Und nochmal bitte..

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Und nochmal bitte..

Hallo Frau Schuster! Ich bräuchte bitte nochmal ein paar Tips zum Nichthören von Finn-Lasse. Beispiele: Er fragt (mit Bitte, das klappte schon immer gut) nach einem Wasser zum Trinken, und wirft mir provozierend den Becher entgegen, anstatt ihn mir zu geben.. Meine Konseqzenz:"Du bekommst das Wasser, wenn du mir den Becher ordentlich übergibst." Entschuldigt sich und gibt mir den Becher. Das klappt, aber STETS immer dieses Provokante! Diese Situation klappt aber auch nur, weil ja sein Ziel ist, seinen Durst zu löschen. Wenn er mir den Becher zuwirft, NACHDEM er getrunken hat und noch ein Schlückchen drin ist und alles über den Tisch ausgießt, dann klappt es natürlich nicht, wenn ich ihm einen Lappen reiche und er den Tisch trocken wischen soll. Oder ich bitte ihn, seinen Frühstücksteller in den Geschirrspüler zu stellen, den Ablauf kennt er ja. Oft sagt er dann provokant Nein. Wie da reagieren? Ich sag dann immer, dass wir ansonsten keine Zeit für das nächste Spiel o.ä. haben. Klappt mal ja und mal nein. Und was mach ich, wenn wir eigentlich einkaufen gehen müssen oder Termin haben und ein Spielplatzbesuch nicht eingeplant ist.. Da ist der Reiz dann natürlich nicht so groß.. Morgens klappt das Anziehen wunderbar, weil ich mir das Eieruhrenspiel ausgedacht hab: Er darf die Uhr einstellen und versucht innerhalb der Minuten sich fertig anzuziehen, bevor es klingelt. Das findet er natürlich toll. Zähneputzen klappt dann auch immer nur, weil eine Handpuppe mitkommt oder wenn er Baby-Katze spielen darf, der heute mal die Zähnchen geputzt werden müssen. Aber meine Frage ist: MUSS man wirklich immer in die Trickkiste greifen, oder muss ein Kind nicht einfach auch mal hören?? Ich weiß ja, dass sich Finn-Lasse in der Autonomiephase befindet, aber puh, das ist sowas von anstrengend! Wie immer Dankeschön und liebe Grüße, Jani

Mitglied inaktiv - 18.08.2009, 20:12



Antwort auf: Und nochmal bitte..

Hallo Jani Wirft Ihr Sohn Ihnen den Becher entgegen, kündigen Sie eine Konsequenz, die er bereits kennt, erst gar nicht an, übersehen Sie den "fliegenden Becher" und bitten Sie ihn nochmals, Ihnen den Becher zu geben. Reagiert er wiederum Grenzen und Reaktionen testend, wenden Sie sich scheinbar gleichgültig einer Aktivität zu, da er den Becher ja nicht GEGEBEN hat. Wirft er den Becher nach dem Trinken Ihnen zu, wird er einige Male nur über dem Wasch-/Spülbecken trinken können, da Sie noch Anderes zu tun haben, als ständig zu wischen! Reagieren Sie mit möglichst großer Gleichgültigkeit mit dem Anschein, sich nicht provozieren zu lassen. Lassen Sie es zur 1 mal begründeten Regel werden, dass er sich am nächsten Tag SELBER den Frühstücksteller holen muß, wenn er ihn nicht wie abgesprochen nach Benutzung in die Spülmaschine räumt. Handeln Sie ggf. bitte entsprechend konsequent. Informieren Sie Finn Lasse darüber, dass und warum Sie keine Zeit mehr haben, um auf den Spielplatz zu gehen und wecken Sie in ihm die Freude auf einen konkret benannten, nächsten Termin. Damit das Anziehen, Zähneputzen usw. auch ohne diverse Spielchen zur Gewohnheit wird, greifen Sie nur noch jedes 2., dann 3., 4. Mal in die "Trickkiste" und weisen Sie jeweils konkret darauf hin. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.08.2009