Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Viele kleinere Probleme, leider sehr lang.

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Frage: Viele kleinere Probleme, leider sehr lang.

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Hallo Frau Schuster, nach langer Zeit brauche ich mal wieder Ihren Rat. Fabian steckt wohl in seiner ersten Trotzphase. Morgens anziehen ist noch okay, denn dann heißt es ja aufstehen, frühstücken und spielen. Aber dann geht es los: Jeder Pamperswechsel wird zum Kraftakt, weil er sich nur wehrt. Zähneputzen – sobald er die Zahnbürste sieht, geht das Geschrei los. Alles ablenken bringt leider nichts. Es geht mittlerweile nur noch, wenn mein Mann auch da ist, damit ihn einer festhalten kann. Der andere putzt dann die Zähne, wenn er vor lauter brüllen endlich den Mund auf macht. Ich persönlich würde ihn eigentlich ungern zwingen (macht das ganze ja nicht unbedingt besser), aber ich möchte ihm auch ersparen, das er so schlechte Zähne bekommt, wie ich sie habe. Wir hatten schon mal ein paar Tage pausiert, hat aber auch nichts gebracht. Was können wir noch tun? Abends ziehen wir ihn schon lange im Wohnzimmer um, weil es dort im Winter einfach wärmer war und nun halt zu seinem Ritual gehört. Lange Zeit ging es gut. Aber seit er krabbeln kann, gab es immer mal wieder Phasen, das er Theater macht und abhaut. Aber seitdem er laufen kann, ist es ganz schlimm. Wir duschen ihn mittlerweile jeden Abend kurz ab, da waschen einfach nicht mehr möglich ist. Er haut ja nur ab. Ein bis zweimal die Woche darf er baden und dann auch noch ein bisschen in der Wanne spielen. Sobald er aber daraus muss (egal ob duschen o. baden), gibt es wieder Gebrüll und einer muss ihn festhalten, damit der andere die Pampers etc. anziehen kann. Ich hasse diese „Gewaltanwendung“, aber wir wissen uns nicht mehr anders zu helfen. Alles andere hat einfach nichts gebracht. Mit Spielzeug oder Schnulli ablenken hilft nicht. Sobald er umgezogen ist, lässt er sich dann problemlos ins Bett bringen, denn müde genug ist er allemal. Seit einiger Zeit ist er auch tagsüber nur noch unzufrieden. Er nölt in einer Tour, macht nur Blödsinn, haut mich, wenn ihm was nicht passt (z.b. wenn ich „nein“ sage). Wenn ich dann sage: Nein, aua du tust mir weh, haut er erst recht weiter. Ich möchte aber doch auch nicht den ganzen Tag mit ihm schimpfen. Vor ein paar Tagen bekam er dann einen richtigen Wutanfall, weil sein Bobbycar nicht so wollte wie er. Er ließ sich überhaupt nicht beruhigen, geschweige denn ablenken. Er hat mind. 20min gebrüllt und um sich geschlagen. Wie reagiert man da am besten? Essen ist auch so eine Sache. Morgens und mittags kein Problem, aber abends, wenn wir warm essen gibt es auch viel Streß (bzw. am WE mittags). Ich füttere ihm zunächst eine kleine Portion , damit er überhaupt was im Bauch hat. Denn selber essen ist noch nicht so sein Ding. Er schmeißt dann alles durch die Gegend, weil er wütend ist, das nichts auf der Gabel oder dem Löffel hängen bleibt. Aber auch wenn ich ihn füttere, schlägt er nach dem Löffel, weil er es unbedingt alleine will. Manchmal iss er auch noch mit den Fingern, was für mich auch völlig okay wäre, denn dann würde er wenigstens was essen und nicht nur rumzicken. Aber er will meist unbedingt eine Gabel. Wie reagiere ich da am besten? Einfach machen lassen? Dann würde er ja hungrig ins Bett gehen und ich hätte wieder nachts Theater. Das möchte ich gerne vermeiden, da er erst seit etwa 10 Wochen durchschläft. Er ist übrigens fast 16 Monate alt und kann seit Ostern frei laufen. Ich weiß, das sind alles nur kleine Probleme, aber alle zusammen machen unseren tag zur Zeit seeehr ungemütlich. Viele, viele Fragen und schon mal im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort. Ein großes Lob auch für Ihre Arbeit in diesem Forum. LG Heike


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Hallo Heike Bitte wickeln Sie Ihren Sohn möglichst im Stehen und lassen Sie sich dabei von ihm helfen. Kein Kind in seinem Alter mag noch gerne nahezu bewegungs- und beschäftigungslos auf dem Wickeltisch liegen. Putzen Sie gleichzeitig sich selbst die Zähne und machen Sie ein lustiges Wettspiel daraus: wessen Zähne nachher die Saubersten sind, darf sich den nächsten Nachtisch aussuchen oder das Bilderbuch für die Gute-Nacht-Geschichte oder... Wer sich die Zähne gar nicht putzt, kann leider nur Wasser oder ungesüßten Tee trinken, erhält nichts Süßes usw! Hilft er mit beim Aus- bzw. Schlafanzug-Anziehen, darf er anschließend noch ein wenig weiterspielen, weil ja noch Zeit übrig ist; wenn nicht, wird er sofort ins Bett müssen -evtl. ohne großes Ritual-. Macht er beim Baden/Duschen Theater, wird er einige Male nur mit dem Waschlappen gewaschen. Weisen Sie ihn jedes Mal liebevoll, aber bestimmt darauf hin und handeln Sie bitte entsprechend konsequent. Weisen Sie ihn jeweils auf möglichst logische Folgen hin, die Sie auch ggf. konsequent einhalten können. Fassen Sie sein Hauen nach einem kurz begründeten NEIN als Spiel auf und zeigen Sie ihm, wieviel Spaß es macht, in die eigenen Hände zu klatschen (und dazu evtl. zu singen, summen...). Brüllt und schlägt er aus hilfloser Wut, versuchen Sie, ihn abzulenken, ihm ein Kissen o.Ä. zu reichen, damit er sich nicht weh tut und warten Sie mit einer eigenen Aktivität in seiner Nähe ab, bis er sich beruhigt hat. Dann bieten Sie ihm an, von Ihnen getröstet zu werden. Gestalten Sie die gemeinsamen Mahlzeiten möglichst in "stereo": einen Löffel darf er selbst essen; einen Löffel füttern Sie ihm. Liebe Grüße und: bis bald?


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