misspeff
Hallo. Meine 10jährige macht mir Sorgen, da sie immer wieder in tiefste Trauer stürzt, sobald sie mal von Freunden zurückgewiesen wird. Auf dem Schulhof darf sie nicht immer bei jedem mitspielen und sie projiziert das immer auf sich, dass sie zu hässlich sei, zu dumm, dass niemand sie mögen würde etc und dann kommen Sätze wie "ich hasse mein Leben". Sie steht vermutlich grade an der Schwelle zur Pubertät, aber dieses Verhalten nehme ich seit längerem bei ihr wahr. Alles gut zureden, Mut machen etc bessert die Situation nicht. Ein Kinderpsychologe sah nach einem Ersttermin keine Therapienotwendigkeit, aber hilflos fühle ich mich trotzdem immer mehr. Ich wäre für Tipps wirklich sehr dankbar.
Liebe misspeff, setzen Sie sich jeden Abend vor dem Schlafengehen mit Ihrer Tochter zusammen und besprechen, was an dem Tag nicht so gut und was gut gewesen ist. Erzählen Sie auch. Regelmäßig können Sie bei den guten Dingen, die Sie berichten, sagen, dass Ihnen gut gefallen hat, dass Ihre Tochter beispielsweise beim Essenkochen geholfen hat oder ein besonders schönes Bild gemalt hat usw.. Bleiben Sie dabei glaubwürdig. Auf diese Weise machen Sie Ihrer Tochter täglich deutlich, was für schöne Dinge passiert sind und dass sie an diesen schönen Dingen beteiligt war. Versuchen Sie auch, die nicht so schönen Dinge nicht zu ausführlich zu kommentieren, damit diese nicht an Wichtigkeit zunehmen. Auch sollten die nicht so schönen Dinge als erstes erwähnt werden, damit die positiv erlebten Situationen mehr in Erinnerung bleiben. Stärken Sie auf diese Weise das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter. In den Situationen, in denen Ihre Tochter frustriert ist, möchte/kann sie die Ermutigungen nicht hören und fühlt sich in ihrer Frustration bestätigt. Aus dem Grund sollten die Ermutigungen als Ritual zu Zeiten durchgeführt werden, in denen nicht vom direkten Frust berichtet wird. Viele Grüße Sylvia