Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was ist mit unserem 6-jährigen los?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was ist mit unserem 6-jährigen los?

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Hallo, unser Großer (geb. 07/99) wurde im Sept. eingeschult. Er war schon immer kein ganz einfaches Kind (Frühchen, das 1. Jahr nur geschrieen, kann keine Kritik und keinen Frust ertragen, geht beim kleinsten falschen Wort an die Decke), im Gegensatz zu seiner Schwester (3 J.), oft ein richtiger Sonnenschein. Seit Schulbeginn bzw. Arbeitsbeginn von mir (Teilzeit 12h/Woche) (KiGa-Start Schwester) ist es aber kaum noch auszuhalten. Er bockt, schreit, brüllt, tobt. Die Schule hat ihm bis jetzt eigentlich ganz gut gefallen, er weiss sehr, sehr viel, hat vorher schon geschrieben und gelesen, rechnen fällt ihm nicht ganz so leicht, aber alles wird in einem Mordstempo erledigt, husch, husch, hauptsache schnell vorbei, wobei er sich aber überhaupt nicht geistig (und auch schon gar nicht körperlich!) anstrengen will. Er schreibt schlampig, malt schlampig, usw. Lt. Lehrerin ist er in der Schule sehr hilfsbereit, eher zurückhaltend, arbeitet gut mit, usw. Ganz das Gegenteil wie zuhause. Jetzt hat er am Montag von der Schule aus anrufen lassen, wir sollen ihn abholen, ihm gehts nicht gut (am Morgen bereits großes Theater, er will nicht in die doofe Schule ....). Die Oma hat ihn dann abgeholt, daheim gings ihm blendend. Der KiArzt konnte nichts großes (außer leicht Erkältung) feststellen, heute sollte er nochmal daheim bleiben (spielt den ganzen Tag, usw.). Vorhin wieder Theater, er geht morgen nicht, wärs doch nochmal heute früh, dass er spielen könnte. Was soll das alles? Er hat Freunde, nachmittags nur 1x einen zusätzlichen Termin (Englisch, macht ihm großen Spass), mag absolut!!! keine Bewegung/Sport (Schwimmen notgedrungen), will am liebsten im Zimmer sein und Lego bauen, Bücher lesen, usw. Ich werde teilweise sogar als "Blöde Kuh, mach doch Deinen Mist selber" betitelt (war jetzt am Sonntag). Er will daheim nicht mithelfen, sich an keine Regeln halten, bei mir schon doppelt nicht. Andererseits heult er bei jeder Kleinigkeit, kann sich gegenüber anderen nicht wehren. Können Sie mir vielleicht einen guten Tip geben? Sorry, dass es so lang geworden ist, aber unser Sohnemann bereitet uns großes Kopfzerbrechen, ich denke bereits an eine Erziehungsberatung! LG, Ingrid


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Hallo Ingrid Bitte überlegen Sie doch noch einmal mit dem Kinderarzt Ihres Sohnes, ob er nicht auch eine Ergotherapie für sinnvoll hält, da dort in überwiegend Kleingruppen gezielt sein Selbstwertgefühl gestärkt, seine Konzentrationsfähigkeit gefördert und der Spass an Bewegung geweckt wird. Vermutlich erhält er in der Schule nicht die Aufmerksamkeit, die er für sich erhofft und merkt, dass er von seinen in diesem Alter meist recht temperamentvollen Mitschülern nicht als "Platzhirsch" anerkannt wird. Akut können Sie ihm hoffentlich helfen, indem Sie ihm aufmunternd mitteilen, dass Niemand in allen Dingen gleich gut sein kann, dass seine Stärken im Schreiben und Lesen liegen und dass er in der Schule, wenn er so fleißig wie bisher ist, bald der Beste in diesen Fächern sein wird. Toi, toi, toi, liebe Grüße und: bis bald?


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