taschik78
Guten Tag! Unsere Tochter ist 5 Jahre alt. Sie ist schon immer sehr sensibel und empfindlich gewesen, aber im Moment weiß ich nicht, ob es noch im normalen Rahmen liegt. Manchmal frage ich mich, ob sie evtl. eine leichte psychische Störung hat. Sie wird schnell wütend und schreit mich richtig laut an (wir erziehen bedürfnisorientiert, sie muss also nicht "hören"), wird sehr oft frech, aber das schlimmste ist das Weinen. Sie weint hysterisch schon bei klitzekleinem Anlass wie z.B. am Stuhl gestoßen oder es ziept bei Haare bürsten, oder ich habe ihr die Strumpfhose zu weit nach oben gezogen (darf nicht bis zur Tailie).. Aber auch, wenn sie eine Freundin zu Besuch hat oder selbst irgendwo war, weint sie danach und ist eher wütend. Ich habe den Eindruck ihr ist schnell alles zu viel. Sie sagt dann oft, dass sie nicht aufhören kann zu weinen. Auch das Lachen ist im Moment anders, irgendwie überdreht und übertrieben laut. Das ganze geht schon seit 1-2 Monaten. Wie schätzen Sie die Situation ein? Vielen Dank!
Liebe taschik78, ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin nur anschließen. Sie hat gut und richtig geantwortet. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen, nur ein wenig ergänzen. Ihre Tochter ist vermutlich im Kindergarten. Dort gehört sie nun zu den großen Kindern. Viele Kinder verunsichert dieser Umstand. Auf der einen Seite noch "kleines" Kindergartenkind, auf der anderen Seite "fast" Schulkind. Das kann zu dem weinerlichen Verhalten führen, aber auch zu überdrehtem Lachen, um Unsicherheiten zu überspielen. Neben dem, dass auch einige Kinder frech ihren Eltern gegenüber reagieren, die "hören müssen", kann es bei Ihrer Tochter evtl. auch daran liegen, dass sie, dadurch, dass sie sich nicht oft reiben muss, nicht weiß, wie sie adäquat ihren Unmut äußern kann. Dies können Sie in Rollenspielen mit Puppen oder Kuscheltieren üben. Viele Grüße Sylvia
cube
Da kommt bestimmt die "Wackelzahnpubertät" dazu - aber evt. ist es ihr eben auch tatsächlich zu viel, wie du selber meinst. Fahrt die Aktivitäten doch mal etwas zurück oder macht ruhigere Dinge und schaut, ob das Entspannung bringt. Über eine Sache stolpere ich aber dennoch auch: "muss nicht hören". Was heißt das für euch? Dass ihr immer versucht, es ihr auch irgendwie recht zu machen? Bedürfnisorientiert heißt ja nicht, Kind muss immer zufrieden sein. Evt. (ich kann das nicht so einschätzen, was du damit meinst) habt ihr da in bester Absicht auch zu viel gemacht FÜR sie und eure eigenen Bedürfnisse zu stark zurück gestellt. Ein Kind muss nämlich auch lernen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und es manchmal einfach nicht möglich ist, es allen recht zu machen. Auch sie muss mal zurück stecken oder sich mit einer für sie ungeliebten Situation/Entscheidung abfinden lernen. Wenn es immer oder sehr oft letztendlich darum geht, dass sie (auch) zufrieden ist, will sie das natürlich immer so haben. Während ihr vielleicht gedacht habt, dass euer Entgegenkommen doch automatisch dazu führen wird, dass sie von selbst kompromissbereit wird und Frustrationstoleranz entwickelt. Das klappt nicht. Dass müssen Kinder lernen - eben auch dadurch, dass Dinge nicht immer am Ende doch zu ihren Gunsten geregelt werden. Anschreien: nein. Das ist dir zu laut und deswegen verlässt du den Raum. Gerne redest du mit ihr - aber in normaler Lautstärke. Frech sein: siehe oben - gerne redest du mit ihr - aber nicht in dem Ton. Hysterisches und unnötiges Weinen: schätze ein, wie schlimm die Verletzung wirklich ist und mach dann entsprechend nicht selber auch zu viel Trara. Ich tröste gerne oder sage, dass es bestimmt unangenehm war - ich sage aber zB auch mal "nicht so viel Drama bitte - es ist nur ein Kratzer". Je nach Stimmung witzel ich mal, ob der Rettungshubschrauber kommen muss oder ein bisschen pusten und ein Pflaster evt. doch reichen könnte ;-) Strumpfhose: die darf sie sich doch gerne in dem Alter selber das letzte Stück so hochziehen, wie sie es mag - das muss doch nicht mehr Mama machen, oder? Genau wie bei anderer Kleidung - mit 5 kann und sollte man sich selbst anziehen können. Das ist dann evt. nicht perfekt - aber das ist egal. Spätestens in der Schule hilft nämlich keiner mehr beim Anziehen. Haare: auch hier finde ich, darf sie gerne mal selber kämmen/bürsten. Du hilfst oder gehst nochmal ordentlicher hinterher - aber erst mal selber. Dann merkt sie evt. auch, dass du dir sehr viel Mühe gibt damit.
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