Sis
Liebe Frau _Schuster, unser Sohn, gerade 6 geworden, war schon immer ein Sensibelchen. Seit einiger Zeit fragt er fast täglich nach Dingen wie Tod, Sterben, ob etwas giftig ist etc. Er ist nicht nur interessiert, sondern verunsichert. Gestern hat ein Junge aus seinem KiGa, dessen Vater als Soldat in Afghanistan ist, damit ungeheure Angst gemacht, dass er meinte, der Papa käme, um uns alle (also ihn und seine Geschwister und Eltern) zu erschießen. Und mein Junge war so von der Rolle, dass er abends nicht einschlafen konnte. Er nimmt sich das sooo zu Herzen! Es gab keine Todesfälle von Angehörigen, die er mitbekommen hätte, und trotzdem hat er schreckliche Angst, jemand von uns könnte sterben. Er hat oft gar keine kindlich-sorglose Sicht auf die Welt, sondern sieht überall Gefahren. Ich versuche ihm natürlich, da zu helfen, das ernst zu nehmen, aber alles in ein Verhältnis zu setzen. Er ist bestimmt nicht überbehütet! Da sich das alles häuft und es ein Dauerthema wird, bin ich inzwischen allerdings besorgt, ob unser Großer nicht zu - ich nenn es jetzt mal überspitzt Depressionen neigt. Wie können wir ihm helfen? Oder ist das für Vorschulkinder eine normale Entwicklung? Anzumerken ist evtl. noch, dass er im vergangenen Oktober eine schwere Herz-OP über sich ergehen lassen musste. Es geht ihm aber blendend und er ist wieder ganz gesund und hatte auch zuvor keine gesundheitlichen Einschränkungen (es musste - für uns alle überraschend - ein Loch im Herzen operativ geschlossen werden, das man erst bei der U9 bemerkt hatte). Nichtsdestotrotz ist so ein Eingriff natürlich nicht ohne und er erzählt noch immer fast täglich von seinem Krankenhausaufenthalt (der eine WOche dauerte). Für Ihre Tipps und Einschätzungen wie immer dankbar bin ich Ihre Sis
Christiane Schuster
Hallo Sis Eine derartige OP kann durchaus zu einem Trauma führen, das ohne gezielte, therapeutische Hilfe nicht beseitigt werden kann. Bitte besprechen Sie einmal mit dem behandelnden Kinderarzt, wie erfolg-versprechend eine entsprechend psychologische Unterstützung wäre. Er kann Ihnen dann sicherlich auch einen geeigneten, wohnortnahen Kinder-Psychologen empfehlen. Handeln Sie bitte möglichst bald, damit sich diese depressiven Verhaltensweisen nicht immer weiter verfestigen. Alles Gute, liebe Grüße und: bis bald?
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