Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich melde mich mal heute wieder bei Ihnen, da ich nicht mehr weiter weis und meine Nerven auch schon so ziermliche Zeit blank liegen. Unsere Tochter ist jetzt 17 Monate und leicht entwicklungsverzögert. Es gibt eigentlich fast nichts, auf was sie nicht mit Schreien, Wut und Protest reagiert. Das Essen ist ein Drama, das Flaschetrinken teilweise auch. Milch, igitt, was ich nicht kenne, esse ich nicht, da wird dann der Löffel aus der Hand geschlagen, die Flasche fliegt im hohen Bogen weg, noch bevor ich reagieren kann. Katharina schreit zudem sehr viel, eigentlich schon von Anfang an. Der Kinderarzt meinte auch schon, dass sie ein wohl eher "schwieriges" Kind sei, dem man nur mit viel Liebe, Aufmerksamkeit und Geduld beikommen wird. Wenn wir irgendwo sind, ist sie manchmal brav, aber manchmal probt sie auch den totalen Aufstand, sodass nur noch das Gehen hilft, damit sie sich wieder einkriegt. Wir wissen das, aber andere schauen uns an als kämen wir vom Mond. Und der Blick sagt auch schon "die hat ihr Kind nicht im Griff". Manchmal komme ich mir auch so vor, dabei versuchen wir Katharina immer wieder Grenzen zu setzen und solche Wutausbrüche zu ignorieren. Mir fällt nur in letzter Zeit so auf, dass sie brav spielend am Boden sitzt (kommt doch ab und zu mal vor, da ist sie auch supersüß!) und während des Spielens, ohne bestimmte Vorkommnisse, verliert sie total die Nerven, bekommt einen Schreianfall, hält sich dabei beide Ohren zu (was sie öfter beim Schreien macht) und genauso schnell, in etwa 30 Sek. ist das ganze auch schon wieder vorbei, als wenn nichts gewesen wäre. Die ganze Zeit haben wir ihre Unzufriedenheit darauf geschoben, dass sie halt auch noch nicht läuft, aber jetzt macht sie ja ihre ersten Gehversuche an beiden Händen, zwar noch sehr wackelig, aber das Verhalten wird einfach nicht besser. Kann denn vielleicht irgendeine organische Störung oder eine Verhaltensstörung der Grund dafür sein? Der Kinderarzt meinte, sie wäre kern gesund und einfach so eine Hexe. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass da mehr dahintersteckt und bin beunruhigt. Vielleicht haben Sie ja einen Rat für mich. Danke jetzt schon für die Anwort. Liebe Grüße Lucia
Christiane Schuster
Hallo Lucia Da bei Ihrer Tochter eine Entwicklungsverzögerung vorliegt und Sie Ihre Tochter viel besser als jeder Arzt kennen, sollten Sie Ihre Beobachtungen und Sorgen unbedingt mit einem Experten besprechen, der aber sicher Ihre Tochter einige Zeit beobachten muß, um eine genaue Diagnose zu stellen, bzw. gezielte Therapie-Vorschläge abzugeben. Gibt es in der Nähe Ihres Wohnortes ein SPZ (Sozial-Pädiatrisches-Zentrum), an Das Sie sich wenden können? Auch das zuständige Jugend-/Gesundheitsamt wird Ihnen sicherlich die entsprechende Information geben. Bis zu diesem Termin sollten Sie versuchen, Ihre Tochter so viel, wie eben möglich allein machen zu lassen. Stellen Sie (auch) bei den Mahlzeiten feste, begründete Regeln auf, an Die sich Ihre Tochter konsequent zu halten hat. Informieren Sie 1-2 Mal über die eintretenden Folgen, wenn Sie Ihren Wunsch nicht akzeptiert und handeln Sie anschließend. So wird sie z.B. konsequent zu ihrem Spielzeug gebracht, wenn sie absichtlich die Nahrung umherwirft, bzw. Damit matscht, da sie dann ja scheinbar keinen Hunger mehr hat. Schauen Sie Ihre Tochter direkt an, wenn Sie mit ihr sprechen und achten Sie bitte darauf, dass Sie immer nur 1 Wunsch an sie richten, da sie mehrere "Aufträge" gleichzeitig wahrscheinlich noch nicht ausführen kann. Sollte Katharina dennoch unzufrieden zu schreien beginnen, versuchen Sie, sie fest in Ihren Arm zu nehmen und dort zu streicheln, bis sie sich beruhigt hat, sodass Sie sie zu einer Aktivität anregen können. Schreit sie urplötzlich während eines Spiels auf, ist es wahrscheinlich mit ihrer Konzentration in diesem Augenblick zu Ende, sodass sie sich selbst abzureagieren versucht. Auch wenn diese Momente nach 30Sek. wieder zu Ende sind, sollten Sie selbst zu singenoder summen beginnen, bzw. ein Fingerspiel o.Ä. zeigen oder scheinbar gelassen eine Musik anstellen, die sicherlich nicht nur Katharina dann vollends wieder beruhigen wird.- Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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