Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

und nun sind es zwei...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: und nun sind es zwei...

kometli

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Guten Tag Mein Mann und ich haben eine Tochter (2Jahre 4 Monate) und einen Sohn (7 Wochen). Beide Kinder sind "pflegeleicht", doch bei mir nagt das schlechte Gewissen... Ich habe ein schlechtes Gewissen unserer Tochter gegenüber, da ich mich nicht mehr gleich mit ihr abgeben kann, wie dies vorher war und unserem Sohn gegenüber, da ich ihm nicht das geben kann, was ich seiner Schwester damals geben konnte. Bis vor ein paar Tagen hatte ich das Gefühl, dass dies "nur" mein Problem war - doch nun merke ich langsam, wie zumindest die Tochter ein wenig "rebelliert". Sie fordert mich zurzeit arg, testet ihre Grenzen aus, möchte wieder ein Baby sein, etc... Ich merke, dass ich in all diesen Sachen total unsicher bin (obwohl ich früher eigentlich recht souverän damit umgegangen bin) und schon bei Kleinigkeiten nicht weiss, wie ich reagieren soll. Daher: Ist es in Ordnung, wenn ich sie "Baby spielen" lasse, sie aber nach einiger Zeit darauf hinweise, dass sie doch schon älter sei und ihr aufzeige, was sie dafür alles schon kann und darf? Ich versuche sie manchmal auch aus dem "Baby-Spiel" zu holen, indem sie mir zum Beispiel beim Kochen etc. helfen darf. Wie gehe ich damit um, wenn sie Sachen, welche sie schon länger selbst machen kann, nun von mir machen lassen möchte (Schuhe/Jacke ausziehen, Hände waschen,...)? Ist es ok, wenn ich Spielsachen für einen Tag wegsperre, da sie beim Aufräumen nicht mitgeholfen hat? Darf ich sie in ihr Zimmer bringen, wenn sie in der Wohnung einen "Verstoss" nach dem anderen begeht, um meine Afmerksamkeit zu erzwingen? Ich hätte noch so viele Fragen... :-) Ich danke Ihnen schon mal für Ihre Rückmeldung, Tipps und Ratschläge, Kometli


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Hallo Kometli Bitte vereinbaren Sie mit Ihrer Tochter eine feste, regelmäßige Tageszeit wo sie ausdrücklich "Baby" spielen darf -aber bitte mit allen Konsequenzen-. Sie wird dann sicherlich von selbst wieder "groß" sein wollen, alleine laufen, nicht nur Flaschennahrung/Brei essen usw. Geben Sie ihr eine Babypuppe, die sie als stolze Puppenmama immer dann versorgen kann, wenn Sie den Kleinen füttern, wickeln, bespaßen usw. Loben Sie das Können und die Hilfsbereitschaft Ihrer Tochter. Sie wird Ihnen dann sicherlich auch gerne bei den tägl. anfallenden (Haus-)Arbeiten helfen wollen, wenn sie eine eigene Schüssel zum Rühren, ein eigenes Putztuch usw. erhält und wiederum gelobt wird. Wecken Sie ihren Ehrgeiz zum selbstständigen Tun mit z.B.: "Schaffst du es schon dir selber die Jacke auszuziehen oder soll ich dir helfen? Ihre Hilfe sollte dann ggf. selbstverständlich sein. Kleinkinder haben eine ganz andere Vorstellung von Ordnung als Erwachsene, sodass ich Ihnen empfehle sie auf kreative Art und Weise (Wettspiel?) zum gemeinsamen Aufräumen anzuregen. Spielsachen wegzusperren wird nur begründet zum Erfolg beitragen, da man sonst z.B. über Spielzeug, was am Boden liegt fallen könnte. Über ein Fehlverhalten können die Kleinen noch nicht alleine nachdenken, sodass ein Bringen ins Zimmer lediglich Wut erzeugt, aber kein Lernen aus Einsicht ermöglichen wird. Lesen Sie gerne, empfehle ich Ihnen den Ratgeber: "Alles über Ihr Kind" aus dem dgvt Verlag. Liebe Grüße und: bis bald?


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