Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Übernachtung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Übernachtung

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Liebe Frau Schuster, Ich möchte Ihnen kurz unser "Problem" schildern: Mein Partner und ich haben eine gemeinsame Tochter (6 Monate) alt. Mein Partner hat noch einen Sohn (4,5 Jahre), der bisher nicht bei uns wohnte. Er wird dies jedoch bald tun. Wir haben regelmäßigen Umgang mit ihm seit seinem 2.Lj, jedoch hat durfte er nie bei uns übernachten, weil das die Mutter (Persönlichkeitsstörung) nie wollte. Vergangenes Wochenende war das erste Mal. Er hat bei uns sein eigenes Kinderzimmer etc. Zu Hause hat er kein Zimmer und schläft seit seiner Geburt im Bett seiner Mutter. Er geht auch nie alleine schlafen, von der Schlafenszeit ganz abgesehen. Wir wollen aber, dass er bei uns in seinem eigenen Zimmer und seinem eigenen Bett schläft. Unsere Tochter macht das ja auch und wir wollen ihm das auch so angewöhnen. Mein Mann blieb dann nach der Gutenachtgeschichte solange bei ihm bis er eingeschlafen war. Den ersten Schritt richtung Tür ließ ihn aber sofort wieder erwachen. Er hat für ein Kind einen außergewöhnlich unruhigen Schlaf.Auch nachts wachte er ständig auf und weinte und schrie, obwohl wir schon ein kleines Licht ließen. In der ersten Nacht schlief dann mein Mann mit in seinem Bett, die zweite Nacht ging in der ersten Hälfte, in der zweiten kam er dann zu uns ins Bett. Wieder zu Hause angekommen, wurde uns gesagt, dass das doch nicht so wichtig sei, dass ein Kind im eigenen Bett schläft. Also wird er jetzt wieder bei Mama schlafen. Wie sollen wir uns verhalten? Ich muß auch sagen, dass der Kleine in vielerlei Sachen sehr ängstlich ist. Wenn er denkt, etwas gelingt nicht gleich beim ersten Versuch, lehnt er dies total ab.Auch ist er nicht mutig genug, alleine in sein Zimmer zu gehen und sich zu beschäftigen. Kann es sein, dass er von seiner Mutter ausgeschimpft wird, wenn etwas nicht klappt. Er hat auch richtige Angst davor sich schmutzig zu machen. Wir machen ihm dann immer Mut, aber auch das hilft nichts. Mit freundlichen Grüßen, Stefanie


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Hallo Stefanie Meiner Meinung nach scheint der Kleine ein recht schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl zu haben und ist zusätzlich eher sensibel, denn temperamentvoll -welche Ursachen auch immer zu Grunde liegen-. Mit gut 4 Jahren kann er schon sehr gut das Leben bei Mama, wie auch das Leben beim Papa auseinanderhalten, solange diese Aufenthalte regelmäßig sind. Lassen Sie ihn darum getrost bei seiner Mutter im Bett schlafen, während Sie, bzw. Ihr Partner ihm zeigen, wie stolz Sie darauf sind, auch schon einen "großen und selbständigen" Sohn zu haben. Verabschiedet Ihr Partner sich abends nach einem Einschlafritual von seinem Sohn, kann er ihm ein Kuscheltier und ein kleines Kissen ("Fritzchen") aus seinem Bett als Trösterle und Beschützer anbieten, sodass er auch bei Ihnen nicht alleine schlafen muß. Zusätzlich DARF er im Bett noch ein nicht allzu aufregendes Kinder-Hörspiel anhören, worüber er dann hoffentlich zufrieden und entspannt ein- und auch besser durchschlafen wird. Bezüglich seiner Ängstlichkeit, bzw. Unsicherheit sollten ebenfalls mal seine Seh- und Hörfähigkeit überprüft werden, um medizinische Ursachen sicher ausschließen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?


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