Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Unser Sohn ist ein Pingel...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Unser Sohn ist ein Pingel...

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag Frau Schuster! Zunächst einmal vielen herzlichen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum und die vielen hilfreichen Tips! Heute wende ich mich mit folgendem Problem an Sie: Unser Sohn (2 Jahre) ist ein Pingel! Zur Verdeutlichung des Verhaltens meines Sohnes möchte ich gerne ein paar Beispiele beschreiben: - Unser Sohn möchte sein Essen nicht mit den Fingern essen, sondern ausschließlich mit Gabel oder Löffel. Butterbrote mag er nicht anfassen, sobald sie auch nur geringe Spuren an seinen Händen hinterlassen könnten. Falls dies einmal passieren sollte, müssen SOFORT seine Hände abgewischt werden, sonst isst er nicht weiter und fängt an zu weinen. - Letztens hat er das erste Mal mit Filzmalstiften gemalt und sich dabei auch die Hände angemalt. Er war völlig außer sich, schrie wie am Spieß und ließ sich nicht mehr beruhigen, bis die Hände wieder völlig sauber waren. - Als er einmal alleine gegessen hatte (Erbsen) und nach dem Aufstehen sah, dass wenige Erbsen auf seinen Stuhl gefallen waren, war er wieder völlig außer sich, regelrecht hysterisch, bis ich die Erbsen entfernt hatte. - Er ließ sich auch nicht beruhigen, als ICH mir letztens auf dem Spielplatz ein Loch in MEINE Hose riss. Ich musste mit ihm nach Hause gehen und meine Hose wechseln, da er sich anders nicht beruhigen ließ... Dies sind nur einige Beispiele... Mein Mann und ich verstehen gar nicht, woher dieses Verhalten meines Sohnes ausgelöst sein könnte. Wir selbst versichern ihm immer wieder, dass dies alles doch gar nicht schlimm sei, man die Hose flicken, die Hände waschen, den Stuhl säubern etc könnte. Haben Sie einen Tip für uns, wie wir diesbezüglich reagieren sollen? Herzlichen Dank!


Beitrag melden

Hallo Ratsuchende Bitte reagieren Sie auch weiterhin wie bisher mit jeweils einer kurzen Begründung, dass beschriebene Situationen unvermeidbar und auch gar nicht gefährlich sind. Üben Sie Vorbildfunktion aus, indem Sie sich selbst z.B. vor den Augen Ihres Sohnes die Nägel lackieren oder indem Ihr Mann große Freude zeigt, wenn er mit Fingerfarben ein Bild malt, eine Überraschung für Oma knetet usw. Lassen Sie ihn in einer Schüssel mit Erbsen spielen und zeigen Sie selbst jeweils große Freude. Alles Weitere wird dann seine Entwicklung schon erledigen.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, naja, meist fällt der Apfel trotz aller Beteuerungen von uns Eltern nicht wirklich weit vom Stamm... Meine Tochter ist tendenziell als Kleinkind auch so gewesen. Ich habe ihr zwar auch immer gesagt, dass sie sich ruhig schmutzig machen darf. Und ich finde auch, dass Kinder draußen richtig im Dreck spielen sollten. Trotzdem aber achte ich drinnen auf saubere Hände, mag keine Matscherei beim Essen, wische alles rasch ab, meckere über schmutzige Straßenschuhe, die mir Lehmklumpen ins Haus tragen, und stecke alles mit nur einem Fleck sofort in die Waschmaschine. Das ist für uns Eltern heute ja normal, dennoch bekommt ein Kind natürlich mit, das Schmutz in Wahrheit nicht wirklich gern gesehen wird. Ich glaube aber, es gibt Kinder, denen das mehr egal ist, und Kinder, die rasch lernen, selbst auch auf Schmutz zu achten. Dein Sohn ist offenbar eher von der letzteren Sorte... Ich würde ihm seine Vorliebe ruhig lassen. Ihn andererseits aber viel draußen im Sand, im nassen Laub, an Bächen, im Matsch, mit Lehm etc. spielen lassen. Auch das Malen mit Fingerfarben, das Matschen mit Rasierschaum und das Kneten mit nassem Ton gefällt nach anfänglichem Zögern fast allen Kindern. Sie haben dazu aber leider nur selten Gelegenheit, denn auch wir ach so schmutz-tolerierenden Eltern zögern in Wahrheit meist doch arg, bevor wir den Kindern wirklich mal Kittel anziehen, den Tisch mit einer Folie schützen und loslegen, huh? ;-) Grüßle, und nix wie ran an den Dreck! Ich selbst bin auch über meinen Schatten gesprungen und habe meinen beiden Kindern Matsche-Erlebnisse auch IM Haus geboten! Mit etwas Vorbereitung geht das prima. Astrid


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Astrid! Vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch bei einem kritischen Durchleuchten des Verhaltens meines Mannes (betreuende Person) und meines Verhaltens muss ich sagen: Von uns kann er es sich nicht abgeguckt haben. Ganz im Gegenteil: Wir machen es genauso wie Du schreibst und ermutigen ihn dazu, sich ruhig auch einmal dreckig zu machen. Aber: Er möchte es einfach nicht! Mit viel Geduld hat er sich dabzu bringen lassen, zumindest auch mal im Sand zu spielen und diesen auch ANZUFASSEN. Knete, Fingerfarben... alles ist IGITT. Daher rührt auch mein völliges Unverständnis. Ich kann mir dieses Verhalten einfach nicht erklären...


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.