Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Totzphase

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Frage: Totzphase

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Sehr geehrte Frau Schuster, unser Sohn ist im November 2 Jahre alt geworden. Er ist geistig sehr weit für sein Alter, spricht in vollständigen, grammatisch richtigen Sätzen. Er war schon immer recht anstrengend und schwierig zu erziehen. Seit einiger Zeit hört er überhaupt nicht mehr. Egal, was man sagt, er widersetzt sich. Es hilft kein Zureden, Überzeugen, Ablenken, Schimpfen. Beim Essen hampelt er ständig rum, steht auf, wann es ihm passt, er isst wie ein (Entschuldigung) Schwein, nimmt Essen vom Tisch...kurz, er verhält sich völlig unsozial. Auf der Strasse reisst er sich los, kommt nicht, wenn man ihn ruft usw.. Bisher hab ich versucht, konsequent zu sein bei meinen Verboten und gehofft, dass die Phase irgendwann vorbei ist. Leider bin ich auch berufstätig und mein Mann (im Erziehungsurlaub) und meine Schwiegermutter betreuen oft das Kind. Daher weiss ich auch nicht, inwieweit dort dieselben konsequenten Verhaltensweisen vorherrschen(obwohl wir uns oft darüber aussprechen und uns einig sind). Meine Eltern meinten kürzlich, dass unser Kind unmöglich sei und wir jetzt mal hart durchgreifen müssten(notfalls auch mit Klappsen auf Finger und Po), da er uns sonst auf der Nase herumtanzen würde und das im übrigen ja nicht schaden würde. Wir sind da anderer Meinung, haben unseren Sohn bisher nur in absoluten Ausnahmefällen mal was auf die Finger gegeben (dieses "Erziehungsmittel" ist bei ihm auch untauglich, da er sofort zurückhaut und auch sonst keine Besserung eintritt). Wie gehe ich am besten vor? Ich bin einfach der Meinung, dass ein 2jähriger schon gewisse soziale Verhaltensweisen lernen muss und unsere familiäre Gemeinschaft achtet. Manchmal ist es so schlimm mit ihm, dass wir abends völlig fertig sind, weil wir den ganzen Tag nur reden, schimpfen, argumentieren, die ganze Unordnung beseitigen müssen und gar keine Ruhe mehr haben. Vielleicht haben Sie ein paar Tips?


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Hallo Bianca Neben der Wissensvermittlung haben wir Erziehende auch die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, unseren Kinder Normen und Werte zu vermitteln, ohne Die eine sichere Selbständigkeit in unserer Gesellschaft gar nicht möglich sind. Deshalb: Bleiben Sie bei Ihrer eigenen Meinung!! Ein Schlagen als Erziehungsmittel, lässt die Kleinen zwar einen Augenblick von ihrem Handeln ab, weil sie sich erschrecken und weil sie Angst vor weiteren Sanktionen haben; aber es hilft nicht um zu verstehen, warum man sich nicht unbegründet widersetzen sollte. Stellen Sie in Ihrem Alltag ganz klare Regeln auf, die von allen! Personen auch eingehalten werden sollten. Begründen Sie diese Regeln und informieren Sie gleichzeitig über die konsequent eintretenden Folgen, wenn sich Jemand an diese Regeln nicht hält. Wird z.B. absichtlich beim Essen gematscht oder absichtlich herumgehampelt, scheint man keinen Hunger mehr zu haben, sodass der Teller weggeräumt wird und man ohne Zwischenmahlzeit bis zum nächsten gemeinsamen Essen warten kann.- Verhungern wird so sicherlich Niemand, aber erkennen, dass man sich an begründete Regeln zu halten hat. Falls Sie gerne lesen, möchte ich Ihnen noch folgende Literatur empfehlen: - "Jedes Kind kann Regeln lernen", Annette Kast-Zahn, €15,24 (DM29,80). - "Kinder fordern uns heraus" Soltz und Dreikurs, Untertitel: Wie erziehen wir sie zeitgemäß, €15,08 (DM29,50). Halten Sie durch und: bis bald?


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