Frage: Trotzen mit 5?

Hallo Sylvia, ich habe eine Frage zu meinem 5,5 Jahre alten Sohn. Er scheint gerade mitten in einer Trotzphase zu sein, gibt es das in diesem Alter noch? An jedem Tag haben wir irgendwelche Auseinandersetzungen mit ihm. Lieber möchte er mitten auf der Straße laufen als am Rand oder Bürgersteig, z.B. Zwischendurch kriegt er nen richtigen Bock, geht auf seine 2jährige Schwester los, nimmt ihr alles weg oder provoziert sie. Oder halt mit uns. Wirft dann alle Dinge, die er kriegt, auf den Boden (auch Sachen die kaputt gehen koennen), bruellt rum, weint schnell und viel. Will dieses nicht und jenes nicht. Haut gegen Türen und Fenster (nicht gegen uns oder seine Schwester).Hat auch einen ganz neuen Befehlston an sich, der mir am wenigsten gefällt. Wenn der Sturm vorueber ist, ist wieder alles gut. Er ist dann wieder normal, lacht wieder usw. Manchmal sollen wir erst weg, dann wieder herkommen und ihn in den Arm nehmen und wenn ich ihn frage, was denn los war, sagt er, er weiss es nicht. Alles in allem würde ich sagen, es ist eine voellig normale und im Rahmen liegende Trotzphase. Nur sehr spät, oder? Meine Frage ist, wie wir auf ihn dann reagieren sollen. Man wird ja doch schnell automatisch etwas lauter und wenn es zu doll ist, schick ich ihn ins Zimmer. Nur mit "hör bitte auf" kommen wir nicht weit. Ist es richtig, ihn hoch zu schicken? Er weint dann noch mehr und will es nicht. Kommt nach ner Weile aber wieder friedlich runter. Wie reagieren wir am besten, wie koennen wir ihm dabei helfen, was sollen wir vermeiden? Vielen Dank -:) Tarja

von tarja am 29.09.2015, 13:38



Antwort auf: Trotzen mit 5?

Liebe Tarja, ja, eine Trotzphase mit 5 Jahren gibt es auch. Ihr Sohn steckt gerade in einer Findungsphase. Er möchte mehr entscheiden, merkt aber, dass es ihm nicht immer so gelingt, wie er es sich vorstellt. Das ärgert ihn. Er probiert unterschiedliche Dinge aus, ob er nicht selbst entscheiden kann, wie z.B. wo er im Straßenverkehr läuft. In diesen Fällen sollten Sie konsequent sein und klar von Ihrem Sohn erwarten, dass er auf dem Bürgersteig läuft usw. Vielleicht können Sie ihn dafür bei anderen Dingen mit einbeziehen, damit er das Gefühl bekommt, Entscheidungen treffen zu dürfen. Das kann z.B. sein, dass Sie gemeinsam die Anziehsachen rauslegen, beispielsweise Sie die Hose, er den Pullover. Beim Einkaufen darf er die schönsten Bananen aussuchen und am Badeschaum riechen, um sich dann für eines zu entscheiden. Ist Ihr Sohn erst einmal wütend, dann können Sie kurz den Raum verlassen, anstatt ihn in sein Zimmer zu schicken. So muss Ihr Sohn nicht auch noch wütend darüber werden, dass er rausgeschickt wurde. Nach zwei Minuten gehen Sie wieder rein. Kann sich Ihr Sohn nun wieder beruhigen? Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 29.09.2015