Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wann genau Auszeit?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wann genau Auszeit?

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist jetzt fast 2 Jahre alt und testet im Moment öfter seine Grenzen aus. Früher genügte ein scharfes "Nein" und er hat es gelassen, diese Zeiten sind jetzt leider vorbei. Wann genau kann man eine Auszeit einsetzen und wie sollte sie konkret aussehen? Schon, wenn er einfach nicht aufhört, wenn ich ihm etwas verbiete oder erst bei richtigen Trotzanfällen? Ein Beispiel: Heute hat er beim Essen angefangen zu spucken. Er fand das einfach lustig und hat nicht aufgehört. Zuerst mit dem Essen, als ich ihm das weggenommen habe, dann einfach mit Spucke. Wie soll ich mich in so einem Fall am besten verhalten? Oft lacht er auch noch, wenn ich ihm etwas verbiete, als ob das ein Spiel wäre. Dabei bin ich (meistens) sehr konsequent und er weiß eigentlich, was ein "Nein" bedeutet. Da ich noch einen 3 Monate alten Sohn habe, habe ich jetzt auch oft das Problem, dass er in der Stillphase (gut 30 Minuten) etwas anstellt, also wenn ich nicht weg kann. Ich könnte ihm zwar kurz z.B. was wegnehmen, aber ihn nicht in sein Zimmer bringen, warten, bis er sich beruhigt etc. In dieser Zeit würde sein kleiner Bruder ja lautstark protestieren. Haben sie einen Tipp, wie ich in diesen Situationen mit ihm umgehen soll? Vielen Dank für die Antwort, Linda


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Hallo Linda Auch wenn Ihr 2-jähriger Sohn weiß, was ein Nein bedeutet, ist der Erfahrungsdrang meist größer als das Verbot einer vertrauten Bezugsperson, die ihr Kind auch bei einem Fehlverhalten noch liebt. Eine Auszeit bringt erst dann Erfolg, wenn die Kleinen mit frühestens 3-4 Jahren in der Lage sind über ihr Fehlverhalten nachzudenken. Lassen Sie Ihren Sohn vorerst aus möglichst logischen Folgen lernen und bieten Sie ihm eine jeweilige Handlungs-Alternative zum ungeeigneten Verhalten an. Spucken darf er z.B. gerne ins Waschbecken, aber nicht während des Essens. Spuckt er während des Essens, scheint er keinen Hunger mehr zu haben und lieber spielen zu wollen, sodass nach 1 maliger Erinnerung seine Mahlzeit konsequent (!) beendet wird. Bringen Sie Ihren Sohn notfalls zum Waschbecken hin, wo er gerne spucken darf. Handeln Sie so gelassen und so konsequent wie möglich. Bitte berücksichtigen Sie stets, dass auch Ihr älterer Sohn noch ein Kleinkind ist, der immer wieder auf's Neue konkrete Anregungen und auch viel Lob benötigt. Regen Sie darum zunächst Ihren "Großen" zu einer Aktivität an, bzw. wecken Sie in ihm die Freude auf ein gemeinsames Spiel, bevor Sie den Kleinen füttern o.Ä. Zeigen und sagen Sie ihm, wie stolz Sie auf Ihren "Großen, Selbstständigen, Hilfsbereiten" sind. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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