Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Vieles aus dem Lot

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Vieles aus dem Lot

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich wende mich an sie, weil ich sehr traurig bin. Ich kann mich meinem Sohn ( 2,5 Jahre) gegenüber nicht so benehmen, wie ich es gern möchte. Ich schaffe es nicht! Es mag sich lächerlich anhören, aber ich weiß wie wichtig die ersten Jahre eines Kindes sind und ich wollte alles so schön machen und nun ist jetzt schon!!! alles so anders. Ich schreibe hier von so vielen Alltagssitationen, wo ich falsch reagiere, ich setzte meinen Sohn öfters vors Fernsehen, damit er nicht so rumquakt, ich erpresse ihn ständig" wenn Du jetzt nicht lieb bist, dann darfst Du nicht mit den andern Kindern spielen... Mein Sohn schaut mich an und macht Dinge, von denen er weiß, dass es das nicht darf, ich reagiere oft genervt und sage" möchtetst du etwas auf die Finger haben? -Ich wollte ihn doch nie hauen! Ich bin wirklich traurig, weil ich weiß dass es meine SCHULD ist. Das die Dinge so laufen, wie sie laufen. Ich wohne recht abgeschieden und man kann auch nicht ständig etwas unternehmen, ich muss auch mal telefonieren oder etwas schreiben, doch das geht nur mit schimpfen, da meine Ablekungs-Beschäftigungsversuche oft nicht angenommen werden. Ich fühl mich auch teilweise zu allein gelassen mit meinem Sohn, eine weitere Bezugsperson, die mir helfen würde ist nicht da und wird auch nicht kommen. Und andere schaffen das doch auch mit links. Ich weiß auch gar nicht ob man da einen Rat geben kann, denn in der Theorie weiß ich ja, wies besser geht, aber der Tag sieht oft gaanz anders aus. Danke fürs "Zulesen" Marian


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Hallo Marian Verzweifeln Sie bitte nicht und versuchen Sie, sich helfen zu lassen. Sprechen Sie mit dem Arzt Ihres Vertrauens über Ihre Sorgen und überlegen Sie mit ihm gemeinsam, ob eine Mutter-Kind-Kur nicht erst einmal der 1.Schritt ist, um mit Ihrem Sohn wieder ein zufriedenes Miteinander erleben zu können. Während der Wartezeit kann er Ihnen sicherlich eine Erziehungsberatungsstelle, eine Eltern-Kind-Gruppe, einen geeigneten Therapeuten...empfehlen, sodass Sie selbst erst einmal aus dem vorhandenen "tiefen Loch" wieder herausfinden und neuen Mut und Energie schöpfen, mit Der Sie sicherlich viele Angelegenheiten gelassener betrachten können. Tun Sie unbedingt Etwas für sich selbst, da Ihre eigene Stimmung sich auf Ihren Sohn überträgt. Sie als Mutter sind sein großes Vorbild, an Der er sich gerne orientieren wird! Kopf hoch, sonntägliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Marion, sei nicht zu traurig über Dich selbst, glaub mir, andere schaffen das auch nicht mit "links". Ich kenne jedenfalls keine Mutter, die immer die gute Laune und die Nerven behält. Ich verhalte mich auch nicht immer so meinem Sohn gegenüber, wie ich es theoretisch richtig finde (er wird bald 2). Ich finde es manchmal auch sehr anstrengend, es ist glaube ich auch harte Arbeit, immer für ein Kleinkind da zu sein. Ich tröste mich damit, dass ich ihn liebe und er das auch spürt und deshalb auch mal verkraften kann, wenn ich übellaunig bin, auch wenn es nicht so toll ist. Ich finde es auch bewundernswert, dass du immer alleine für Deinen Sohn da bist, ich habe Personen, die sich auch um ihn kümmern und bin trotzdem oft gestresst. Hast Du irgendeine Möglichkeit, ihn auch mal abzugeben an eine andere vertraute Person? Eventuell ein Kindergarten? Das wäre bestimmt schon eine Erleichterung und Du könntest in der Zeit entspannen und etwas für dich tun. Sonst fällt mir noch ein, dass es in Gemeinden und Städten Erziehungsberatungen gibt, wo Du vielleicht Ratschläge bekommst, wie Du Dich besser entspannen kannst und auch konkrete Tips, wie Du mit Deinem Sohn in schwierigen situationen umgehen kannst. Frau Schuster weiß da bestimmt mehr. Viele liebe Grüße Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo! Kannst Du Deine Schreibarbeiten in die Zeit verlegen, wenn er schläft? Dann hast Du auch Muße für die Dinge, die erledigt werden müssen. Es wäre schon wichtig, daß Du mal etwas für Dich tust - und wenn es nur mal ein Spaziergang ist, oder ein Treffen mit Freundinnen? Oder einen Babysitter engagieren? Dazu kann man bei diversen Supermärkten Zettel aushängen. Man stellt sich die Kinder- bzw. Babyzeit immer sooo angenehm vor, weiß genau, wie man mal reagieren wird, und ist dann erschreckt, wenn man doch VÖLLIG anders reagiert, als man gedacht hat. Das geht nicht nur Dir so! Bei manchen Gelegenheiten, wenn Du wieder agressiv wirst, probier mal: Aus dem Zimmer gehen, bis 10 zählen und dabei tief durchatmen. Oder ohne Kind ins Schlafzimmer und mal das Kopfkissen richtig vermöbeln :-) . Tief durchatmen hilft mir, wenn mein Temperament mit mir durchgehen will. Liebe Grüße von Antje


Mitglied inaktiv

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Liebe Marian! ich kann Dir gut nachfühlen... ...ich bin seit längerer Zeit auch sehr oft genervt und unzufrieden und dementsprechend reagiere ich auf meinen Sohn und auch meinen Mann so manches Mal...aber eher in verbaler Hinsicht. Ich werd´ dann sehr laut oder hau´ mit einer Megawucht auf den Tisch, da wackeln echt die Wände dann... :( Eine Zeitlang, als ich unter enormem Streß stand, fing ich zu klapsen an(auf den Po). Jedesmal hab´ ich danach geweint und mich sehr sehr schlecht gefühlt. Glücklicherweise hat das alles wieder aufgehört, als diese Streßphase vorbei war...mir steigen jetzt schon wieder die Tränen hoch...scheiße... Ich weiß, daß meine verkorkste Kindheit viel mit dieser Unzufriedenheit zutun hat. Hast Du schon mal an eine Beratungsstelle gedacht? Liebe Grüße, Nina


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