Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ueberreizung von Säuglingen

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Frage: Ueberreizung von Säuglingen

Mitglied inaktiv

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Ich habe folgende Fragen: Meine Frau und ich haben ab und zu Diskussionen betreff dem Ueberreizen von Kleinkindern. Bevor ich meine Fragen stelle muss ich noch folgende Informationen über unsere Tochter vorausschicken: Unsere Tochter (Jasmin) ist als Frühgeburt in der 34 Woche (34 3/7) mit 2100 Gramm zur Welt gekommen. Das war am 19 Dezember 2000. Der ofizielle Geburtstermin währe der 1 Februar gewesen. Zum jetzigen Zeitpunt (2 April) wiegt sie 4300 Gramm. Sie war für 3.5 Wochen auf der Neonatologie des Uni Spitales Zürich, wobei ich noch am selben Tag bei Ihr war. Meine Frau konnte am nächsten Tag ebenfalls nach Zürich verlegt werden (die Notgeburt war in einem andern Spital, unsere kleine wurde gleich nach der Geburt mit dem Helikopter nach Zürichg geflogen). Die 3 Wochen in der unsere kleine auf der Neonatologie war hat meine Frau weitgehend die Betreung unserer Tochter übernommen. Wir haben auch ein Zimmer direkt beim UNI Spital genommen. Unsere Tochter wurde ausschliesslich mit Muttermilch ernährt. Zu beginn bekam sie den Schoppen und die Brust was zu einer Saugverwirrung führte. Inzwischen ist diese aber überwunden und sie wird jetzt seit ca. 3 Wochen ausschliesslich mit der Brust ernährt. Ich hoffe diese Angaben reichen. Ich möchte nun aus Ihrer Sicht gerne einmal zu folgenden Themen einige Worte hören: 1. Ab wann und wie lange sollte oder kann man Säuglinge den Grosseltern geben und wie lange sollte / muss die Mutter, der Vater zugegen sein? 2. Inwieweit reagieren Säuglinge mit Ueberreizung auf ständiges anschauen und ansprechen und dem nahe ans Gesicht herangehen (So: Ja hoi hoi hoi hoi du, verbunden mit leichten Grimassen und so weiter). 3. Ist es für Babys sehr schlimm oder hat es Konsequenzen für später wen sie manchmal etwas an den Armen geschüttelt werden? 4. Wie gut vertragen Sägulinge es wen man mit Ihnen irgendwo auf Besuch geht (z.b. bei den Grosseltern, bzw. Einkaufszentren oder zum Einkaufen geht? 5. Gibt es Literatur zu diesem Thema (am besten auf dem Internet oder zumailbar). Ich versuche die von meiner Frau eher emotionall geführten Diskussionen auf eine eher sachliche Basis zu nehmen und irgendwo fakten und wissenschaftliche Erkentnisse in die Diskussion einbringen zu können. Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar. mit freundlichen Grüssen Rolf


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Hallo Rolf Da Ihre Fragen sehr komplex sind, möchte ich Ihnen vorab ein paar allgemein gültige Tipps geben. Beobachten Sie Ihre Tochter genau, werden Sie sehr bald erkennen können, ob sie mit der Art Ihrer Zuwendung einverstanden sein wird. Wenn nicht, wird sie anfangen zu weinen, da Das die einzige Art ist, mit der sie sich äußern kann. Säuglinge brauchen noch sehr viel Schlaf, den Sie ihr auch gönnen sollten, damit sie zufrieden und ausgeglichen ist. Das heißt: Versuchen Sie sie nicht mit irgendwelchen Liebkosungen aufzuwecken. Wenden Sie sich ihr im Wachzustand behutsam zu, damit sie Zeit hat, sich mit Ihrem Gesicht (vorerst), Ihrer Gestik und Ihrer Stimme vertraut zu machen. Nähern Sie sich ihr plötzlich, wird sie sich erschrecken und mit Weinen reagieren. Vermeiden Sie besonders in den ersten Lebensmonaten laute Geräusche, da das Gehör der Kleinen noch ganz besonders empfindlich ist, wie alle übrigen Organe verständlicher Weise auch. Damit Ihre Frau und Sie als primäre Bezugspersonen eine starke Vertrauensbasis aufbauen können, sollten Sie vorrangig die Grundbedürfnisse der Kleinen selbst befriedigen und die Großeltern möglichst in Ihrem Beisein hinzuziehen, bzw. wenn die Kleine überwiegend schläft. Bei allen Streicheleinheiten und übrigen körperl. wie seel. Zuwendungen sollten Sie berücksichtigen, dass weder der geistig-seel. noch der körperl. Zustand eines Säuglings stabil sind. Dennoch ist gerade das Kleinstkind auf ein sehr hohes Maß an positiver Zuwendung angewiesen um in eine sichere Selbständigkeit geführt werden zu können.- Da ich, was das Internet betrifft, ein ziemlicher Laie bin, möchte ich Ihnen noch drei Bücher als "Standardwerke" empfehlen, die sich ausführlich mit der Entwicklung und Erziehung des Kleinkindes auseinander setzen: - "Babyjahre", Remo H.Largo, ISBN: 3-492-21977-2, Serie Piper, 19,90DM. - "Die Hürden der ersten Lebensjahre", T. Berry Brazelton, Klett-Cotta, ISBN:3-608-91947-3, ca. 25DM. - "Kinder fordern uns heraus", Rudolf Dreikurs/Vicki Soltz, ISBN: 3-608-91763-2. Es würde mich freuen, von Ihnen wieder zu hören. Bis bald?


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