maxi1217
Hallo, Sohn, 3, Frühgeburt 35.SSW, war schon immer schwierig. Waren mit 1 Jahr schon bei Schreiambulanz; da er nachts stundenlang geschrien hat u.wir wussten nicht warum. Man konnte uns nicht helfen. Er war auch als Baby bereits ablehnend, schaute nicht nach mir, wollte nicht an Brust, war alleine zufrieden (starker Unterschied zu Bruder, 6 Monate. Sehr "soziales" Baby). Er schreit, schlägt, tritt bei jeder Kleinigkeit. Bsp.: will nicht duschen, schreit auch nachdem duschen fertig noch weiter, dass er nicht geduscht werden will; will nachts was trinken, ich bringe ihm was, schreit er los u.sagt nicht warum. Da kann er auch gerne mal ne Stunde schreien ohne zu sagen, was ihm fehlt. Ich sage ihm, dass ich ihm nicht helfen kann, wenn er mir nicht sagt, was los ist. Keine Reaktion, schreien. Hinterher versuche ich noch mal mit ihm zu reden, was sein Problem war. Keine Reaktion, er lenkt ab, zb "Oh, schau mal, es regnet." Ich sage täglich, wir können über alles reden, man muss nicht immer gleich schreien,schlagen. Doch es bringt nichts. Es sind keine normalen Trotzanfälle mehr. Er tickt regelrecht aus u.kriegt sich auch nicht mehr ein, wenn es bereits vorbei ist. Er versucht erst gar nicht zu reden, obwohl er sehr viel Freiraum bekommt u.wir auf ihn eingehen. Ich lobe ihn viel. Ich bin verzweifelt u.traurig, dass er so verhaltensauffällig ist. Wie können wir ihm helfen? Ich bedanke mich für Ihre Bemühungen!
Liebe maxi1217, bevor ich Ihnen ausführlicher antworte, teilen Sie bitte noch mit, wie sich Ihr Sohn im Kindergarten verhält. Sie schreiben, dass er sich ab und zu um ein Spielzeug streitet, wie ist aber die Situation im allgemeinen? Kann er sich auf Sitzkreise, Bastelangebote, gemeinsame Spiele usw. einlassen? Wie reagiert er auf Ansagen der Erzieher? Kann er diese annehmen und auch mal akzeptieren, wenn es etwas nicht sofort gibt? Oder passieren die Wutanfälle vornehmlich zu Hause? Viele Grüße Sylvia
cube
Ohne, das ich jetzt einen konkreten Ratschlag habe, aber: unser Kind hatte in dem Alter auch Phasen, in denen er „aufstickte“. Sprich, wenn er sich aufgeregt hat, hat es sehr lange gedauert, bis er sich beruhigt hat. 1 Std war keine Seltenheit. Dafür kam das nicht - wie bei anderen - täglich vor. Genau so des nachts mit Durst oä. Was haben wir Szenen gehabt, weil es entweder wohl doch nicht richtig war, der falsche Becher etc. Das habe ich aber meist erst erfahren können - wenn überhaupt - nachdem er sich beruhigt hatte. Gerade nachts hatte ich den Eindruck, er ist gar nicht richtig wach. Während eines Ausrasters, on Tags oder nachts, sind Kinder grundsätzlich nicht gut ansprechbar. Im Gegenteil macht sie das ständige fragen eher noch aufgeregter. Sie können gerade einfach nicht anders. Allerdings war er weder Schreibaby noch „ablehnend“. Und ja, er ist immer noch sensibel und impulsiv - aber der Rahmen ist ein deutlich „zivilerer“ ;-) aber es hat viel Geduld gekostet. Zwei Töchter der Nachbarin: die eine kuschelig, die andere noch nie ein Kuschelkind. Beschäftigte sich schnell und freiwillig alleine, kuscheln kaum oder nur eine kurze Umarmung und weg. Was ich damit sagen will: dieses Verhalten muß nicht zwingend auffällig im Sinne von „nicht normal“ sein. Er kann auch e8nfach nur ein sensibles und gleichzeitig sehr impulsives Kind sein, das länger braucht einen Weg zu finden, mit seinen Emotionen umzugehen. Genau so gibt es eben Kinder, die einfach nicht so sehr die körperliche Nähe mögen/benötigen. Klar, bei euch kommt beides zusammen und ihr seid verunsichert, ob das noch normal ist. Besonders, wenn der Bruder so anders ist. Aber auch Geschwister können sehr unterschiedlich sein, ohne das es auffällig im pathologischen Sinne ist. Was sagt denn der KiA? Entwickelt er sich sonst normal? Hört er gut? (schlecht hören können, kann einen großen Einfluss haben!) Wie ist es im KiGa, sofern er schon geht? Ist es ab der Geburt evt. noch schwieriger geworden? Ihr könntet ihn sonst auch einfach mal im SPZ oder bei einem Kinderpsychologen vorstellen. Vielleicht liegt eine gestörte Wahrnehmung vor (Hochsensibilitöt oä). Und bitte nicht denken, dann wäre er gestört! Solche Kinder nehmen einfach alles nur viel intensiver wahr - weiß man das, kann man darauf eingehen und die Lage wird sich deutlich entspannen. Auch für euren Sohn, der sicher auchbdarunter leidet, sich so aufregen zu „müssen“.
maxi1217
Hallo, danke für deine Antwort! Mein Sohn hat tatsächlich schlecht gehört, wurde aber vor einem Jahr operiert und hört seitdem gut. Er ist ein sehr sensibles Kind und er reagiert oft verzweifelt oder wütend auf Veränderungen. Zb war es heute ganz schlimm, dass "sein" Parkplatz fürs Laufrad besetzt war. Er hat erwartet, dass ich das Fahrrad, das da stand, wegstelle. In der Kita hat er anfangs mit 2 Jahren die Kinder einfach so geschlagen. Eventuell wollte er so Kontakt aufnehmen, da er noch nicht sprechen konnte. Mittlerweile redet er sehr gut. Es kommt aber immer noch vor, dass er sich wegen Spielsachen mit anderen Kindern streitet und dann auch schlägt. Sein Sozialverhalten lässt also allgemein zu wünschen übrig. Er hatte einen schweren Start ins Leben, war in der Entwicklung immer hinterher. Die ersten 6 Monate war er das pflegeleichteste Baby, das ich kenne. Er war mit sich selbst zufrieden und hat fast nur geschlafen. Danach wurde es nachts schwieriger. Und als er dann seinen eigenen Willen entdeckte, hatten wir immer wieder Phasen, in denen er stundenlang schrie wegen einer Kleinigkeit. Ich finde es so traurig, da er sich das Leben selbst schwer macht. Es gibt immer mal ein paar Tage, an denen er zuckersüß ist und alles gut ist. Aber die Tage an denen er schreit und aggressiv ist, überwiegen leider. Ich finde es schlimm, dass er sich so unverstanden fühlt. Wenn er mit mir redet anstatt gleich zu schreien und schlagen, kommt er viel weiter. Das zeige und sage ich ihm auch. Es fruchtet nur leider nicht. Und ja, seit sein Bruder da ist, ist es wieder sehr übel. Ich werde schon von den Nachbarn angesprochen, was mit dem Kind los ist :(...
maxi1217
Wutanfälle hat er nur zuhause. In der Kita nimmt er an Angeboten, Singkreis etc. teil. Steht aber nicht gerne im Mittelpunkt. Auf Ansagen reagiert er mit "Schockstarre". Er flippt dann nicht aus, erstarrt dann aber wohl quasi und kommt dem zunächst auch nicht nach. Er spielt mit den anderen Kindern, streitet aber auch mit ihnen. Seine Erzieherin sagte beim letzten Gespräch, dass er sich derzeit nicht so gut im sozialen Miteinander verhält. Es sei aber nicht so schlimm. Sie hätte schon weitaus anderes erlebt und sie vermutet, dass er sein neues Geschwisterchen "verarbeiten muss". Seit dem Gespräch frage ich immer, wie er sich verhalten hat. Phasenweise streitet er viel. Meistens ist es dann aber wieder tagelang gut. Schreien tut er in der Kita jedenfalls nie. Zuhause dafür sehr viel. Heute hat er sogar gesxhrien, weil der Wind geweht hat. Ich sagte ihm, dass es mich auch stört, aber der Wind hat keine Ohren und hört auch nicht bei Schreien auf. Oder als er heute gekämmt wurde, schrie er auch. Das ging ja aber schnell. Aber danach schrie er immer weiter, dass er nicht gekämmt werden will. Er macht sich das Leben furchtbar schwer.
Liebe maxi1217, da Ihr Sohn das Schreien nur zu Hause zeigt, deutet sein Verhalten auf stark ausgeprägtes Trotzverhalten hin. Er möchte Sie als Eltern "strafen", dass ihm das Duschen, der nächtliche Durst, der Wind usw. widerfährt. Versuchen Sie, das Schreien zu ignorieren. Auf Ihren Sohn einzureden, ihn zu beschwichtigen, ihn nach dem Grund des Schreiens zu fragen, hat bisher zu keinem Erfolg geführt, da Ihr Sohn keinen Grund benennen kann. Es gibt ja auch keinen wirklichen Grund. Es ist einfach die Unzufriedenheit in genau dem Moment. Das Nachfragen oder Beschwichtigen, wiegelt ihn nur noch mehr auf und er merkt, dass er für sein Verhalten viel Aufmerksamkeit bekommt. Äußern Sie sich in den nächsten Wochen vielleicht mit einem Satz zu seiner Schreierei. "Ich weiß, dass du wütend bist. Du musst trotzdem duschen (aus dem gelben Becher trinken, den Wind aushalten ...)." Vielleicht können Sie ihm ein Ablenkungsangebot machen. "Wenn du wieder ruhig bist, können wir zusammen ein Buch lesen (Spiel spielen, in den Garten gehen, o.ä.). Bieten Sie aber nur einmal eine Sache an und warten dann ab. Schließen Sie Ihren Sohn nicht aus und verlassen auch nicht den Raum, es sei denn es ist notwendig. Erklären Sie es kurz und gehen dann, kommen aber auch gleich wieder. "Mama geht zur Toilette und kommt gleich wieder." Sind die Wutanfälle nach 14 Tage schon weniger geworden oder die Schreidauer? Viele Grüße Sylvia
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