Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

trotzalter - wie reagieren?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: trotzalter - wie reagieren?

Mitglied inaktiv

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hallo frau schuster, meine tochter ist 21 monate und schon ganz prima im trotzalter. sie ist SEHR lebhaft und aktiv, sitzt selten still und deshalb ergeben sich viele konfliktsituationen. ich weiß aber oft nicht, wie ich reagieren soll. konsequent ist klar, aber wie sieht das im einzelfall aus? zum beispiel folgendes: wir gehen fast täglich auf den spielplatz. sie geht gerne dahin. aber sie haut regelmäßig ab, d.h. sie rennt durch die türe direkt auf die straße. ich habs ihr erklärt. ich hab sie geschimpft. ich hab sie recht grob geschnappt und zurückgetragen. ich bin zur strafe mit ihr heimgegangen. alles dies ändert NICHTS an ihrem verhalten. oder abends: sie ist im bett. steht wieder auf. ruft. (aus dem oberen stockwerk) ich antworte, geh ins bett. ihre antwort "nein". irgendwann gehe ich hin, trage sie ins bett zurück. sage, sie soll jetzt schlafen. rede kurz mit ihr. gehe raus. gleiches spiel 3 mal. dann schimpfe ich, steck sie eher grob ins bett und gehe. beim 2. mal bleibt sie dann endlich drin und fällt todmüde in den schlaf. aber ich habe einfach probleme damit. wenn ich sie anschreie, beschäftigt mich das anschließend stundenlang, ich schäme mich dafür. aber ich weiß konkret nicht, was ich besser machen kann. irgendwann kann ich eben nicht mehr, wenn sie überhaupt nicht hört und bin dann viel strenger als ich sein will. sie wird dann auch recht renitent, und schlägt schon mal nach mir oder ihrem vater. natürlich schlage ich sie nicht. aber ich habe sie schon recht grob angefasst und geschüttelt, wenn es ganz schlimm war. haben sie einen tip?


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Hallo Heike Auch, wenn Sie jetzt vielleicht denken: "Die hat gut reden!"-: Setzen Sie sich so gelassen wie möglich aber bestimmt durch! Schimpfen Sie immer lauter mit Ihrer Tochter, wird sie sich dadurch eher angeregt als abgeschreckt fühlen und entsprechend weiter versuchen, ihren Willen durchzusetzen. Spielen Sie auf dem Spielplatz mit ihr gemeinsam; und zwar solange, bis Sie Ihnen verspricht nicht mehr wegzulaufen. Treffen Sie mit ihr diese Absprache gemeinsam und halten Sie sich anschließend unbedingt daran. Sie wird bald merken, dass es nur halb so interessant ist, ständig Mamas Hand in greifbarer Nähe zu haben. Verstehen kann sie diese Unterhaltung schon sehr gut mit ihren 21Mon.!- Führen Sie jeden Abend ein gleiches Einschlaf-Ritual durch, während Ihr Schatz schon im Bett liegt. Dazu können Sie eine kleine Geschichte erzählen/vorlesen, ein Lied oder Fingerspiel singen und spielen o.Ä. Erlauben Sie Ihrer Tochter anschließend noch eine Märchen-Kassette zu hören, wie: Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg usw. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie nicht wieder aufsteht.- Wecken Sie in ihr die Freude auf ein morgentliches gemeinsames Kuschel-Stündchen im großen Bett, wenn sie vorher ausreichend Schlaf in ihrem eigenen Bett hatte. Nur Ihr konsequentes aber möglichst gelassenes Verhalten ermöglicht Ihrer Tochter ein sicheres Orientieren. Sie wird auf diese Weise bald erkennen können, dass es Regeln und Grenzen gibt, an die sich auch schon Kleinkinder halten können, wenn sie entsprechend begründet und Kind-gerecht sind. Lassen Sie sich nicht auf der Nase herumtanzen und bewahren Sie Ruhe so weit Sie es vermögen. Erholsames Wochenende und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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oh ja - für einen tipp wäre ich auch seeeehr dankbar! ich bemühe mich wirklich sehr (und auch schon recht lange) an mir zu arbeiten, doch alles, was ich damit erreiche, ist daß ich! langsam bemerke, daß ich mich nicht mehr auf den folgenden tag freuen kann. ist meine tochter mal wieder besonders eigenwillig, schlägt mir das herz bis zum hals, mir wird schwindelig, ich kippe fast um, bekomme im schlimmsten falle kopfschmerzen und bin dann für rund zwei tage nahezu außer gefecht. ich spüre die inenrliche wut sooo deutlich, doch an meinem kind will ich sie nicht auslassen!!!!!!, ein ausgleich bringt nur bedingt und für kurze zeit etwas! all diese symptome sind rein psychisch (vom arzt gegengecheckt) ich hänge mich einfach mal an, da meine vorgängerin auch über uns hätte schreiben können ;-) einziger unterschied vielleicht, daß ich meine wut länger unter "kontrolle" halte - einen positiven effekt habe ich bislang jedoch auch nicht erlebt :-(


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