Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Vorbildwirkung z.B. bei Tischsitten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Vorbildwirkung z.B. bei Tischsitten

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Hallo! Noch ist gezielte Erziehung zwar kein Thema bei meinem gerade mal 6 Monate alten Sohn, aber dennoch mache ich mir schon Gedanken, was z.B. Tischsitten angehen. Mir ist schon klar, dass man da von einem Kleinkind nichts „verlangen“ kann, trotzdem bin ich gewillt mit bestmöglichen Vorbild voran zu gehen, damit das Benehmen von Anfang an selbstverständlich und uns Eltern „gerne“ nachgeahmt wird. Nun bemerke ich immer öfter, dass ich mit dem Benehmen meines Mannes nicht wirklich zufrieden bin, was das angeht. Okay, Tischmanieren sind schwer umzusetzen, wenn man in einer 1-Zimmer-Wohnung lebt und der Wohnzimmertisch als Esstisch herhalten muss. Nun sehe ich aber nicht ein, warum mein Mann (und in der Folge auch seine größeren Söhne aus erster Ehe – 10 und 12 – wenn sie mal bei uns sind) sich zum Beispiel mit dem Teller unterm Kinn oder am Schoß gemütlich zurück lehnt oder bei einer Jause Brot oder Käse mit dem Messer in den Mund steckt. Nun ist er 18 Jahre älter als ich, lässt sich in der Hinsicht nichts von mir sagen und findet das wohl ganz in Ordnung. Auch ist er nicht bereit sein Verhalten für unseren Sohn zu verändern. Ich finde es wichtig, dass sich unser Sohn von uns ein Mindestmass an Verhalten (nicht mit dem Essen spielen, ordentlich bei Tisch sitzen, nicht mit Besteck herum fuchteln usw.) abschauen kann. Oder auch bei seinen Halbbrüdern, denen ich aber noch weniger zu sagen habe (setzen sich schon mal mit dem Teller vor den Fernseher und essen beim Playstation spielen, nehmen ungefragt Naschsachen aus der Lade oä.). Zumindest möchte ich, dass keiner meinen Sohn auf Ideen bringt, die für ein (kleines) Kind eben gefährlich sein können wie die Sache mit dem Messer oder z.B. im Auto auf Gurt zu verzichten. Was kann ich da tun, wenn ich schon keinen Einfluss auf seinen Vater und seine Geschwister habe? Wie soll Kilian da jemals klar werden, dass das wichtig ist? Mit lieben Grüßen, SassaM


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Hallo Sassa Bitten Sie Ihren Mann und die beiden Söhne darum, möglichst dann angemessen am Tisch zu sitzen oder sich im Auto verantwortungsbewußt zu verhalten, wenn Kilian anwesend ist. Begründen Sie Ihre Bitte Damit, dass er ja erst einmal lernen muß, die Nahrung so zu sich zu nehmen, dass er sich nicht bekleckert, bzw. den Raum beschmutzt. Da er aber verständlicher Weise anfangs noch sehr ungeschickt ist und nicht zielgenau "arbeiten" kann, sollte der von Ihnen eingeschlagene Weg gegangen werden; was er später dann mal macht, wird er -wie Ihr Mann und die Großen- selber entscheiden können. In ähnlicher Weise können Sie dann auch Kilian gegenüber begründen, warum Sie nicht Damit einverstanden sind, wenn er sich den Teller auf den Schoß zieht oder das Messer in den Mund steckt. Ganz viel (Überzeugungs-)Kraft, erholsames Wochenende und: bis bald?


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