Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, meine Tochter ist gute 2,5 Jahre und befindet sich seit 2-3 Wochen in einer akut heftigen Trotzphase. Ich weiß, daß das "normal" ist, da wir häufig Kontakt zu anderen gleichaltrigen Kindern haben, aber meine Tochter scheint extrem ausdauernd (zeitlich) bei ihren Anfällen zu sein. Mir kommt es vor wie Machtkämpfe, wer hält länger durch bzw. WANN endlich verliert Mama die Nerven. Mir graut es schon vor dem Aufstehen morgens, erst hat sie gute Laune, aber kaum geht es ans Wickeln/Anziehen rastet sie aus. Sie möchte nicht anziehen, was sie sich noch gerade selbst ausgesucht hat, kreischt ohrenbetäubend, schlägt um sich etc. Es hilft dann nichts weiter, als sie aus dem Zimmer zu setzen und sich austoben zu lassen mit dem Angebot alle 2min auf den Arm zu kommen bzw. mit dem Anziehen weiterzumachen. Wenn der Anfall zu Ende ist, sind wir beide und auch mein Mann schon morgens um 7 nervlich ziemlich angespannt. Mit dem Anziehen ist nur ein Beispiel, zuhause habe ich diese Anfälle für mein Gefühl auch relativ gut im Griff, fühle mich aber oft überfordert, wenn sie unterwegs auf der Straße ihren Bock bekommt. Bei dem naßkalten Wetter kann ich sie ja schlecht einfach auf dem Boden austoben lassen (sie schmeißt sich vor Wut mit dem Gesicht auf die Erde) und auf dem Arm windet sie sich wie ein Aal und will auch runter, da kann ich sie schlecht festhalten. Wenn wir mit dem Buggy unterwegs sind, bekommt sie darin eine Auszeit, aber wir machen mittlerweile viele Wege ohne Buggy. Meine eigentlich Frage ist, ob ich mit den Auszeiten "richtig" reagiere oder ob es noch andere Strategien gibt, mit einem ausgeprägten Trotzanfall umzugehen, besonders bei schlechtem Wetter mitten auf der Straße. Wie o.g. angesprochen habe ich das Gefühl von Machtkampf, ich möchte aber keine Machtkämpfe austragen. Viele Grüsse Gabriele
Christiane Schuster
Hallo Gabriele Noch wichtiger als eine Auszeit ist eine möglichst große Gelassenheit Ihrerseits, mit Der Sie Ihre Tochter z.B. darüber informieren, dass sie ihre Sachen jetzt anzuziehen hat, da sie sie gerade erst selbst ausgewählt hat. Lassen Sie sie möglichst viel selber tun, nachdem Sie ihr möglichst Kleidungsstücke zur Auswahl hingelegt haben, die einen Gummizug (Hosen) haben oder sich ohne Verschlüsse anziehen lassen. Erklären Sie ihr ggf. dass ihr Schreien Ihnen in den Ohren weh tut und dass Sie nicht von ihr geschlagen werden möchten, sodass Sie erst mal aus dem Zimmer gehen, bis Ihre Tochter Sie wieder hineinruft. Nehmen Sie unterwegs statt eines Buggys eine Kinder-(Schub-)Karre mit, die von Ihrer Tochter geschoben werden kann und in der sie viele verschiedene Dinge sammeln kann, auf die Sie sie aufmerksam machen. Bevor Sie Ihrer Tochter eine Auszeit "gönnen" und sie aus dem Zimmer schicken, sollten Sie lieber selbst das Zimmer verlassen um zu verdeutlichen, dass Sie es sind, die mit dem Verhalten nicht einverstanden ist. Halten Sie durch und: bis bald?
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