Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotzalter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trotzalter

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Meine Tochter (2 Jahre 7 Monate) kommt wohl langsam aber sicher ins Trotzalter. Wo es geht, da zickt sie rum. Sie will nur noch alles alleine machen, wobei ich sie aber eigentlich auch soweit lasse wenn es geht. Nun weiß ich nicht, was ich machen soll, wenn sie so richtig zickig ist. Ich wollte sie dann eigentlich in ihr Zimmer schicken. Aber ich weiß nicht wie?? Soll ich sie dann in ihr Zimmer bringen? Und sag ich dann, wenn sie wieder lieb ist, dann kann sie wieder rauskommen? Oder wissen so kleine Kinder noch nicht, was lieb ist? Und was mach ich, wenn sie nicht in ihr ZImmer will? Bring ich sie dann rein? Bis jetzt, wenn ich gesagt habe, sie soll in ihr Zimmer und erst wieder rauskommen, dann hab ich das Gefühl gehabt, sie meinte, ich mach nur Spaß!!?? Weil sie dann dabei kicherte obwohl ich mit "fester" Stimme mit ihr sprach/spreche. Und was mach ich, wenn ich was von ihr möchte und sie will das dann nicht? Ich weiss nicht, wie ich dann reagieren soll. Z. .B. sie hat ihren kleine Bruder geschubst, dann möchte ich, dass sie sich bei ihm entschuldigt. Dann sagt sie meistens NEIN und ich weiss nicht, was ich dann sagen soll? Das wäre auch noch meine 2. Frage: Sie hat einen kleinen Bruder (8 Monate) und zur Zeit ist sie unheimlich grob mit ihm. Ständig will sie ihm absichtlich weh tun. Dabei hat sie wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein, weil ich wirklich mich viel mit ihr beschäftige, z. B. wenn er schläft. Na auf jeden Fall weiss ich nicht, was ich machen soll, wenn sie ihn absichtlich umschubst. Nehm ich ihn dann gleich auf den Arm und tröste ihn!! Also so mach ich das immer. Und dann möchte ich, dass sie sich bei ihm entschuldigt, wobei ich ihr erkläre, dass es ihm wehtut, wenn sie ihn schubst. Und sie lacht dann nur. Vielen Dank im voraus. LG lenny3


Beitrag melden

Hallo Ratsuchende Bitte lassen Sie Ihre Tochter auch weiterhin Alles alleine machen und versuchen Sie ggf. einen Kompromiss zu finden zwischen Ihren Wünschen und den Wünschen Ihrer Tochter. Ist Etwas für sie ungeeignet, begründen Sie es ihr bitte KURZ und weisen Sie gleichzeitig auf eine alternative Handlungsmöglichkeit hin. Zickt sie dann dennoch herum, bewahren Sie bitte Ruhe, informieren Sie darüber, dass ihr das Zicken nicht weiterhelfen kann und wenden Sie sich gelassen Ihrer eigenen Tätigkeit zu, während Sie weiteres Zicken möglichst ignorieren. Schicken Sie ihre Tochter in ihr Zimmer, wird sie sich weder verstanden noch akzeptiert fühlen, wird ärgerlich über Ihr Verhalten und zickt verstärkt. Berücksichtigen Sie bitte, dass auch Ihre ältere Tochter noch ein Kleinkind ist und keine kleine Erwachsene. Der Begriff: Lieb-Sein ist sehr subjektiv, wird von ihr nicht verstanden und hat allenfalls blinden Gehorsam zur Folge, aber kein Lernen durch Einsicht. Haben Sie Ihre Bitte gegenüber Ihrer Tochter KURZ begründet, lässt sich kein Kompromiss schließen und wehrt sie sich absichtlich und Grenzen testend gegen Ihre Bitte, weisen Sie auf möglichst LOGISCHE Folgen hin, die es dann ggf. gilt konsequent einzuhalten. Ihre Tochter ist sich mit noch nicht einmal 3 Jahren über die Folgen ihres Handelns noch nicht klar und testet die jeweiligen Reaktionen ihres Bruders ähnlich, wie die Funktionen eines Spielzeugs. Nehmen Sie in beschriebener Situation möglichst zu beiden Kindern Körperkontakt auf, begründen Sie das Fehlverhalten Ihrer Tochter und schlagen Sie ihr ein angemessenes Verhalten vor, zu ihrem Bruder Kontakt aufzunehmen. Lassen Sie die Beiden bitte vorerst nicht unbeaufsichtigt und denken Sie daran, dass auch Ihre "Große" ein angemessenes, soziales Verhalten erst noch lernen muss. Dass sie sich entschuldigen soll, wo sie doch "nur" ausprobiert hat, versteht sie noch nicht, sodass Sie auf eine Entschuldigung vorerst noch verzichten sollten. Liebe Grüße und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.