Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Todesfall/Auswirkungen auf das Kind

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Frage: Todesfall/Auswirkungen auf das Kind

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich habe ein - für mich sehr großes - Problem: Vor einem 3/4 Jahr ist mein Mann verstorben und wir mussten über kurz oder lang aus unserem Haus ausziehen, da ich es alleine nicht finanzieren konnte. Während dieser für mich sehr schlimmen und auch anstrengenden Zeit fing meine Tochter (damals 1 Jahr) plötzlich wieder an, an der Flasche zu nuckeln. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt, der mir erklärte, dass das Kind natürlich auch die angespannte Situation bemerkt und evtl. in der Flasche etwas Vertrautes sucht, gab ich sie ihr auch. Mir war allerdings auch einfach nicht nach "Machtkämpfen" mit meiner Tochter zumute - ich war einfach fertig mit der Welt und wollte nicht, dass meine Tochter noch trauriger ist, als sie es ohnehin schon war, weil ja ihr Papa nicht mehr da ist. Von Oma und Opa war auch keine Hilfe zu erwarten, da sie der Meinung waren, dass andere Sachen wichtiger waren - was zu diesem Zeitpunkt auch der Fall war. Wir standen ja vor den Scherben unserer Existenz. Ich weiß sehr gut, dass dieses Vorgehen nicht in Ordnung war, aber in dem Moment erschien es mir als das einzig Richtige. Mein Problem ist nun, dass meine Tochter ihre Flasche nicht mehr hergeben will. Sie trinkt abends bevor sie ins Bett geht ihre 100 ml Milch aus der Flasche und wenn sie diese nicht bekommt, ist natürlich die "Hölle" los. Gibt es nicht eine sanfte Methode, ihr das wieder abzugewöhnen. Ich liebe sie über alles und kann ihr das einfach nicht an tun, aber wenn ihre Zähne dadurch kariös werden, ist das auch nicht richtig. Sie geht jetzt ab März zu einer Tagesmutter, damit ich wieder arbeiten kann und bekommt dort auch keine Flasche mehr. Ich möchte aber auch nicht, dass sie das Gefühl hat, ich nehme ich alles ab was sie lieb hat. Für eine schnelle Antwort wäre ich dankbar. Lea


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Hallo Lea Geben Sie Ihrer Tochter bitte abends weiterhin die Flasche, bis sie von selbst aus einer Tasse trinken möchte. Als Pädagogin vertrete ich die Meinung (im Gegensatz zu Zahnärzten), dass kariöse Zähne meist mit viel weniger Aufwand repariert und korrigiert werden können als eine kranke Seele.- Ist es zudem "nur" die Abendflasche, können Sie vielleicht mit ihr vereinbaren, sich nach dem Trinken noch einmal gemeinsam die Zähne zu putzen. Machen Sie ein Spiel daraus, und beziehen Sie es möglichst in das Abend-Ritual mit ein. Bieten Sie Ihrer Tochter zwischendurch immer mal wieder an, wie die "Großen" aus einer (Trinklern-)Tasse zu trinken. Geht sie zur Tagesmutter, ist sie schon ein fast großes Mädchen, das die Baby-Flasche nur noch zu Hause benötigt. Ein kleiner Trost für Sie: Viele Kinder brauchen abends und manchmal auch noch morgens ihre Flasche Milch/Kakao, wenn sie mit ca. 3Jahren in den Kindergarten kommen. Gönnen Sie Ihrem Schatz diese Art von Befriedigung. Sie wird es Ihnen mit einem Lächeln (oder 2?) danken. Machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Bis bald?


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