Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, ich schriebe Ihnen heute weil wir einfach nicht mehr weiter wissen. Unsere Tochter ist 21 Monate alt und war immer ein kleiner Sonnenschein. Im November letzten Jahres fing ihre Trotzphase an und seit dem steigern sich ihre Wutanfälle ins unermessliche. Wir sind sehr konsequent in der Erziehung aber ich habe das Gefühl, dass wir damit nicht mehr weiter kommen. Unsere Tochter geht in die KiTa. Sie geht sehr gerne da hin und sie hat noch nie eine Träne vergossen weil sie nicht gehen will. Wenn ich sie früh bringe, freut sie sich richtig sehr die anderen Kinder zu sehen und geht auch ohne Probleme in ihre Gruppe. Ihre Erzieher sagen, sie ist ein sehr liebes, unkompliziertes und fröhliches Kind. Wenn ich sie dann aber abhole, ist Schluss mit unkompliziert. Sie fängt schon in der Garderobe an wegen jeder Kleinigkeit zu weinen und ich kann ihr nichts recht machen. Ich dachte erst, dass sie vielleicht nicht lange genug Mittagsschlaf macht. Ihre Erzieher meinen aber, sie schläft die vollen 2 Stunden durch. Heute war es so schlimm, dass sie eigentlich aller 5 min einen Wutanfall wegen Nichtigkeiten bekommen hat. Sie hat den ganzen Heimweg lang gebrüllt und ich konnte sie durch nichts beruhigen. Sie legt sich auf die Straße, schlägt nach mir und haut ihren Kopf gegen die Wand. Sie tickt also wirklich richtig aus. Ich versuche mich immer in sie hinein zu denken und ruhig zu bleiben. Aber wenn man ständig ein Kind neben sich hat das nur noch schlecht gelaunt und weinerlich ist, ist irgendwann mal Schluss mit ruhig bleiben. Haben Sie vielleicht eine Erklärung für ihr Verhalten? Machen wir als Eltern etwas falsch weil sie so ist? Und können Sie uns vielleicht einen Rat geben, wie wir uns als Eltern in solchen Situationen verhalten sollen (Ablenkung funktioniert leider nicht).
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Sie scheinen gar nichts falsch zu machen. Ihre Tochter wird zum Einen nach dem Kita-Tag, der ihre volle Konzentration einfordert, überanstrengt und übermüdet zu sein, zum Anderen wird es ihr schwer fallen, sich in kurzer Zeit von einer Situation: Kita auf die Nächste: Mama umzustellen. Warten Sie darum in der Einrichtung einige Minuten geduldig ab, bis Ihre Tochter auf Sie zukommt und nach Hause gehen möchte. Machen Sie einen Spaß daraus, indem Sie sie mit einem Bollerwagen oder mit einem Buggy abholen. Entweder DARF sie sich dann setzen und wird gefahren oder sie DARF ihre Kita-Tasche, ggf. ein Kuscheltier o.Ä. in die Karre legen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, ich kann Dir vielleicht nicht wirklich einen Rat geben, aber ich habe bei Deinem Beitrag festgestellt, dass meine Tochter sehr ähnlich nach dem Kindergartenbesuch reagiert. Meine Tochter ist jetzt 3 Jahre alt und geht seit zwei Monaten erst in den Kindergarten. Sie ist dort auch sehr gerne, aber wenn ich sie abhole, dann merke ich, dass sie ab und zu sehr weinlerich wird, ich kann ihr dann fast gar nichts mehr recht machen und sie verhält sich genau wie Deine Tochter. Erst vorgestern hat sie das ganze Treppenhaus zusammengeschrien, weil ich sie nciht hochtragen konnte. Ich hatte aber beide Hände voll mit Einkaufstüten und war gar nciht in der Lage sie zu tragen. Sie wollte das einfach nciht verstehen und hat vor Wut geschrieen. Das ist echt furchtbar und sehr nervig. Ich habe mir das bei ihr allerdings so erklärt, dass sie vielleicht einfach vom Kindergarten müde ist und ihr dann alles zu viel ist. Ich mache es daher inzwischen so, dass ich versuche, wenn ich vom Kindergarten nach Hause komme mit ihr, wir uns auf die Couch setzen, kuscheln und dabei für ca. 20 Minuten ihre Lieblingsserie Trickfilmserie ansehen. Meist ist es danach besser. Blöd ist nur, wenn der Terror bei ihr schon vorher losgeht und sie dann wie letztens das Treppenhaus zusammenschreit. :-( Ich bin also auch mal gespannt, was für einen Tipp Frau Schuster hat, weil ich da auch ziemlich ratlos bin. :-) Viele liebe Grüße und weiterhin starke Nerven! :-) Jeanette
Mitglied inaktiv
Du machst gar nichts falsch - sie vertraut so in dich, dass sie sich bei dir voellig gehen lassen kann (in der Kita reisst sie sich zusammen) - deswegen die Trotz/Wutanfaelle. Ausserdem wird sie nach dem Tag muede sein - trotz der 2h Schlaf. Gibt es vielleicht eine Moeglichkeit, dass sie sich nochmal ausruht, bevor du sie abholen kommst? Oder sie hat eventuell Hunger. Unsere ist auch 21 Monate alt, und faengt gerade mit den Trotzanfaellen richtig an. Ich habe festgestellt, dass es am besten ist, wenn ich sie ignoriere (passe aber schon auf, dass sie sich nicht weh tut), Meine Mutter hat mir mal geraten, sie beim Trotzanfall fest in den Arm zu nehmen - das bewirkt bei ihr genau das Gegenteil - sie schreit noch mehr und windet sich raus. Auf sie einreden hilft auch nicht (im Stil "ich weiss ja, dass...., aber..." - wird ignoriert), Schnuffeltuch o.ae. anbieten auch nicht. Also setz ich mich entweder daneben, oder mach sie einfach im Wagen fest und warte ab. Nach einer Weile wird sie dann ruhiger, und nimmt dann auch ihr Schnuffeltuch. Und wenn sie sich dann im Buggy ein bisschen ausgeruht hat, geht's auch wieder. LG Connie
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die lieben Antworten. Ich weiß ja auch, dass die Trotzphase sehr anstrengend sein kann. Aber ich habe das Gefühl, dass unsere Tochter schlimmer ist als andere. Es gibt nicht eine Stunde am Tag an dem sie nicht tobt. Meine Mutter sagt immer, ich wäre auch so gewesen. Das zu wissen nützt mir aber auch nicht viel weiter, zumal meine Eltern einen gewaltsamen Weg der Erziehung gewählt haben, der für mich aber total ausgeschlossen ist. Ich muss aber zugeben, dass es mir nicht immer gelingt ruhig zu bleiben und ich packe sie dann auch manchmal zu fest an wenn sie mal wieder schreiend auf der Straße liegt. Mir tut das total leid weil ich ja weiß, dass das eigentlich nur die pure Verzweiflung meinerseits ist. Ich habe eben einfach Angst in der Erziehung total zu versagen, eben wie meine Eltern, weil ich es nicht anders gelernt habe....
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