Trotzalter - wie damit umgehen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzalter - wie damit umgehen?

Guten Tag! Ich wende mich an Sie, weil unsere Sohn ( 29 Monate) immer schlimmer trotzt. Wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht, kann er bis zu 60 Min. toben, schreien, weinen und lässt sich nicht beruhigen. Auch ihn aus der Situation raus zu holen ist unmöglich. Manchmal habe ich das Gefühl er weiss gar nicht mehr warum er sich so benimmt, macht aber einfach weiter. Als Beispiel: Das Essen passt ihm nicht, weil er lieber Teigwaren hätte. Er schiebt den Teller weg und sagt nein. Sage ich zu ihm er solle es probieren fängt er an zu weinen und schreien. Nehme ich ihm dann den Teller weg passt es ihm auch nicht und er schreit danach. Stelle ich ihm den Teller wieder hin, nimmt er die Gabel und wirft sie samt dem Essen auf den Boden. Das Essen ist dann für ihn erledigt und das führt dazu, dass er Tobsuchtanfälle bekommt. Wir müssen auf den Bus, er will seine Jacke nicht anziehen. Rennt davon. Ich hole ihn und bitte ihn darum die Jacke anzuziehen, weil wir auf den Bus müssen. Er wirft sich auf den Boden und fängt an zu toben. Ich mach mich fertig und geh aus der Wohnung und sage zu ihm, dass er die Jacke anziehen muss wenn er mit will - erneuter Tobsuchtanfall. Da wir auf den Bus müssen ziehe ich ihn unter Zwang an, er kann dann solange weinen bis wir im Bus sitzen, was sehr unagenehm ist für mich, denn die Leute gucken ja alle. Muss er baden und er hat gerade keine Lust dazu, das selbe Spiel - toben, schreie, weg rennen und z.B. Töpfchen in die Wanne werfen, etc. Im MOment ist es auch ganz schlimm, dass immer der etwas tun muss, der es gerade nicht tut. D.h. wenn Papa ihn wickeln will schreit er nach Mama, wenn ich es mache, dann muss der Papa her. Wenn wir auf dieses Spiel nicht eingehen - Tobsuchtsanfall! Wenn ihm etwas nicht passt, tut er genau die Sachen, von denen er genau weiss, dass ich das nicht will, nicht akzeptiere! Bitte helfen Sie uns mit Tips, um diese Trotzphasen in den Griff zu bekommen! Vielen Dank schon Mal im Voraus und Lg MaiNEu

von MaiNeu am 26.01.2012, 15:14



Antwort auf: Trotzalter - wie damit umgehen?

Hallo MaiNEu Ihr Sohn fordert nun das konsequente Setzen von begründeten Grenzen geradezu ein, da er seinen eigenen Willen entdeckt hat. Bitte setzen Sie ihm diese Grenzen mit möglichst großer Gelassenheit. Versuchen Sie zusätzlich seinen Ehrgeiz zu wecken möglichst viel bereits selbst zu können. Beispiel: "Meinst du dass du es schon schaffst dir die Jacke selbst anzuziehen oder muss ich dir noch helfen?" Wehrt er sich dennoch gegen das Anziehen, nehmen Sie ihn an die Hand, seine Jacke auf den Arm und verlassen Sie mit einem achselzuckenden "Na gut; dann wirst du halt frieren müssen und krank werden" den Raum um zum Bus zu gehen.- Möchte er nicht baden, wird er wohl von Ihnen gründlich gewaschen werden müssen, sodass keine Zeit mehr für eine Bettgeschichte bleiben wird oder: er wird halt schmutzig bleiben und übel riechen werden, sodass er bald keine Freunde mehr haben wird!- Möchte er nicht vom Papa gewickelt werden, wird er sich SELBER seine Höschenwindel anziehen müssen, einen wunden, schmerzenden Po bekommen oder halt zum Pieseln auf die Toilette mit Kindersitz gehen müssen!- Möchte er bei Tisch nichts essen, wird er auch keinen Hunger haben, sodass er spielen gehen darf !- Wichtig ist jetzt, sich möglichst gelassen durchzusetzen bei Angelegenheiten, die Ihnen wichtig sind. In manchen Situationen lassen sich evtl. bewußt auch Kompromisse schließen. Lesen Sie gerne empfehle ich Ihnen folgenden Ratgeber und bezogen auf das Trotzalter das Kapitel 5.4: "Alles über Ihr Kind", dgvt Verlag Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 27.01.2012



Antwort auf: Trotzalter - wie damit umgehen?

Hallo unser Kleiner (27 Mon.) ist zur Zeit fast das Ebenbild, allerdings lässt er sich durch Singen, Fingerspiele e.t.c. rasch beuhigen. Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass dies Verhalten an die "Substanz" geht. Ich habe ihn auch schon mal bocken lassen, wenn nichts geholfen hat und bin in ein anderes Zimmer gegangen, um mich zu beruhigen. Alles Gute

von kleinvenzi am 27.01.2012, 13:38