.) ist seit ihrer Geburt ein sehr, sehr lebhaftes Kind, hat einen starken Dickkopf (Aussage unseres KiA: Ein Kind mit einem sehr starken Willen; an diesem Kind werden sie noch ihre helle Freude haben) und ist vom ersten Tag an sehr, sehr häufig krank (bekam bis jetzt 10x Antitiotika wegen obstruktiver Bronchitis, MOE. Polypenentfernung und Schnitt im Trommelfell mit 10 Mon., usw. Sie hat also schon einiges durchgemacht, trotzdem war sie häufig gut drauf, bevorzugte eher den Papa als die Mama, ging gerne in die Kindergruppe mit mir, machte mit, klatschte, kann auch schon ca. 15 Wörter sprechen, schläft aber sehr, sehr schlecht. Seit knapp 4 Wochen jetzt ist sie wie ausgewechselt. Sie will nicht zum Papa auf den Arm, schreit wie am Spieß, dreht sich nach mir um, ich darf nicht weggehen, nicht mal 1 Meter. Sie will nicht in die Krabbelgruppe, bei der Oma (wurde beinahe täglich besucht) steht sie 2 Std. und länger zwischen meinen Beinen und macht keinen Schritt von mir weg. Ständig weint und quengelt sie, ein Lachen hört man kaum von ihr. Auch bei uns im Haus kann ich nicht von einer Zimmerecke zur nächsten gehen, ohne daß sie losbrüllt, sich oft auch auf den Boden schmeißt, wenn ich Nein sage. Beim Autofahren genauso, 10 min. fahren und schon wird gequengelt. Wir alle können das nicht mehr ertragen, vor allem ihr großer Bruder (knapp 5) fühlt sich zu Recht total vernachlässigt. Alles muss sich nur um die Kleine drehen. Was ist nur mit ihr los? Wie soll ich mich verhalten? Vor lauter Angst, mich nur ja im Auge zu behalten, kann sie überhaupt nicht mehr spielen. Auch beim gemeinsamen Spiel fängt sie nach kurzer Zeit das Quengeln an. Was können wir tun? Vielen, vielen Dank bereits im voraus. Herzliche Grüße Ingrid H.


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Hallo Ingrid Ihre Tochter scheint im Moment genauso unzufrieden mit sich selbst, wie Sie mit ihr zu sein. Bitte klären Sie beim Kinderarzt ab, ob dieser Unzufriedenheit nicht medizinische Ursachen, wie Eisenmangel, Hör-, bzw. Sehschwäche o.Ä. zu Grunde liegen. Versuchen Sie insgesamt, die Anhänglichkeit Ihrer Tochter weitestgehend zu akzeptieren. Informieren Sie Ihren Sohn darüber, dass die Kleine wahrscheinlich selbst unglücklich ist und bitten Sie ihn, Ihnen zu helfen, damit Alle wieder fröhlich sein können. Quasi als Belohnung und, damit er selbst nicht auch noch unzufrieden ist, darf er sich die Teilnahme an einer Interessengruppe wünschen, evtl. sich auf besondere Unternehmungen mit seinem Vater freuen und sich immer mal wieder Freunde einladen, während Sie dafür Sorge tragen, dass er dann von seiner kleinen Schwester im Spiel nicht gestört wird. Setzen Sie zur allgemeinen Entspannung häufig Musik ein, sodass Sie selbst mit Ihrer Tochter "am Hosenbein" auch mal abschalten können. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


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