Troknuka2
Guten Tag, ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt - im "echten Leben" würde ich mich nicht trauen, folgende Frage zu stellen: Kann es sein, dass meine 3 1/2-jährige Tochter überdurchschnittlich begabt ist? Auf die Idee hat uns (mein Mann und ich) unser Umfeld gebracht. Seit einigen Tagen durchforsche ich nun das Internet nach Checklisten und was mich wirklich erschreckt: Fast alle dort genannten Punkte passen. Besonders auffällig: Meine Tochter hat sehr früh in ganzen Sätzen gesprochen, versucht seit einem halben Jahr Lesen zu lernen (einzelne Buchstaben schafft sie schon und wird nur davon ausgebremst, dass im Kindergarten Buchstaben nicht "erlaubt" sind und wir sie zuhause auch versuchen auf andere Ideen zu bringen), sie spielt mit Leidenschaft Spiele ab 5 Jahren, spielt Uno ohne Hilfe, macht Puzzle mit 64 Teilen, rechnet mit den Fingern im Zahlenraum bis 8, hört mit Leidenschaft den Wetterbericht im Radio und will sich dann darüber unterhalten, verzweifelt häufig im Kontakt mit Gleichaltrigen, weil sie ihr nicht folgen können und - und das passt jetzt zu den Checklisten gar nicht: Erscheint den Erzieherinnen im Kindergarten als fast schon überangepasst. Sie musste dort noch nie ermahnt werden, hält sich an alle Regeln, widerspricht gegen Anweisungen nicht und schluckt alles, was ihr nicht gefällt. Wenn sie zum Beispiel geschubst wird, sagt sie dem anderen Kind wohl in einem ruhigen Ton, dass das nicht okay sei. Zurückschubsen? Das lehnt sie ab, denn "das ist nicht erlaubt". Es gibt noch so unzählige Beispiele, die zeigen, dass sie immer wieder über dem Leistungsniveau ihrere Altersklasse liegt. Sogar der Kinderarzt war bei der letzen U von den Socken und hat einen Vermerk ins Gelbe Heft gemacht. Seit einiger Zeit will sie nun ihre Lieblingsfernsehsendung unbedingt auf Englisch sehen, lässt sich einige Worte übersetzen und merkt sich dies auch. Aber was sollen wir mit diesem Verdacht machen? Es geht uns absolut nicht darum, vielleicht das Prädikat "Superkind" zu bekommen, sondern Tipps zu finden, wie wir ihr bei manchen Problemen helfen können. Wenn sie sich vor Ehrgeiz fast wahnsinnig macht, wenn sie intellektuell alle begeistert, dann aber im nächsten Moment emotional total unausgeglichen erscheint usw. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen eine solch lange Nachricht geschrieben habe. Viele Dank im Voraus
Christiane Schuster
Hallo Troknuka2 Da Sie Ihre Tochter nicht zu irgendwelchen "Leistungen" drängen, sie aber scheinbar auch nicht alleine zufriedenstellend (für alle Beteiligten) fördern können empfehle ich Ihnen sie einmal von einem erfahrenen Psychologen testen zu lassen. Sollte sich dann eine Hochbegabung feststellen lassen empfehle ich Ihnen sich bei nachfolgend genannter Adresse über regionale Fördermöglichkeiten, Gesprächskreise usw. zu erkundigen: http://www.dghk.de/regionalvereine Gegen englische Kindersendungen ist im Übrigen überhaupt nichts einzuwenden, da sie die Kleinen fördern und fordern solange sie Freude daran haben. Kennen Sie dazu z.B.: http://www.benundbella.de/start.html ? Liebe Grüße und: bis bald?
Troknuka2
Hallo Frau Schuster, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich glaube, dass es derzeit kein Problem ist, meine Tochter so zu fördern und zu fordern, dass sie sich nicht langweilt. Zuhause geben wir uns alle Mühe, ihr eine gute Balance zwischen Herausforderung und Ruhephase zu geben (letztere braucht sie mindestens genauso). Weil sie sehr sensibel ist und nach dem Wechsel von der Krippe in den Kindergarten emotional sehr zu kämpfen hatte (einige Wochen hat sie sogar gestammelt), habe ich seit September meine Arbeitszeiten so reduziert, dass ich drei Nachmittag pro Woche mit ihr verbringen kann. Deshalb unser derzeitiger Plan: Solange sie sich im Kiga nicht langweilt und auch Zuhause glücklich ist, ist es unwichtig, ob sie ein bisschen mehr auf dem Kasten hat oder nicht. Wir beachten die Altersempfehlungen auf den Spielen einfach nicht mehr und lassen uns auf Diskussionen mit anderen Eltern darüber, ob das normal ist, einfach nicht mehr ein. Sollte sich dies ändern, werden wir tatsächlich einen Test machen lassen. Bis dahin nehmen wir uns ganz fest vor: Cool bleiben :-) Nochmals vielen, vielen Dank
mamaben
hallo Troknuka2! Man hat uns damals auch gesagt unser Sohn wäre überdurchschnittlich begabt - man sieht es schon in KiGa. Jetzt ist er in der Schule - das stimmte - er ist hochbegabt - was das Leben sehr schwierig mit ihm macht - auch in der Schule ist sehr störend und langweilt sich schnell..kann nur ein rat geben- beobachten Sie das - und sprechen darüber mit keinem aus dem Umfeld - man wird die Kleine nur beobachten und danach sagen das sie nur schlecht erzogen ist und arrogant . P.S. Sie übertreiben nicht :-)
Troknuka2
Hallo Mamaben, vielen Dank für die nette Antwort. Noch ist unsere Tochter extrem gut gelaunt im Kindergarten, sie gehört noch zu den jüngsten Kindern dort und hat deshalb genügend ältere Spielkameraden. Sollte irgendwann der Frust doch noch kommen, dann müssen wir uns was einfallen lassen. Bis dahin machen wir es wirklich so, dass wir niemandem von dem "Verdacht" erzählen. Heute Morgen beim Anziehen hat sie übrigens versucht Wörter wie "Tomate" zu buchstabieren ;-) Und weil das ja total frustrierend sein muss, wenn man Buchstaben lernen will, man dabei aber keine Hilfe bekommt (im Kindergarten bekommen sie keine Antwort auf die Frage, wie welcher Buchstabe heißt, das ist da so Prinzip), weihe ich sie heute Nachmittag mal in die Geheimnisse der Buchstaben ein ;-) War das bei Ihrem Sohn als Kleinkind auch so, dass er manchmal "durchgedreht" ist? Bei meiner Tochter kommt das immer wieder vor, meist, wenn sie vor Oma, Opa oder Nachbarn unbedingt zeigen wollte, was sie kann oder wenn sie einen geistigen Entwicklungssprung gemacht hat. Dann kommen solche "Babynervenzusammenbrüche" (so nennen wir das) immer wieder vor. Wenn sie sich dann ausruhen kann und mit nichts und niemandem 15 bis 30 Minuten zu tun haben muss, geht es ihr danach wieder blendend. Im Umfeld kommt das natürlich komisch an ... Haben Sie Ihren Sohn testen lassen? Viele Grüße Troknuka2
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