Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

trotzen ziemlich lang,leider

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: trotzen ziemlich lang,leider

kris28

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liebe frau schuster, ich habe auch schon im suchlauf geguckt,aber ich würde gerne mein anliegen doch selbst aufschreiben... meine tochter ist seit kurzem drei jahre alt. sie ist ein aufgeschlossenes,selbstbewußtes fröhliches mädchen. mit ca zwei ging das trotzen los,(z.b.verweigerung anziehen), mit zweieinhalb verstärkte es sich etwas(mit schreien nachdruck verleihen). nun,mit drei, hatte sie bisher in kurzer zeit ein par heftige anfälle(beispiel,wollte eine puppe haben,was ich mit kurzer erklärung verneinte). sie schreit/kreischt total und haut nach mir, während sie hinter mir her läuft, bis sie sich nach ca 15 min selbst beruhigt.sie entschuldigt sich dann auch. ich bin in meinen entscheidungen konsequent. ich kündige auch vorher zuhause an:heut kaufen wir kein spielzeug,weil..." wenn sie zuhause so einen anfall hat, lasse ich sie alleine in ihrem zimmer und sage ich komme erst wenn sie sich beruhigt hat(zwischendurch sehe ich nach ihr). ich schreie nicht, rede lauter und bestimmt.(schreien hab ich einmal versucht, brachte nix!) danach ist sie fix und fertig und schläft manchmal ein. meine fragen: ist das "normal"? (meine eltern verunsichern mich indem sie sagen, was ist bloß mit dem kind los, wir erkennen sie nicht wieder,du warst früher nicht so...) verhalte ich mich richtig? muss ich mehr bestrafen?(z.b.das nächste mal nicht mehr in die stadt mitnehmen). vor einer std hatte sie so einen anfall -heftig- weil ich sie nicht getragen habe,dann passte ihr wieder was andres nicht usw bis sie schließlich ausflippte. sie hat sich beruhigt und schläft nun. soll ich ihr später die morgens besprochene kinder cd nicht kaufen, weil sie sich so verhalten hat?oder hat das mit der sache zu wenig zu tun(dem nicht tragen)? wenn ich sie in ihr zimmer "stecke"zuhause mit der ansage sie soll drin bleiben bis sie sich beruhigt hat, soll ich sie dann immer wieder reinbringen, bis sie irgendwann von selbst drinbleibt, und wenn es "100"mal ist?(sie kommt aus dem zimmer nämlich immer raus und macht weiter "theater". ach ja,vielleicht wissenswert:sie hat seit drei monaten einen bruder und war ein totales mama-kind(sehr lange gestillt,immer nummer eins),eifersucht kommt immer mal wieder durch,seit einer woche gewöhnte ich ihr die milchflasche nachts ab, das ding ist geschafft. soll ich direkt nach einem anfall für sie dasein, oder sie erst mal zurückweisen und zeigen das ich sauer bin? ich habe das gefühl das kind steckt während dem anfall selbst in seelischer not, und kommt selbst schwer wieder raus. fragen über fragen, ich hoffe es ist nicht zuviel und sie könne mir ein wenig weiterhelfen. am liebsten würde ich natürlich hören/lesen: das ist nur eine phase und geht vorbei:-)) vg von einer mutter die ihr bestes gibt aber im moment sehr verunsichert ist.


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Hallo Kris Grundsätzlich ist das Verhalten Ihrer Tochter durchaus altersgerecht. Sie versucht verständlicher Weise ihre eigenen Wünsche durchzusetzen und wird ärgerlich, wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden. Begründen Sie ihr dann kurz, warum Sie ein Nein sagen müssen, empfehle ich Ihnen, Ihrer Tochter gleichzeitig eine Handlungs-Alternative anzubieten, bzw. darauf hinzuweisen, wann sie wieder Etwas bekommen kann. Eine Bestrafung lässt Ihre Tochter zusätzlich wütend auf Sie werden. Sie nicht mehr mit in die Stadt zu nehmen, ermöglicht ihr kein Lernen, wenngleich sie Ihre Tochter ja nicht immer mitnehmen müssen, wenn sie während Ihres Einkaufs bei einer Freundin spielen DARF. Ist sie wütend, lassen Sie sie in ihrer Wut möglichst nicht alleine. Bieten Sie ihr eine geeignete Möglichkeit an, ihre Wut rauszulassen ( in den Müll werfen, ein Kissen o.Ä. bearbeiten,...), während Sie mit einer eigenen Aktivität im gleichen Raum abwarten. Hat sich Ihre Tochter beruhigt, nehmen Sie sie möglichst tröstend in den Arm und Alles ist vergessen.- Diese Zuwendung und Ihr Verständnis für ihre verärgerte Stimmung wird sie gerade jetzt verstärkt benötigen, wo sie meint, von ihrem Bruder aus dem Familien-Mittelpunkt verdrängt zu werden. Vie Erfolg, friedliches Wochenende und: bis bald?


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