Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster,ich bin so ziemlich am verzweifeln und hoffe sie können mir mit guten Ratschlägen weiterhelfen. Ich habe 2 Kinder. Noah ist 2 Jahre und 8 Monate und der Kleine hatte gerade sein erstes Wiegenfest. Seit der Geburt meines ersten Kindes bin ich zu Hause. Ich hatte die Babyzeit mit beiden sehr schwer. Da sie beide absolute Schreikinder waren. Sie hatten beide dass Kiss-Syndrom und der Kleine leidet zusätzlich an schwerer Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien. Mein Noah hatte sich dann aber zu einem ganz lieben Kleinkind entwickelt. Er geht liebevoll mit seinem kleinem Bruder um und war von Anfang an nie eifersüchtig. Nun plötzlich ist aber alles anders. Noah hat eine richtige Trotz und Bockphase. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, schreit er wie am Spieß und Trampelt mit den Beinen. Ich bin völlig ratlos. Da ich seit 3 Jahren keine 2 Stunden mehr am Stück geschlafen habe..., durch die Kinder..., die mir die Nachtruhe rauben..., bin ich tagsüber ziemlich überreizt. Nun ist mir gestern etwas passiert, was all meine Vorsätze, meine Kinder gewaltfrei zu erziehen, durch eine unüberlegte Handung, zunichte machte. Nachdem ich Noah mehrfach auf den stillen Stuhl setzte und dies keine Besserung seiner Aggressionen brachte, gab ich ihm eine Ohrfeige. Ich fühlte mich danach hundeelend und habe selber geweint. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen, doch schäme ich mich so derart dafür. Ich fühle mich so hilflos und kraftlos. Was habe ich in der Erziehung nur falsch gemacht? Ich liebe meine Kinder so sehr, doch bin ich völlig am Ende. Mein Mann kann mich leider kaum unterstützen, da er in 12 Stunden Schicht arbeitet. Das ist alles so verworren. Gestern Abend war es schon so weit, dass mein Mann meinte er würde kündigen, um für uns da zu sein..., doch ist dies ja auch keine Lösung. Wie kann ich besser reagieren, wenn mein Kind nicht hört? Was gibt es für sinnvolle Strafen? Ich möchte meine Kinder mit liebevoller Konsequenz erziehen, doch ist dies alles einfacher gesagt wie getan. Wie behalte ich die Ruhe? Nun habe ich erst in der ELTERN- Zeitschrift gelesen, dass Kinder Wutanfälle bekommen, wenn sie mit etwas unzufrieden und nicht ausgelastet genug sind. Ich könnte mir das bei meinem Kind natürlich gut vorstellen. Er ist von seiner Entwicklung her sehr weit und bräuchte bestimmt mehr Förderung..., doch durch den Kleinen, kann ich ihm diese nicht bieten. Da ihm ein Kita- Platz noch nicht zusteht, hätte ich dennoch die Möglichkeit ihn 2 Mal in der Woche für ein paar Stunden in einen Privatkindergarten zu geben. Ob dies unsere Probleme lösen würde? Und unser Noah wieder ausgeglichener wird. Eine weitere Frage. Noah schläft immer noch bei uns im Ehebett. Nun fing er vor ca. einer Woche an, wenn er ins Bett sollte immer wieder aufzustehen und rauszukommen. Wir haben ihn dann immer wieder konsequent alleine hingelegt..., doch das half nicht. Gestern beim Mittagschlaf kam er auch immer wieder raus und als ich schimpfte schrie er so laut, dass er den Kleinen wach machte und dieser zusätztlich völlig übermüdet weinte. Wie kann ich das verhindern? Oh, nun habe ich so viel geschrieben. Ich hoffe wirklich ganz doll, dass sie mir irgendwie weiterhelfen können. LG Cindy
Christiane Schuster
Hallo Cindy Da besonders Ihr jüngerer Sohn durch seine Allergieen verstärkt Ihre Hilfe benötigt, wird Noah auf beschriebene Weise mehr Aufmerksamkeit geradezu einfordern. Hinzu kommt, dass es in diesem Alter durchaus altersgerecht ist, dass die Kleinen ihren eigenen Willen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen versuchen und meist allein in häuslicher Umgebung ein wenig unterfordert und damit unzufrieden sind. Setzen Sie ihn bitte nicht mehr auf den "stillen Stuhl". Er fühlt sich dort noch weniger geliebt und akzeptiert, da er selbst noch nicht weiß, wie er sich abreagieren und seine Wünsche befriedigen kann. Helfen Sie ihm, indem Sie ihn an 1-2 Interessengruppen (Schwimmen, Turnen...) teilnehmen lassen und/oder ihn den Privatkiga besuchen lassen. Dort hat er Kontakte zu Gleichaltrigen, kann sich abreagieren und übt sich in einem angemessenen, sozialen Verhalten, was Ihnen ALLEN sicherlich zu mehr Zufriedenheit und Harmonie verhelfen wird. Zeigen Sie Noah, wie stolz Sie auf ihn als großen Bruder sind und erlauben Sie ihm großzügig, sowohl mittags als auch abends zum Ausruhen, bzw. Einschlafen eine ansprechende und emtspannende "Bettkassette" hören zu dürfen. Bedenken Sie bitte stets, dass auch Ihr älterer Sohn noch ein Kleinkind ist, der nicht ständig Rücksicht auf sein Geschwister nehmen kann und genauso viel liebevolle Zuwendung benötigt wie der Kleine. Haben Sie schon mal mit einem Arzt Ihres Vertrauens über eine Mutter-Kind-Kurnachgedacht?- Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
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