Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

was ist auf einmal mit unserer Tochter los?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: was ist auf einmal mit unserer Tochter los?

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Meine Tochter ist fast 17 Monate alt und war bisher immer recht ausgeglichen und das Zubettgehen lief immer Problemlos. Seit zwei,drei Tagen hat sie sich verändert. Sie regt sich sehr schnell auf, macht abends aufeinmal wieder geschrei, wenn sie ins Bett soll und heute hat sie sich aus heiteren Himmel auf den Boden geworfen und 15-20 Minuten getobt und geweint und wollte sich nicht von mir anfassen lassen, hinterher war sie völlig fertig. Gestern hat sie sich sogar vor Wut in die eigene Hand gebissen. Sie macht aufeinmal auch wieder Geschrei, wenn ich zum Sport gehe und sie bei ihrem Vater bleiben soll. Sie lacht auch noch zwischendurch, aber einen großen Teil des Tages ist sie eher am meckern und jammern. Ich versuche ja so gut wie möglich auf sie einzugehe, aber ich weiß oft nicht was sie möchte und warum sie so reagiert. Muß ich mir sorgen machen, das ihr was fehlt oder ist das normales Trotzverhalten(was jetz doch noch etwas früh wäre,oder?) Sie spricht bisher auch noch in sehr undeutlichen Lauten, versteht aber sehr viel. Tschüß Tanja


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Hallo Tanja Mit 17 Mon. steht Ihre Tochter schon mitten in der Trotzphase. Neben der Körperbeherrschung hat sie gelernt zu denken. Diese Phase ist nicht nur für die Eltern anstrengend. Die Kinder leiden selbst am meisten. Sie versuchen heraus zu finden, was sie wirklich wollen, überblicken aber die Folgen der Entscheidungen noch nicht. Sie fühlen sich hin- und her gerissen. In dieser hilflosen Wut können Sie Ihrer Tochter folgende Hilfestellung geben: - Versuchen Sie ihr Alternativen anzubieten und sie so abzulenken. Abends im Bett könnte eine Spieluhr diesen Zweck erfüllen. - Schlagen Sie einen Kompromiss vor: "Sobald ich vom Sport zurück komme, bauen wir gemeinsam einen Turm, da ich jetzt nicht mit dir bauen kann." - Klammern Sie Entscheidungsfragen wie: "Möchtest du einen Apfel oder ein Jogurt" möglichst aus. Kinder kommen mit der Qual der Wahl häufig nicht zurecht. - Zeigen Sie Verständnis für die Handlungsweise Ihrer Tochter wie: "ich weiss, dass du jetzt ärgerlich bist, weil du ins Bett sollst. Möchtest du vorher noch ein wenig mit mir schmusen?" Wenn sie weiter trotzt, warten Sie eine Weile. Bald wird sie erleichtert in Ihren Armen liegen. - Bleiben Sie ruhig und geduldig. Bis bald?


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