Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

verzweifelter 4,5 jähriger

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: verzweifelter 4,5 jähriger

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Hallo Frau Schuster, Marcel (1.12.1999) entwickelt sich schon seit einem halben Jahr als richtiger Schläger. Wenn irgend etwas nicht nach seinem Kopf geht, wie bzpw. dass es keine Bratkartoffeln gibt oder wir abends im Bett keine zwei Bücher lesen etc. etc., schlägt er auf mich ein oder schmeisst mit irgendetwas nach mir. Da bei uns nicht geschlagen wird ist es uns unbegreiflich warum er das tut. Er selber ist wenn er sich beruhigt hat ziemlich verzweifelt und sagt ganz klar, dass er nicht weiss wie er seine Wut in sich drin behalten kann. Auf meinem Vorschlag hin, dass er dann halt in ein Kissen reinschlagen soll, meint er, dass er das in dem Moment vergisst. Mir fehlt da auch oftmals das Verständnis für ihn, da es immer nur Kleinigkeiten sind die ihn zum Ausflippen bringen. Den ganzen Tag geht das so: Wenn dies und das nicht tust dann hau ich dich. Gestern abend habe ich zu ihm gesagt, dass er in Zukunft für jeden Schlag einen Tag Fernsehverbot bekommt. Aber ob das der richtige Weg ist????? Ich weiss es ehrlich nicht. Ich habe natürlich auch die Befürchtung, dass er irgendwann auch mal seine Kumpels im Kiga schlagen wird, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt und dann hat er natürlich ein ernsthaftes Problem mit dem er mit Sicherheit nicht klarkommen wird. Könnten Sie uns helfen?? Viele Grüße Isabel


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Hallo Isabel Das Fernsehverbot ist sicherlich nicht die richtige Reaktion auf das Schlagen Ihres Sohnes, da es in keinem Zusammenhang steht, sodass Marcel eher noch unsicherer und verzweifelter wird. Bieten Sie ihm so gelassen und verständnisvoll wie möglich neben dem Wutkissen, das Sie stets bereit liegen haben sollten, auch das Drücken eines Wutzwerges o.a. kleinen Talismannes an, das er stets in seiner Hosentasche bei sich tragen sollte. Bieten Sie ihm direkt mitfühlend an, ihm zu helfen, dass er nicht gleich so "ausrastet". Begründen Sie Ihre Hilfe Damit, dass er sonst im Kiga und später auch in der Schule nur "Feinde" statt "Freunde" haben wird. Erkennt Marcel, dass Sie ihm gerne hefen möchten, statt ihn zurechtzuweisen, wird er sich sicherlich auch selbst bemühen, von diesem Schlagen wegzukommen. Liebe Grüße und: bis bald?


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