Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Warum sind die so?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Warum sind die so?

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Hallo Frau Schuster meine Frage kann jetzt etwas länger sein, vielleicht auch bisschen kompliziert. Ich habe 2 Kinder. Die Große ist 5 Jahre, der Kleine 3 Jahre. Mein Mann und ich sind jetzt seit 1 1/2 Jahren getrennt. Wir haben ein gutes Verhältnis, unternehmen auch teilweise mit den Kinder noch was zusammen. Ich habe wieder einen neuen Partner den die Kinder sehr gut annehmen und mögen. Momentan sieht es so aus, das die Große bis 14:30 Uhr im Kindergarten ist, der Kleine bei mir tagsüber. Nach der Arbeit um 17 Uhr holt mein Mann dann beide Kinder immer ab, um auch noch was von ihnen zu haben. Wir wohnen nur wenige Meter auseinander und deshalb haben wir das auch so locker geregelt. Er bringt dann Lea morgens vor der Arbeit immer in den Kindergarten, den Kleinen zu mir, oder ich hole ihn. Die Große besteht auch darauf, abends zu Papa zu dürfen, sie ist schon immer ein reines Papa-Kind. Alexander hingegen bleibt auch gerne mal bei mir, er ist mehr ein Mama-Kind. Da ich aber wieder im 7. Monat schwanger bin, ist es mir ganz recht wenn er abends beide mitnimmt, da Alexander sehr anstrengend ist. War auch ein Schreibaby, neigt dazu, irgendwie immer voll Energie zu sein, ist sehr laut und momentan noch in der Trotzphase. Mir fällt jetzt seit längerem schon auf, das Lea irgendwie mit ihren 5 Jahren in eine Art Mutterrolle schlüpft. ( Ich denke das liegt daran das Papa nicht wieder eine Partnerin hat und sie dann das einzigste weibliche Wesen :-) im Haus ist wenn sie bei ihm sind ) Sie kümmert sich rührend um ihren Bruder, nimmt ihn immer in Schutz, meint sogar, mir zeigen zu müssen wo es in der Erziehung lang geht wenn ich ihn z.B. schimpfe...usw...meist verschwören sie sich auch gegen mich und bringen mich dann schon oft auf die Palme weil sie zusammen halten wie Pech und Schwefel. Auf der anderen Seite schiebt sie aber ihren Bruder immer vor als wäre er der Ältere. Wenn sie sich was nicht traut, muss er ran, wenn darum geht irgendjemanden was zu fragen muss alles ihr Bruder machen. Fährt Alexander nicht Karusell weil er sich nicht traut, fährt sie auch nicht alleine - ist dann lieber beleidigt. Für mich ist das teilweise shcon belastend, das meine Kinder sich so gegen mich verschwören und manchmal hab ich auch das GEfühl, sie akzeptieren mich als Mutter nicht mehr. Ich muss auch sagen, ich hab zu beiden schon etwas die Bindung verloren. Andererseits ägert es mich auch da sie viel vom papa annehmen. Er hat kaum Selbstbewusstsein und Alexander ist mittlerweile auch ein Angshase, eine Heulsuse - alles ist immer sofort schlimm und tragisch. Als die Beziehung noch intakt war, war er der totale Draufgänger. Ich weiß das es wahrscheinlich ein schwieriger Fall ist, aber was kann ich tun, damit Lea diese Mutterrolle ablegt? Eine neue Frau wird sie an Papas Seite nur schwer akzetieren denk ich. Auch das beide so ananeinander "kleben" ist teils cht schlimm. Klar, eine Geschwisterliebe ist schon nicht schlecht, besser als würden sie immer streiten, aber das geht mir manchmal schon zu weit. Wie regelt man sowas am Besten? Oder gibt sich das mit einem gewissen Alter von selber wieder? Es sind Scheidungskinder, da weiß ich auch das sie es vielleicht schwerer haben als andere, aber im Großen und Ganzen akzeptieren sie das sehr gut, da auch mein Ex-Mann und ich uns noch sehr gut verstehen. Liebe Grüße und sorry das es so lang geworden ist SABINE


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Hallo Sabine Dass Ihre Tochter die Mutterrolle übernehmen möchte, sobald sie bei ihrem Papa ist, ist durchaus altersgerecht, da Lea sich an Ihnen orientiert und Sie als ihre vertrauteste Bezugsperson nachzuahmen versucht. Fühlen Sie sich in manchen Situationen von ihr bevormundet, sollten Sie ihr unmißverständlich, aber auch liebevoll mitteilen, dass Sie gerne mit ihr diskutieren würden, aber immer noch ihre Mama mit viel mehr Erfahrung sind, sodass es nach Ihren Wünschen geht, wenn sich kein Kompromiß finden lässt. Um das Selbstbewußtsein von Alexander zu stärken, rate ich Ihnen, immer mal wieder sein Können lobend zu erwähnen und ihm zu zeigen, wie stolz Sie auf ihn sind. Zusätzlich gönnen Sie ihm bitte nach Möglichkeit die Teilnahme an einer Interessengruppe -auch im Hinblick auf einen Kiga-Eintritt-. Er wird auf diese Weise lernen, sich sanft von Ihnen und auch seiner Schwester zu lösen und seine eigene, individuelle Position zu finden und auch verteidigen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?


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