Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Unsere Tochter ist einfach fürchterlich ...

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Frage: Unsere Tochter ist einfach fürchterlich ...

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster! Unsere Tochter (4) macht uns das Leben sehr schwer. Sie ist schnell unglücklich, schreit und quengelt echt wegen jeder Kleinigkeit. Handeln wir konsequent, lernt sie aber trotzdem nicht daraus, weil sie unmittelbar danach wieder von vorne anfängt. Wir müssen ihr immer doppelt und dreifach erklären, weil wir nicht das Gefühl haben, dass sie es wirklich versteht. Wir können mit ihr nicht in die Stadt, zum Einkaufen oder auf dem Spielplatz - wenn es nicht so läuft wie sie es will, quengelt oder schreit sie. Wenn ich ihr erkläre, dass sie eine bestimmte Sache erst morgen bekommt und nicht heute, schreit sie. Streiche ich die Gutenachtgeschichte, weil sie wieder die ganze Zeit geschrien hat und unsere Ermahnungen nicht erhört hatte, meint sie, ich hätte es ihr doch versprochen. Ich verwarne sie vorher immer! Sie sieht darin anscheinend trotzdem einen Vertrauenbruch. Wenn vorher klar war, dass sie eine bestimmte Sache bekommt und ich ihr viel später sage, wenn du jetzt nicht hörst, bekommst du die bestimmte Sache heute nicht mehr, macht sie trotzdem weiter, so dass ich konsequent sein muss. Dann scheint sie einfach nicht zu verstehen, warum ich jetzt handel wie ich handel, obwohl sie es erklärt bekommen hat. Schreiend sagt sie, dass ich es ihr heute morgen doch verprochen habe. Sie versteht einfach nicht, dass ihre Taten Konsequenzen haben und wir ihr nicht alles durch gehen lassen können. Sie ist unwahrscheinlich jähzornig. Letzte Woche hatte sie eine Kigafreundin zu besuch. Es war einfach schrecklich. Das Mädchen war in Ordnung, aber meine Tochter? Nur am schreien! Wenn das Mädchen sie tritzte, ging meine Tochter voll darauf ein und heulte wie ein kleines Baby, war aber gleichzeit ziemlich garstig. Für das Mädchen war es ein Spaß, weil sie meine Tochter so leicht zum weinen und quengeln bringen konnte. Außerdem war meine Tochter sehr eifersüchtig, die Kleine durfte kaum in meine Nähe. Als meine Tochter das Mädchen besuchte, war alles relativ in Ordnung, sie unterdrückte ihre Gefühle anscheinend. Ich bin soo wütend und traurig. Warum ist sie so schwierig, so schnell wütend? Ich habe mich vor ihrer Kigafreundin schon fast geschämt für sie. Was mache ich falsch? Sie macht durch ihr Verhalten unser Leben kaputt, weil nichts geht mit ihr ohne dieses Theater. Im Kindergarten ist sie eher schüchtern, macht alles mit sich aus, die Erzieher sind begeistert von ihr, wenn sie zuhause ist, bekomme ich alles ab, was sie aufgestaut hat. Sie will auch alles selbst machen. Die Erzieher sind begeistert von ihrem Drang nach Selbstständigkeit, aber ich nicht immer. Sie darf ihn zuhause so gut es geht ausleben, aber manchmal geht es einfach nicht. Ich darf zum Beispiel nie unsere Haustüre öffnen, das will sie immer machen. Vergesse ich es einmal, schreit sie wie blöd. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Sie kommandiert uns regelrecht herum, oft mit einem sehr garstigen quengeligen Ton. Früher reagierte ich auf ihre Art sehr emotionsvoll, jetzt habe ich gelernt relativ ruhig zu bleiben, aber das scheint meine Tochter erst recht in fahrt zu bringen. Wie kann ich am besten mit ihren Wutattacken umgehen? Auch in der Öffentlichkeit? Vielen Dank für Ihre Zeit! Viele Grüße, Bleiwurz


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Hallo Ratsuchende Bitte lassen Sie Ihre Tochter auch weiterhin aus den konsequent eintretenden Folgen lernen, auf Die Sie sie mit großer Gelassenheit hinweisen, aber seien Sie sehr, sehr sparsam mit Versprechungen, die, einmal ausgesprochen, auch stes einzuhalten sind. Informieren Sie sie -auch in der Öffentlichkeit- darüber, dass das Quengeln ihr ganz bestimmt nicht weiterhelfen wird und höchstens sie selbst noch verärgerter werden läßt -sonst Niemanden-. Das Streichen der Gutenacht-Geschichte ist m.E. keine logische Folgerung, während Sie gleichzeitig Damit erreichen, dass Ihre Tochter verärgert einschläft und vermutlich genauso verärgert nach einer unruhigen Nacht aufwachen wird. Sagen Sie ihr, dass das Schreien ohne ersichtlichen Grund Sie sehr traurig macht, da Sie eigentlich davon ausgehen, dass Ihre "große" Tochter schon sagen kann, wenn ihr Etwas nicht gefällt. Möchte sie dennoch schreien, kann sie das gerne in ihrem Zimmer erledigen! Damit zwischen den beiden Mädels erst einmal eine Harmonie hergestellt wird, beteiligen Sie sich an deren Spiel, bzw. Aktivitäten, sodass Sie die Stärken BEIDER Kinder lobend hervorheben und somit das Sozialverhalten Beider fördern können. Lassen Sie Ihre Tochter soviel wie möglich selber machen, aber begründen Sie ihr auch, wenn es mal nicht nach ihrem Willen gehen kann, während Sie gleichzeitig auf etwas Geeignetes hinweisen, das sie wieder selbst machen kann. Friedliches Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Bleiwurz! Helfen kann ich dir leider auch nicht, wollte aber ein fast identisches Posting grad schreiben. Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und genauso! Nirgends kann man hin, hören tut er nicht, konsequenzen interessieren ihn nicht, und grinst dir bei allem "rotzfrech" ins Gesicht. Bin mal gespannt was für Tipps du bekommst! Hihi, vielleicht helfen die mir ja auch*dann ein bißchen klauen komm* Einen schönen Abend noch-und Kopf hoch! Mit 18 ist´s spätestens vorbei!!!! :o) Gruß Leas MOM


Mitglied inaktiv

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ich denke solche phasen kennen sicher alle eltern! unsere große (3 3/4) ist auch manchmal so, und ich reagiere nicht immer pädagogisch wertvoll :-( aber was mir hilft: mir klar zu machen, dass ich sie nicht fürchterlich, böse, rotzfrech und gemein finde, sondern ihr VERHALTEN. ich versuche auch immer zu sagen: dein verhalten nervt mich statt "du nervst mich". und wenn ich rumgeschrien habe (passiert leider zu häufig, dann entschuldige ich mich auch dafür) wenn ich gut drauf bin und gelassen reagiere, dann kann ich so was immer noch am am besten hinkriegen 8hängt aber stark von meiner tagesform ab). also beim selbermachen: wenn ich übersehen habe, dass sie unbedingt etwas selber machen will, dann es rückgängog machen mit dem kommentar " das wusste ich nicht, mach es jetzt noch mal" oder wenn es z.b. zeitlich nicht klappt: "jetzt geht es nicht, aber beim nächsten mal, versprochen" und gute-nacht-geschichten würde ich nach möglichkeit nicht als bestrafung oder belohnung einsetzen: ich möchte doch (auch wenn der tag schwierig war) einen versöhnlichen tagesabschluss. un dabei hilft eine kuschelrunde mit buch sehr gut. geradee wnn du am morgen versprochen hast, eine geschichte vorzulesen, würde ich es nicht weglassen. und wenn deine tochter schreit, weil sie "ihren willen nicht bekommt": kinder haben in so einem alter eine niedrige frustrationstoleranz (gerade auch wenn sie im kiga sind, wo es nicht immer nach ihrem willen gehen kann). vielleicht hilft es da, auf ihre augenhöh zu gehen und ihr zu erklären: "ich weiß es ist schwer für dich darauf jetzt zu verzichten, aber es geht jetzt eben nicht" aber das musst du auch ernst meinen. wenn ich so etwas nur "gespielt2 sage, dann hilft das gar nichts!! gut finde ich auch (und es hilft auch ot): meine eigene lautstärke zu drosseln. ich möchte nicht, dass meine kinder rumschreien, dann muss ich auch selber ruhig bleiben. obei ich sagen muss, dass mir das auch nicht immergelingt. mein mann ist da viel besser ;-) vielleicht fragst du auch mal hier: http://pb1.forenshop.net/cgi-bin/forenserver/foren/F_0020/cutecast.pl?forum=2 lg astrid


Mitglied inaktiv

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Hallo, danke für eure Antworten! Hmm, meine Tochter bekommt (wenn nichts dazwischen kommt ;-), eigentlich fast jeden Abend eine Geschichte vorgelesen. Meistens fragt sie mich schon am Morgen, welche Geschichte heute Abend dran ist, dann weiß ich ja noch nicht, wie der Tag verlaufen wird. Später, wenn sie so ausflippt, weiß ich mir leider nicht anders zu helfen, als ihr zu sagen, wenn sie jetzt nicht hört , dass die Geschichte gleich ausfällt.Dann kommt besagte Reaktion, wie ich schon beschrieben habe. Aber ich Sorge trotzdem dafür, dass es einen positiven Tagesabschluss gibt. Stattdessen wird im Bett noch was gekuschelt und erzählt, aber die Geschichte gibt es eben NICHT. Ich habe sie ja vorgewarnt. Dass sie viele Dinge selber machen möchte, ich es aber manchmal vergesse, sie es dann nötig hat, mich lautstark daran zu erinnern, nee, das muss ich mir nicht gefallen lassen. Als Beispiel habe ich ja unsere Haustüre genommen. Oft habe ich sie wieder geschlossen, damit sie sie öffnen kann. Aber mittlerweile komme ich mir vor wie eine Marionette und meine Tochter zieht an den Fäden. Wir kochen manchmal zusammen. Wenn sie einmal was alleine durfte, will sie es immer machen. Manchmal bleibt aber keine Zeit, dann schreit sie. Wollte sie Kartoffeln schneiden und ich habe es vergessen, schreit sie und nimmt mir die Kartoffel weg. Mir kommt es vor, als hätte ich überhaupt nichts mehr zu sagen. Versteht ihr?


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