Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

unsichere/ängstliche 2-jährige

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Frage: unsichere/ängstliche 2-jährige

Mummy85

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Hallo Frau Schuster, ich wende mich mit mehreren Problemen an Sie, die in der Erziehung meiner Tochter auftreten. Sie ist im November 2 Jahre alt geworden und war schon immer sehr vorsichtig und eher ängstlich. Ich habe jedoch versucht, ihr immer jegliche Angst beim Neuentdecken sowohl als Säugling als auch jetzt zu nehmen und mit Spaß an neue Sachen ranzugehen und sie zu einem selbstbewussten Kind zu "erziehen". Als Säugling war sie bereits so ängstlich, dass sie, sobald ein anderes Kind/Baby gelacht oder geweint hat, sofort panisch geschrien hat und sich nur schwer beruhigen ließ. Wenn wir Babybesuch haben, ist es heute noch so und ich werde von Freunden verdutzt gefragt, wieso meine Tochter so reagiert. Für mich kein Problem, da steh ich drüber, aber ich frage mich, wieso sie Angst vor kleineren Kindern und selbst Gleichaltrigen hat, sobald diese auf sie zukommen und Kontakt aufnehmen wollen, sei es durch ansprechen oder durch anfassen. Kinder ab 4 oder 5 Jahren sind dagegen kein Problem, ich denke, weil in dem Alter schon Rücksicht auf kleinere Kinder genommen wird? Da wir seit ein paar Monaten regelmäßig zum Kinderturnen (1-3 Jahre) gehen, dachte ich, es würde sich bessern, aber leider hat sie noch immer keine Lust mit den anderen Kindern z.B. einen Ball hin- und her zu spielen oder rumzulaufen. Sie nimmt permanent Abstand, obwohl kein Kind ihr bisher irgendwas Schlimmes getan hat und ist im Vergleich zu anderen Kindern sehr gehemmt und taut auch bei bekannten Spielkameraden erst nach 1-2 Stunden auf, danach mag sie aber lieber den anderen beim spielen zusehen als selber zu spielen oder mitzuspielen. Spielzeug teilt sie nicht, lieber trägt sie alles rum und schreit, sobald ihr ein Kind was abnehmen möchte. Sollen die Kinder das unter sich ausmachen (die meisten geben ihr leider nach), oder soll ich ihr immer wieder erklären, dass jeder mit allen Spielzeugen mal spielen darf? Anzumerken wäre noch, dass nicht mal unser Kater ihr Spielzeug beschnuffeln darf und sie nimmt ihm regelmäßig sogar seins weg, wenn er damit spielt. Kommt er zum kuscheln, drängt sie sich dazwischen, obwohl sie gerade vielleicht in Ruhe gespielt hat. Alles erklären hilft nichts. Da mein Mann und ich baldmöglichst auch ein zweites Kind möchten, fragen wir uns natürlich, wie eifersüchtig sie dann erst auf das 2. Kind sein wird, wenn nicht mal die Katze bei uns liegen darf :-) Was halten sie davon? Ihre andere Angst bezieht sich auf Untergründe, die sie mit den Füßen berühren muss. Sand spielen im Sommer ging gar nicht, sobald die Terrassentür zum Garten aufging, ging das Gekreische und Festhalten an mir los. Nicht mal ich durfte mich in die Sandkiste setzen. Genauso ist es jetzt bei Schnee oder auf dem Spielplatz auf Kies. Sie geht eigentlich schon sehr gerne und viel an die Luft, aber jetzt mit dem Schnee draußen hocken wir nur daheim :-( Alles erklären, zeigen, Lieblingsstofftier mit einbeziehen hilft nichts. Will sie sich nur nicht schmutzig/nass machen oder was steckt dahinter? In gewohnter Umgebung, alleine sowie mit bekannten (erwachsenen) Gesichtern ist sie ein sehr lebhaftes, interessiertes, braves und liebes Kind, das sich wenig beschwert und momentan auch noch sehr wenig trotzt. Ich habe Angst, dass sie durch die genannten Dinge zum Einzelgänger wird und wir später noch größere Probleme haben, wenn es um Kindergarten etc geht. Was ist ihr Rat? Meine Tochter aus für sie unangenehmen Situationen rausnehmen und diese sogar vermeiden oder "ins kalte Wasser werfen" und mit Konfrontation versuchen, sie daran zu gewöhnen? Es tut mir leid, wenn meine Ausführung etwas lang und durcheinander geworden ist. Ich würde nur gern wissen, ob ich manches Verhalten als Elternteil einfach nicht verstehen muss :-), oder was ich tun kann, damit meine Kleine "lockerer" wird. Vielen Dank schon mal!


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Hallo Mummy85 Bitte lassen Sie bei geringstem Verdacht einmal die Seh- oder Hörfähigkeit Ihrer Tochter überprüfen, da nicht selten eine entsprechende Schwäche die Ursache für beschriebenes Verhalten sein KÖNNEN. Dass Ihre Tochter nicht abgeben kann ist durchaus altersgerecht. Bevor sie zunehmend lernt abzugeben muss sie zunächst erfahren dass auch ihr persönliches Eigentum respektiert wird. Darum empfehle ich Ihnen eine persönliche Spielkiste o.Ä. mit Lieblingsspielzeug, die weggeräumt wird bei Besuch, bzw. über Die Ihre Tochter der alleinige Bestimmer sein DARF. Gleichzeitig stellen Sie eine "Besuchskiste" mit Spiel- und Bastelmaterial für ALLE, die daran interessiert sind zusammen. Beteiligen Sie sich ggf. an den KONKRET angeregten Aktivitäten um ggf. jeweils regulierend einzugreifen. Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?


Sonja-Lady

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Vielleicht kann ein KInderpsychologe helfen,kannst ja auch mal im Expertenforum den Dr.Posth fragen.


Mummy85

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Hallo Frau Schuster, meine Tochter hört und sieht sehr wohl sehr gut, verstehe den Zusammenhang nicht ganz.... Vielleicht könnten Sie es etwas konkreter erklären. Danke!


marona

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Hallo, ich habe noch ein paar Fragen an Dich: läßt sie sich die Haare waschen, eincremen, spielt sie mit Knete, Fingerfarbe? Toleriert sie "schmieriges"Essen an Händen und Gesicht? Vermeidet sie es Dinge richtig anzufassen, greift mehr mit den Fingerspitzen? Ich frage Dich das, da Deine Ausführungen mich an ein taktil überempfindliches Kind erinnern. Könntest Du die anderenDinge tlw bestätigen, würde dies meinen Eindruck noch untermauern.Diese Kinder können dann auch massive Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern haben. Sollte dies der Fall sein, könnte ihr Ergotherapie helfen. Viele Grüße


Mummy85

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Hallo Marona, meine Maus lässt sich sogar gern die Haare waschen, wäscht selber mit und wenn wir zusammen baden, wäscht sie auch mir die Haare. Sie zeigt schmieriges Essen an ihren Fingern, nicht immer und es ist auch nicht schlimm, sie schleckt ihre Finger dann ab. Sie greift alles normal an. Was ist ein taktil überempfindliches Kind?


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