Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Sohn Luca ist fast 11 Monate. Von Anfang an war er ein anstrengendes Baby. Er kam als Schreibaby zur Welt, war sehr oft unzufrieden, verlangte stets nach Aufmerksamkeit und schlief schlecht. Mir war es jeher unbegreiflich wieso so ein kleines Wesen so unzufrieden sein kann. Ich habe ihn bis 8 Monate voll gestillt, erst dann hat er auch anderes Essen akzeptiert. Mittlerweile ist er ein prima Esser, wird aber immer noch etwas gestillt - da möchte ich auch nichts forcieren. Ich habe ihn möglichst oft im Tragetuch getragen und ihm viel Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt und trotzdem versucht ihn auch sich selbst zu überlassen, wann immer möglich. Er war auch seit jeher sehr unruhig - ein unglaublicher Zappelphilipp. Im Laufe der Zeit wurde aus meinem Nörgler-Kind ein ausgeglicherenes und offeneres Persönchen. Er konnte sich besser selbst beschäftigen und war einfach ruhiger. Das fiel auch anderen auf und ich bekam das Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Sowieso glaube ich, daß ich eine recht gesunde Einstellung zur Kindererziehung habe. Da ich mittlerweile wieder im 6. Monat schwanger bin, fällt es mir zunehmend schwerer Luca ständig umher zu tragen. Vor etwa 4 Wochen fing ich an Luca wach in sein Bettchen zu legen, anstatt wie vorher immer an der Brust eingeschlafen. Beim ersten mal war es schlimm, er hat geweint und geschrien - ich war die ganze Zeit bei ihm, hab mit ihm geredet, gestreichelt u.s.w., ihn konsequent aber nicht mehr aus dem Bett geholt. Schon nach kurzer Zeit war es kein Problem mehr ihn abends ins Bett zu bringen und außerdem schläft er jetzt durch. Gerade hat er seinen eigenen Willen entdeckt, dem man natürlich nicht immer nachkommen kann. Ich bin ein bißchen strenger geworden, zum einen in Erwartung eines weiteren Kindes zum anderen, weil er jetzt auch schon etwas älter ist und einiges lernen muß. Mit strenger meine ich die erwähnten Veränderungen, sowie das er auch mal weinen muß wenn es die Situation nicht anders zulässt. Seit etwa 3 Wochen habe ich das Gefühl, Luca hat einen Rückschritt getan. Er quengelt ständig, weint wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht - als wäre was ganz schlimmes passiert, will ständig auf meinem Arm und mit mir zusammen sein. Während die anderen Kinder in der Krabbelgruppe munter umher turnen ist Luca fast ausschließlich bei mir und seine ständige motzerei und weinerei strapaziert meine Nerven ganz arg. Er ist sehr zappelig und schrecklich ungeduldig. Ich bin verunsichert. Mache ich was falsch? Ist dies nur irgendeine Phase. Was ist passiert? Spürt er vielleicht die Ankunft eines weiteren Kindes? Unsere familiäre Situation ist leider auch nicht ganz so wie ich es mir wünschen würde, d.h. mein Mann und ich haben beschlossen bald einen Paar-Therapeuten aufzusuchen, aber Luca hat davon eigentlich nichts mitbekommen und wir (Eltern) lieben uns durchaus und zeigen das auch. Haben Sie einen Rat? Verzweifelte Grüße Rachel
Christiane Schuster
Hallo Rachel Ihr Sohn wird sicherlich eine Veränderung in Ihrer Familie beobachtet haben; sei es die, dass Sie ein Baby erwarten oder, dass er instinktiv einige Spannungen zwischen Ihnen und Ihrem Mann spürt.Er spürt auch die Stimmungsschwankungen, die bei Ihnen als Schwangere ganz natürlich sind und durch die Hormonschwankungen verursacht werden. Nehmen Sie ihn einmal mehr in den Arm -auch wenn Ihnen eigentlich zum Heulen ist-. (oder gerade dann?) Lassen Sie ihn an der Vorfreude auf den Familienzuwachs teilhaben und beziehen Sie ihn in die Vorbereitungen mit ein. Als "Grosser" kann er Ihnen helfen einzukaufen, Staub zu wischen, usw. So wird er bald merken, dass Sie ihn trotz der Veränderungen genauso lieb haben wie bisher; ja, dass er sogar für Sie eine Art Partner in Sachen Babyvorbereitung wird. Ein so kleiner Wicht braucht noch mehr Zeit um das zu begreifen, was selbst für uns Erwachsene kaum fassbar ist. Versuchen Sie, alles gelassener zu sehen. Es wird sich alles wie von selbst ordnen. Haben Sie Geduld und verzweifeln Sie nicht. Alles Gute und: bis bald?
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