Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Übergänge erleichtern

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Übergänge erleichtern

Anna17

Beitrag melden

Guten Morgen, Meine Tochter ist 4,5 Jahre, sie ist sehr Willens- und Gefühlstark. Wir haben unseren Weg gefunden, nur momentan fallen ihr die Übergänge sehr schwer. Wenn wir spazieren wollen, protestiert sie dagegen. Wenn sie dann dabei ist hat sie Spaß. Wenn wir hoch gehen wollen zum waschen/Bett-fertig machen, protestiert sie. (Das ins Bett gehen danach, läuft super) In beiden Situationen schreit sie dann, versteckt sich, schlägt Türen zu, schreit uns an, droht uns. Wir zeigen ihr schon an der Uhr wie lange sie noch spielen kann bis wir hoch gehen und dann fürs Bett fertig machen. Oder sagen ihr, nach dem Mittagsschlaf/Ruhphase gibt es Vesper und dann gehen wir eine Runde an die frische Luft, danach kann sie spielen. Und trotzdem wird es jedes Mal so schwierig. Durch ihr sehr starkes Schreien bzw. anschreien, wird man sehr angespannt und es fällt uns sehr schwer dabei ruhig zu bleiben. Weil es wirklich auch jeden Tag so ist, obwohl man sich solche Mühe gibt und sie darauf vorbereitet. Wie können wir ihr die Übergänge erleichtern? Und wie „gewöhnt“ man ihr diesen aggressiven, meckernden Ton uns gegenüber ab? Danke für ihre Hilfe.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Anna17, planen Sie für das Zubettgehritual incl. Waschen und Umziehen etwas mehr Zeit ein als bisher. Probieren Sie gerne aus, wie Ihre Tochter reagiert, wenn Sie nicht reagieren. "Es ist Zeit, dich für´s Bett fertig zu machen. Ich gehe schon mal hoch und warte dort auf dich." Evtl. können Sie noch zufügen, dass, wenn sie bald nachkommt, mehr Zeit für eine (längere) Gute-Nacht-Geschichte haben. Beim Rausgehen ähnlich. "Ich ziehe mir schon mal Schuhe und Jacke an." Ggf. erweitern Sie es noch um den Nachsatz, dass Sie schon mal losgehen und unterwegs auf sie warten. Kann sich Ihre Tochter auf diese Weise besser auf die angekündigten Vorhaben einlassen? Probieren Sie es etwa zwei Wochen aus. Auf den Protest Ihrer Tochter gehen Sie bestenfalls nicht ein. Wenn es keine Aufmerksamkeit für unliebsames Verhalten gibt, macht das unliebsame Verhalten nur halb so viel Spaß. Es wird ein wenig Zeit brauchen, vielleicht auch nur wenige Tage, bis Ihre Tochter verstanden hat, dass Sie nicht mehr reagieren und das protestieren weitestgehend einstellen. Viele Grüße Sylvia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.