Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

wann und wie sag ich es meiner tochter?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: wann und wie sag ich es meiner tochter?

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ich weiß nicht ob ich hier im forum richtig bin, aber ich versuche es einfach mal. ich habe folgendes problem: meine tochter ist im dezember 4 jahre alt geworden. ihr leiblicher vater hat sich nie um sie gekümmert, er hat sie bis jetzt vielleicht 3-5 mal gesehen. zu ihren großeltern (also die eltern des leiblichen vaters) haben wir ganz guten kontakt, da darf sie einmal die woche hin. nun ist es so, daß ich seit september verheiratet bin. meinen mann lernte ich im dezember vor 2 jahren kennen, also wo die maus 2 jahre alt war. nachdem unsere beziehung von anfang an gut geklappt hat und wir wussten, wir sind für einander bestimmt, durfte meine maus bald mal papa zu meinem mann sagen. mein mann verhält sich auch wie ihr richtiger papa, er kümmert sich wirklich rührend von anfang an um die kleine, wie als wenn es seine wäre. so nun die eigentliche und große frage: wann und wie sag ich es der kleinen, daß es da sozusagen noch einen "papa" gibt? da wir ja mit den großeltern guten kontakt haben, kann man es bzw. will ich es ihr auch gar nicht verheimlichen, daß da ein anderer mann an ihrer enstehungsgeschichte beteiligt war. sie kennt ihren leiblichen papa zwar vom sehen, weiß auch wie er heißt, da die großeltern ja auch fotos von ihm haben, aber ansonsten weiß sie nichts. wann ist der richtige augenblick seinem kind so was zu sagen? kapiert sie das mit 4,5 jahren überhaupt schon? oder sollen wir noch ein paar "jährchen" warten? vielleicht kann mir irgendjemand mit ähnlicher erfahrung einen rat geben? vielen dank schon mal und noch einen schönen tag wünsch ich euch sonja


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Hallo Sonja Versuchen Sie möglichst bald aus der Situation heraus mit Ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Sicherlich hat sie schon mal gespannt zugeschaut, wenn Sie Ihren Mann küssen, umarmen, mit ihm kuscheln o.Ä. Sagen Sie ihr dann, dass Sie zu dem Papa ja nicht Papa sondern...sagen und auch er Sie beim Namen und nicht Mama nennt, weil die Worte Mama und Papa nur den Kindern vorbehalten sind (die Bedeutung aus der Geschichte hier nachzuvollziehen, würde die Mail sprengen :-)) Die Kinder sind ein Stück von Mama und ein Stück von Papa, dass bei ganz intensivem Kuscheln in Mamas Bauch dann wächst. Manchmal ist es aber so, dass diese Mama und dieser Papa sich nicht mehr so gut verstehen, sodass sie in verschiedene Wohnungen ziehen. Findet dann die Mama einen neuen Mann, den sie sehr, sehr lieb hat, hat der Mann auch das Kind der Mama ebenso lieb und hilft ihr mit, dass das Kind einmal so groß wie die Mama wird. Das Kind hat dann also einen neuen Papa, der sich wie der alte Papa mit der Mama um dias Kind kümmert. Daraus folgt: das Kind hat eigentlich 2 Papas und wenn Ihre Tochter groß ist, kann sie vielleicht auch ihren 1.Papa einmal näher kennen lernen.- Fazit: Sprechen Sie mit Ihrer Tochter bei nächster Gelegenheit möglichst sachlich über ihre Papas. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber ich habe mal einen Beitrag gelesen, wann man Adoptivkindern sagen soll / kann, dass sie nicht die leiblichen Kinder sind. Die Situation ist natürlich nicht dieselbe, aber im Hinblick auf den Papa und den leiblichen Vater vielleicht vergleichbar. Naja, da hat auf jeden Fall so ein Experte gesagt, ein guter Zeitpunkt wäre, wenn die Kinder sich sowieso gerade für das Thema interessieren, wo die Kinder herkommen.... Dann könne man ihnen ruhig sowas sagen wie: Babys wachsen im Bauch von der Mutter, aber du bist nicht in meinem Bauch gewachsen.... Vielleicht könnt ihr es ja der Tochter erklären, wenn sie mal nach einem Foto fragt, aber ich glaube verstehen kann sie das sowieso erst, wenn sie auch versteht, wie ein Baby entsteht. Bis dahin hat sie ja wohl einen lieben Papa... Ich gebe zu, das ist ein bisschen verwirrend... Naja, vielleicht hilft es trotzdem! Liebe Grüße Tinchen


Mitglied inaktiv

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Also, ich würde es meinem Kind nicht verheimlichen. Ich würde von Anfang an sagen, du kannst Papa zu dem Mann sagen und er hat dich lieb wie ein Papa, aber du hast noch einen anderen Papa, oder so ähnlich. Ich denke, wenn sie es sonst irgendwie rausfinden, ist es ein viel größerer Schock als wenn sie ganz selbstverständlich damit aufwachsen, auch bei Adoptivkindern. Erzählen die Großeltern nichts von ihrem Papa? lg max


Mitglied inaktiv

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Hallo Max, natürlich will ich das der kleinen nicht verheimlichen, sonst hätte ich bzw. wir wohl kaum kontakt zu ihren großeltern. und das es dann erst recht ein schock ist, wenn sie es selber rausfindet, ist mir auch klar. nur wie soll man ihr erklären, daß da ein leiblicher vater ist, der sich nicht für sie interessiert. und ihr papa (also mein mann) nicht wirklich der papa ist. die großeltern erzählen nichts von ihrem (leiblichen) vater, sie sagen nur das ist der ... da auf dem foto. aber inwieweit er mit ihr verwandt ist, erzählen sie nicht. ich mach mir nur sorgen, ob die maus mit 4 jahren schon kapiert, daß da noch ein "papa" ist. aber eben andererseits wenn sie es anders erfährt es zu spät ist... naja jedenfalls danke für deine meinung. liebe grüße sonja


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