Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Ich habe zwei Söhne (4,5 und 2 J.). Mein Großer macht uns nun schon seit längerem Sorgen. Er kann sich gut allein beschäftigen, spielt aber nicht wirklich mit anderen Kindern. Er verweigert so ziemlich alles, wenn es darum geht, in einer Gemeinschaft zu spielen. Nun ja, darüber hinaus ist er sehr eigenwillig, bekommt Schreianfälle, wenn Dinge nicht so laufen, wie er es möchte und respektiert Autoritätspersonen absolut nicht. Da die Erzieherinnen im Ki-Ga auch verzweifelt waren, haben wir einen Psychologen zu Rate gezogen. Parallel hat er mit Ergotherapie angefangen, da Wahrnehmungsstörungen diagnostiziert wurden. Er hatte 5 "Sitzungen" bei einer Heilpädagogin und wurde wie gesagt, psychologisch untersucht. Ergebnis: "Ihr Kind stellt uns vor ein Rätsel. Er hat einen überdurchschnittlichen IQ, allerdings bewegt er sich im sozial-emotionalen Bereich auf Sonderschulniveau. Wir verstehen nicht wirklich, was mit ihm los ist. Ergotherapie sollte er machen." Tja, das hat dann nicht so wirklich geholfen. Da eine Erzieherin meinem Sohn gegenüber sehr schroff war und wir nicht den Eindruck hatten, dass es ihm dort gut geht, haben wir nun den Ki-Ga gewechselt, in der Hoffnung, dass dies eine Änderung bewirkt (nächsten Montag geht es dort los). Im Moment bin ich allerdings sehr geschockt über sein Verhalten. Er geht zweimal die Woche zum Turnen (verweigert sich dort wohl auch häufig und ärgert die anderen). Heute (beim psychomotorischen Sport) war es wohl sehr schlimm. Er ist immer wieder heftig gegen einen Spiegel gelaufen und hat nur gelacht, als er ermahnt wurde (mir hat er erzählt, er hätte nur beobachten wollen, wie schnell er läuft), hat den Spiegel dann abgeleckt und hinterher die Kinder geärgert. Auf dem Heimweg überholte ihn ein Kind aus der Turngruppe und er fing an zu schreien und klammerte sich an den anderen fest, weil er nicht von ihm überholt werden wollte. Auch als er mal ein "Anzieh-Wettrennen" nach dem Sport mit einem Kind gemacht hat, ist er schier ausgerastet, als er verlor, hat den anderen beschimpft und um sich gehauen. Zu Hause, wenn wir allein sind, ist es nicht so extrem bzw. da habe ich ganz andere Möglichkeiten, mit ihm umzugehen, wenn er schreit, weil er mal wieder am Essen rumzumeckern hat und mit der Gabel auf den Tisch hämmert, weil es nicht seine Lieblingsgabel ist, schicke ich ihn erstmal ins Kinderzimmer, aber mittlerweile bin ich ratlos bei Situationen wie eben beschrieben. Die eine Turnlehrerin möchte ihn bald nicht mehr dabei haben (verständlich), wobei mein Sohn auch schon geäußert hat, dass er nicht mehr hin will (andererseits sagt er so etwas häufiger und einen Tag später kommt dann, dass er doch hinmöchte). Eigentlich hatte ich gehofft, dass er durch den Sport Kontakte schließen könnte (im Ki-Ga hatte er keine Freunde). Wie können wir ihm helfen? Haben Sie eine Idee, was wir noch tun können? Ich wollte einen weiteren Psychologen zu Rate ziehen, aber bin mir nicht sicher, ob mein Sohn sich dadurch noch viel mehr als "Sonderling" fühlt, wenn er schon wieder "untersucht" wird. Bin für jede Hilfe dankbar!!! Viele Grüße Steffi
Christiane Schuster
Hallo Steffi Da nun schon soviele Fachleute mit recht wenig Erfolg versucht haben, Ihrem Sohn und Damit auch Ihnen zu helfen, rate ich Ihnen, doch mal ein SPZ (Sozial Pädiatrisches Zentrum) mit Ihrem Sohn aufzusuchen, da er dort GANZHEITLICH "auf den Kopf gestellt" wird. Sprechen Sie doch bitte den betreuenden Kinderarzt mal darauf an. Sie hätten dann lediglich EINE Anlaufstelle, wo in verschiedenen "Spielstunden" herausgefunden wird, warum Ihr Sohn beschriebenes Verhalten zeigt. Lassen Sie sich möglichst für den Besuch des SPZ von Allen, die Ihren Sohn bislang länger betreut haben (Erzieherin, Psychologe, Ergotherapeut, Sportlehrerin) einen Kurz-Bericht mitgeben. Ein Seh- und Hörtest wurde neben dem IQ-Test doch sicherlich auch schon gemacht? Sagen Sie Ihrem Sohn -sobald Sie oder der betreuende Kinderarzt einen entsprechenden Termin erhalten haben- dass Sie die ständige Untersucherei genauso leid sind, wie er und dass Sie nun Jemanden gefunden haben, der wissen möchte, was er schon Alles kann, damit er noch Zeit genug hat, das Wichtigste zu lernen, was er für die Schule braucht. Freuen Sie sich mit ihm auf diesen Termin und zeigen Sie bitte nicht, wie sehr Sie selbst verzweifelt sind. Sorgen armes Wochenende und: bis bald?
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