Slanger
Hallo, mein Sohn, fast 5,5 Jahre alt, zeigt bereits deutlich Anzeichen der so genannten "Wackelzahnpupertät" bzw. wohl Selbstfindungsphase. Er diskutiert wegen jeder Kleinigkeit; vorallem Abends ins Bett gehen: Warum muss er so früh, warum dürfen wir länger aufbleiben, das ist ja unfair. Ebenso, was das morgendliche Anziehen betriftt. Er hat zur Zeit eine Lieblingshose, die allerdings eine kurze Sommerhose ist. Da das Wetter jetzt aber deutlich herbstlich ist, möchte ich, dass er lange Hosen in die Kita anzieht. Das führt regelmäßig zu wirklich langen Diskussionen, bis hin zu Streit und mega Trotz. Irgendwie kann ich ihm nicht begreiflich machen, dass kurze Hosen, nicht mehr Wettergemäß sind. Ich möchte ihn so nicht aus dem Haus lassen, sehe aber eigentlich keine Möglichkeit, als ihn so raus zu lassen und ihn fühlen zu lassen, oh, es ist doch kalt mit dem Nachteil, dass er sich erkälten könnte. In der Kita fängt jetzt sein letztes Jahr vor der Schule an und ich versuche, ihn darauf vorzubereiten. Viele seiner Freunde kommen bereits dieses Jahr in die Schule und ich glaube, das wirft ihn gerade etwas aus der Bahn. Wie kann ich ihm da helfen? Er fühlte sich in der Kita auch oft von einem Freund gegängelt, dieser Freund kommt jetzt in die Schule, sodass der Kontakt sich auf gelegentliche Treffen beschränken wird. Ich habe dieses Problem auch schon in der Kita angesprochen, wirklich gebracht hat es nichts. Kann es sich, wenn die "Schulkinder" jetzt nicht mehr in der Kita sind, das ganze beruhigt? Er reagiert oft sehr aggressiv, weil er sich wohl über die anderen Kinder ärgert. Ich weiß mir irgendwie keinen Rat mehr, wie ich zu Hause wieder mehr Ruhe bekomme, ohnde diese ständigen Diskussionen. Er ist an sich ein sehr schlauer Bursche, und ich bin mir sicher, er müsste das ganze verstehen. Aber irgendwie komme ich nicht zu ihm durch. Wissen Sie einen Rat? Vielen Dank und viele Grüße
Liebe Slanger, Sie haben schon eine sehr gute Antwort von meiner Vorrednerin erhalten. Dem kann ich nicht mehr viel hinzufügen. Nur soviel: kann sich Ihr Sohn nicht zu wettergerechter Kleidung durchringen, geht es vielleicht mal im Schlafanzug in den Kindergarten. Viele Grüße Sylvia
Lillimax
Huhu, ich sag als Mama auch mal etwas dazu, wenn du magst. Weißt du, dein Sohn kann ja nur ellenlang mit dir diskutieren, weil du ellenlang mit ihm diskutierst. Das musst du aber gar nicht. Denn wie du ja selbst geschrieben hast, weiß und versteht er die meisten Gründe natürlich längst. Er hat aber keine Lust auf manche Dinge und schindet dann Zeit und auch Aufmerksamkeit, indem er ewig weiterfragt und weiterdiskutiert. Das bringt euch beiden aber keinen Nutzen, auch ihm nicht. Daher darfst du das Ganze abkürzen. Ich habe meinen Kindern in diesem Alter alles ein Mal kurz und knapp erklärt, und dann ging‘s im Tagesablauf weiter – fertig. Langes Reden kommt beim Kind nicht an, es ist daran auch gar nicht wirklich interessiert (das zeigt dein Sohn dir ja auch, du sagst, du dringst nicht zu ihm durch). Es geht dem Kind nämlich nicht um Argumente, sondern es geht um Aufmerksamkeit. Deshalb ist es wichtig, dass du nicht jede Winzigkeit lange ausdiskutierst. Fachleute nennen so etwas „Mikro-Management“. Das heißt, man verliert sich in kleinen, unwichtigen Szenen und Details, anstatt sich ums Große und Ganze kümmern zu können. Mikro-Management kostet irre viel Energie, die völlig verpufft und bei wichtigen Dingen dann fehlt. Sei ruhig straight. Erkläre kurz, warum etwas nötig ist, das reicht. Danach nicht mehr auf weitere Nachfragen eingehen, sondern kurz und nachdrücklich wiederholen, was jetzt gemacht wird, bis es klappt. Bevor dein Sohn nicht hört, geht es im Tagesablauf nicht weiter. Wichtig ist natürlich auch, dass du ihm dann aber auf der anderen Seite - dort wo es sinnvoll ist - viel Aufmerksamkeit schenkst. Denn dann muss er nicht mehr durch ständige kleine Störfeuer negative Aufmerksamkeit erzwingen. Lass ihn viel mithelfen: Du kannst ihn beim Einkaufen mitentscheiden lassen, beim Kochen Gemüse schnibbeln lassen, beim Tischdecken, Wäschewaschen, Tanken, Autowaschen einbeziehen usw., usw. Lobe ihn natürlich immer, wenn er mitgeholfen hat. Er ist jetzt im Selbstständigkeitsalter und kommt sogar bald in die Schule. Das heißt, er möchte „groß“, für die Familie hilfreich und gebraucht sein, nicht immer nur spielen. Oft hören die ewigen Diskussionen bei Kleinigkeiten bald auf, wenn das Kind viel einbezogen wird. Denn helfen zu können, macht Kinder sehr stolz. Schenke ihm also Aufmerksamkeit für erwünschtes Verhalten, und möglichst wenig für störendes Verhalten. LG
Slanger
Hallo, danke für die lange Antwort. Da ist so einiges dran, was du sagst. Da muss ich natürlich mal ran. Mein Problem ist halt, ich bzw. wir haben morgens nicht ewig Zeit für Anziehen, Waschen, usw. Ich und mein Mann müssen zur Arbeit. Aber der Sohnemann meint halt, dann bockig zu sein und sich gar nicht anzuziehen, oder das anzuziehen, was ich möchte - also er kann natürlich mit entscheiden, aber eben wettergerecht... Wenn ich ihn bitte zu helfen, oder was zu machen, bekomme ich zu hören, er wäre nicht mein Diener ^^ .. sein Freund geht sogar soweit, dass er seiner Mutter sagt, sie wäre die Putzfrau zu Hause.. das hat mein Sohn noch nicht gebracht..aber es ist oft echt schwierig. Ich muss dann wohl mal überlegen, wie ich es besser machen kann, :) Liebe Grüße
Slanger
Hallo, vielen Dank.. ja das könnte vielleicht mal passieren. LG
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